James Cook 312 - Gebläse Stufe 4 defekt

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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Vanagaudi
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Re: James Cook 312 - Gebläse Stufe 4 defekt

#16 

Beitrag von Vanagaudi »

benjamin hat geschrieben: 29 Jul 2019 23:09auf Grund der baulichen Ähnlichkeit zwischen Sprinter T1N und LT, zumindest bis zum facelift um 2000,
Der reine Wahnsinn, für die Sprinter von 1995 bis 2018 habe ich für alle Heizungs- und Klimavarianten bisher gut 150 verschiedene Schaltungen gefunden. Das ist sicher noch nicht alles. Bei der Klimaanlage H06 von 1999 muss man sogar zwischen dem OM801 und OM802 unterscheiden.

Benjamin und Uwe B. liegen in diesem Fall von loginz seinem 1999'er Sprinter 312d mit dem Relais für die 4. Gebläsestufe jedoch richtig. Das in diesem Beitrag angedeutete VW-Schaltbild für die Klimaanlage ab 11.1997 stimmt in Bezug auf die Gebläsesteuerung mit dem von MB (Klimaanlage OM602 ab 09.1996) überein. Die anderen Schaltungsteile habe ich jetzt nicht nachvollzogen. Die Bezeichnungen der Komponenten sind jedoch andere. Im Folgenden beziehe ich mich auf das MB-Schaltbild.

Der Gebläsestufenschalter S24 besitzt zwei Steckblöcke mit je sechs Steckkontakten. Einer ist nur mit drei Adern bestückt, der andere hat alle sechs Kontakte wie folgt belegt:

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Stecker 1 S24 Gebläsestufenschalter

Pin 1  1,0 ws    Gebläse Stufe 4
Pin 2  4,0 rtbl  Gemeinsamer Kontakt Gebläsestufenschalter, Stromzuführung
Pin 3  4,0 gesw  Gebläse Stufe 3
Pin 4  2,5 wssw  Gebläse Stufe 2
Pin 5  1,0 rt    Umluftklappe
Pin 6  1,5 ge    Gebläse Stufe 1 (mit zwei Adern belegt)
Die Leitung Pin1 1,0mm² weiß führt zur Spule des Relais K17 und lässt dies bei eingeschalteter Stufe 4 anziehen. Das Relais führt dann die Spannung von S24 Pin 2 dem Gebläsemotor Pin1 zu.
Die Leitungen Pin2, Pin4 und Pin6 führen auf die Vorwiderstände des Gebläsemotors, werden zusammengefasst und sind über eine Thermosicherung am Gebläsemotor Pin1 angeschlossen.

Es gibt zwei Fehlermöglichkeiten: Das Relais K17 oder der Gebläseschalter.
  1. Am einfachsten ist K17 zu prüfen,
    • dazu wird es zunächst aus dem Sockel gezogen. Mittels einer Drahtbrücke verbindet man am Sockel die Kontakte 30 und 87. Die Lager der Kontakte ist entweder auf dem Relaissockel eingeprägt oder dem Relais selbst gekennzeichnet. Sollte das Gebläse bisher auf Stufe 1 bis 3 laufen, sollte es nun volle Leistung abgeben. Wenn nicht, ist ein Defekt der Verkabelung zu vermuten.
    • Das ausgesteckte Relais prüft man kurz mit Plus an Kontakt 86 und Masse an Kontakt 85. Man sollte das Relais deutlich schalten hören. Wenn nicht, muss dieses getauscht werden.
    • Relais wieder einstecken und die weiße Ader 1,0mm² am Relaissockel Pin2 (Relaiskontakt 86) mit der roten 4,0mm² Ader am Relaissockel Pin5 (Relaiskontakt 30) brücken. Sollte das Gebläse laufen, läuft es nun immer auf voller Stufe. Wenn nicht, ist das Relais zu tauschen.
    .
  2. Als nächstes ist der Gebläseschalter zu prüfen. Dazu den voll belegten, sechspoligen Stecker abziehen. Die rot-blaue 4,0mm² Ader an Pin2 ist mit der weißen 1,0mm² Ader zu brücken. Sollte das Gebläse laufen, läuft es nun immer auf voller Stufe. Ist dies so, dann muss der Gebläseschalter getauscht werden. Ist dies nicht so, liegt vermutlich ein Kabeldefekt vor.
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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