MrWhite hat geschrieben: ↑10 Okt 2020 13:52
Liegt die Nuance nur in den Begriffen "Zusatzheizung" und "Zuheizer"? Bin scheinbar noch nicht in der MB Terminologie angekommen. Aus eben der Erfahrung eines T5, habe ich mich beim Sprinter auf die Suche gemacht, wo ich mich für / mit der Planar Air dranhängen könnte.
1.
Der
ZUHEIZER ist im Motorraum verbaut und soll helfen, den kalten Motor bei niedrigen Außentemperaturen aufzuwärmen, weil dieser derart optimiert ist, dass er zu wenig Wärme erzeugt, um selbst auf die erforderliche Betriebstemperatur zu kommen. Dazu wird bei kalten Temperaturen der Zuheizer manuell gestartet (und auch wieder abgeschaltet), und durch diesen das Kühlwasser angewärmt. Der Zuheizer ist eine ganz normale Wasserstandheizung, die aber nur dazu eingebaut ist, während des Motorlaufs diesen zusätzlich aufzuheizen. Skuril, aber es ist tatsächlich so: Eine Heizung beheizt den Motor, damit dieser warm wird.
2.
Eine
ZUSATZHEIZUNG ist in der Regel eine Luftstandheizung wie die russische "PLANAR Autoterm" oder die deutschen "Eberspächer Airtronic" oder "WEBASTO Thermo Top" etc.
Sie wird eingebaut, um den Innenraum mit warmer Luft zu beheizen, für Camper und Kurierfahrer im Wohn- Laderaum wichtig. Einfache Wirkungsweise: Innerhalb eines mit Kühlrippen auf der Außenseite versehenen Wärmetauschers wird Diesel verbrannt. Die heißen Kühlrippen des Wärmetauschers werden von einem Gebläse gekühlt- die heiße "Abluft" wird zur Beheizung des Fahrzeugs verwendet.
Edit: wird üblicherweise nur STANDHEIZUNG genannt.
3.
Zweite Form einer Zusatzheizung:
Man kann eine Wasserstandheizung, wie der Zuheizer sie ist, auch mit einem Wasser/Luft-Wärmetauscher betreiben und erhält dann ebenfalls warme Heizungsluft. Allerdings ist der Wirkungsgrad wesentlich schlechter, deshalb wird i.d.R. der Innenraum mit einer Luft/Luft- Heizung erwärmt. Für den Betrieb während der Fahrt ist sie aber geeignet.
4.
Dritte Variante:
Eine Gasheizung, die wie die beschriebene Heizung unter 2. funktioniert, nur dass sie statt Diesel als Brennstoff Campinggas verwendet. Beispielsweise von TRUMA. Also kalte Luft rein, drinnen Gasverbrennung- heiße Abluft als Heizungsluft in den Innenraum, Abgase ins Freie.
5.
Vierte Variante:
Eine Gas- Konvektorheizung, wie sie vorrangig in Wohnwagen eingesetzt wird. In einem Wärmetauscher wird Gas verbrannt und ohne Gebläse die von unten einströmende Kaltluft am Wärmetauscher erwärmt und oben wieder entlassen. Ein Gebläse lässt sich anbauen/nachrüsten bzw. ist bei modernen Wohnwagen Standard.
Braucht für die Zulassung im Wohnmobil eine Einrichtung, die das Wiederzünden bei z.B. durch Sturm in den Abgaskamin gelangte Luftwechsel die ausgepustete Gasflamme erneut zündet und bei erfolgloser Wiederzündung die Gaszufuhr stoppt. Nur noch bei älteren Wohnmobilen anzutreffen, auch weil sie einen sehr hohen Platzbedarf hat.
6.
Nummer Fünf, dann ist Schluss:
Eine Zusatzheizung als Wasserstandheizung mit Wärmetauschern (Heizkörpern) wie zu Hause. Beispielsweise von der Firma ALDE, werden sie vorzugsweise in Wohnwagen und Wohnmobilen auf Bus- und LKW- Chassis eingesetzt. Hoher Strombedarf durch Umwälzpumpe, dafür aber auch gleichmäßige Wärmeverteilung da, wo man sie braucht.
HTH
Gruß aus der Lausitz
Martin