Tunesien Januar/Februar 2019

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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#91 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

Hallo Freunde,

und weiter geht die Reise durch Tunesien - heute der letzte Teil ...


Für die Fahrt wieder zurück auf das Festland am nächsten Morgen wählten wir dieses mal die Fähre.
Für die ca. 30-minütige Überfahrt zahlten meine Freunde mit ihren Jeeps inkl. Passagiere ca. 25 Cent. Weil ich ja ein großes Auto hatte musste ca. 80 Cent bezahlen. Einfach unglaublich, diese Preise …

Auf der Fähre. Sie hatte nur Platz für ca. 12 Autos.
Auf der Fähre. Sie hatte nur Platz für ca. 12 Autos.

Zurück auf dem Festland ging unsere Fahrt nun genau nach Norden. Wir wollten als nächstes das Amphitheater in El Jem besuchen.

El Jem ist das drittgrößte römische Amphitheater der Welt und das größte römische Monument Afrikas. Mit einem Fassungsvermögen von 35.000 Sitzplätzen wird es nur vom Kolosseum in Rom und dem Amphitheater in Capua geschlagen. Seit 1979 zählt das Amphitheater von El Jem zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Das Amphietheater in EL Jem.
Das Amphietheater in EL Jem.

Das Amphitheater entstand im Jahr 238. Es wurde jedoch nicht von den Römern, sondern von den Bewohnern El Jems finanziert und erbaut, da ihnen die beiden vorhergehenden Amphitheater mit lediglich 2.000 und 8.000 Sitzplätzen zu klein waren.

85_Coluseum.jpg
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#92 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

Nach einer letzten Übernachtung an der Küste nördlich von Hammamet fuhren wir dann gemütlich nach Tunis.

86_Hammamet.jpg

Nachdem unsere Anreise nach Tunesien etwas turbulent war, freuten wir uns schon auf eine gemütlich Rückreise.

Aber als wir dann „La Goulette“, dem Hafen von Tunis ankamen, wunderten wir uns, dass es ziemlich ruhig war. Keine Autos, keine Touristen, einfach nichts los, total ruhig.

Wir fragten dann jemand wegen unserer Fähre und dann wussten wir, warum es so ruhig war: wir waren einen Tag zu spät :oops: :oops: :oops:

Im Vorfeld der Reise hatten wir immer vom Freitag, 8.2. als Rückreisetag gesprochen. Das hatte sich scheinbar bei uns so eingeprägt, dass wir es nicht für nötig hielten, einmal einen Blick auf unser Ticket zu werfen: Rückfahrt Donnerstag, 7.2.

Nach einigen Telefonaten wussten wir, das am Samstag eine Fähre Richtung Italien geht. Allerdings nicht nach Genua sondern nach Civitavecchia, nördlich von Rom. Die nächste Fähre nach Genua ging erst am Sonntag, 10.2.

Also beschlossen wir eine Planänderung: wir fahren nach Civitavecchia.

Der Hafen von Tunis: La Goulette
Der Hafen von Tunis: La Goulette

Und so verbrachten wir doch noch eine Nacht und einen Tag in Tunesien. Im Hafengelände fanden wir eine kleine Grünfläche die wir kurzerhand zu unserem Campingplatz umfunktionierten. Nebenan war ein Sportzentrum in dem gefühlt 20 Stunden am Tag alle möglichen Altersklassen Fußballtraining hatten. Die vielen Leute, die an uns vorbei kamen sprachen uns freundlich an – wir schienen niemand zu stören.

Am Nachmittag versuchten wir dann unsere Tickets auf die neue Route zu ändern, damit wir nicht den vollen Fährpreis zahlen mussten.

Die ganze Prozedur dauerte dann über zwei Stunden …

Die Fährgesellschaft wollte wissen, warum wir denn zu spät gekommen sind:

Wir: hatten eine Panne mit einem Auto
Sie: Gibt es eine Rechnung von der Reparatur?
Wir: Nein, haben wir selber repariert
Sie: Gibt es ein Bild vom Defekt der zur Verzögerung geführt hat?
Und da ist uns unser kaputter Kühlerschlauch eingefallen …
Wir: Das zwei Wochen alte Bild per Mail an die Fährgesellschaft geschickt
Sie: gibt es auch ein Bild von dem Auto – nicht nur vom kaputten Kühlerschlauch?
Nein, haben wir nicht.
O.K., ihr bekommt die Tickets Kostet 54 Euro.

Ursprünglich war die Abfahrtszeit mit 22 Uhr angegeben. Im Zollbereich wurden fast alle Autos mehrfach untersucht – außer meinem – bei mir wollte niemand rein sehen.
Um 22 Uhr standen wir immer noch im Zollbereich, bis wir dann endlich auf dem Schiff waren, war es schon 2 Uhr.

Die Fähre fuhr dann nicht direkt nach Civitavecchia, sondern erst mal noch nach Palermo auf Sizilien. Dort blieb das Schiff auch noch mal 6 Stunden im Hafen, bevor es nach Civitavecchia weiter fuhr.

Und am Montag um 10 Uhr waren wir dann wieder auf italienischen Boden. Durch die Planänderung hatten wir nun nicht nur 800 Kilometer sondern 1150 Kilometer bis nach hause.

Nachdem wir sowieso schon einen Tag zu spät waren, wollten wir alle wenigstens am Dienstag wieder zur Arbeit gehen. Ich hatte auch noch am Dienstag früh einen schon lange geplanten Arzttermin ...

So starteten wir dann unsere Gewalttour …

88_Tacho.jpg

Und knapp 13 Stunden später war ich zuhause …
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#93 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

Ein paar Tage später habe ich mich dann an die Arbeit gemacht und meine Wüsten-Schäden beseitigt.

Ich hatte ja einen Ersatz-Luftfilter mitgenommen – aber irgendwie nie daran gedacht, ihn auch zu wechseln. Als ich dann zuhause den Luftfilterkasten öffnete, sah es so aus:

Ich hab noch Sand im Luftfilter aus Tunesien ...
Ich hab noch Sand im Luftfilter aus Tunesien ...

Als ich mich dann auf der Suche nach der Fehlermeldung der Bremse machte und die Räder abmachte, sah es hinten rechts so aus:

Verrutschter Klotz Höherlegung
Verrutschter Klotz Höherlegung
.
Loser Stoßdämpfer
Loser Stoßdämpfer

Irgendwo in der Wüste muss es hinten mal richtig heftig gewesen sein.
Der Klotz für die 4x4-Höherlegung war verrutscht.

Und die 14er Schraube, mit der der Stoßdämpfer oben am Rahmen befestigt ist, war abgerissen – der Stummel mit dem Gewinde steckte noch im Rahmen. Das Gummiauge oben im Stoßdämpfer liegt wohl jetzt auch irgendwo in den tunesischen Dünen …

Ich habe ja Marquart-Stoßdämpfer verbaut. Da der Stoßdämpfer erst 5000 Kilometer runter hatte, habe ich die Firma kontaktiert. Die haben mir auf Nachfrage für geringes Geld ein neues Gummiauge wieder in den Stoßdämpfer gepresst. Bei der Firma wird Service noch GROSS geschrieben – perfekt!
Viele Grüße Anton

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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#94 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

Ach ja, bevor ich es vergesse:

Der reparierte Kühlerschlauch bei meinem Kumpel hat gehalten bis wir zuhause waren!
Fast 4000 Kilometer!
Es ist einfach nichts beständiger als ein Provisorium!

So, das war er nun, mein Reisebreicht von unserem Tunesientrip.
Ich habe fertig! :wink:

89_On_life.jpg
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#95 

Beitrag von Vagabundo »

"Das Ende einer Reise ist der Anfang der nächsten"

Gruß Vagabundo
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weily
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#96 

Beitrag von weily »

Danke Anton, super Reisebericht und das im Sprinterforum!
Bis zur deiner nächsten großen Reise
Grüße aus GG Heinz
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klasi46
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#97 

Beitrag von klasi46 »

Hallo Anton,
auch ich habe deinen Reisebericht mit großem Interesse gelesen. Bereits vor dem "arabischen Frühling" hatte ich eine Tunesien-Reise geplant, allerdings mit einem normalen Womo und ohne Dünen. Der Krieg verhinderte dann die Umsetzung meiner Pläne. Wie sicher ist heute eine Tunesien-Reise. Ich möchte auf jeden Fall auch in den Süden und über den Schott el Cherid fahren. Ich habe gelesen, daß es wegen der wenigen Touristen kaum noch Campingplätze gibt. Kommt man auch ohne arabische Begleitung und ohne Sprachkenntnisse durch?
Auch von mir vielen Dank für einen spannenden Reisebericht.
Schöne Grüße, klasi
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#98 

Beitrag von Moselaner »

Hallo Anton,

danke für den tollen Bericht. Er hat mir beim Lesen und Betrachten der schönen Bilder viel Freude gemacht.
Mit freundlichen Grüßen von der Mosel
Rudolf

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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#99 

Beitrag von wuestenhans »

Hallo schöne Bilder, so sah es bei meinem 310 D bei solchen Reisen auch aus. Zu dem Bild mit dem verrutschtem Klotz, kontrolliere unbedingt die Brieden, wenn die nicht fest sitzen ist ein Federbruch vorprogrammiert. Der Herzbolzen der in der Mitte sitzt, der die Blattfeder zentriert unbedingt kontrollieren.
Hans
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#100 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

klasi46 hat geschrieben: 17 Mär 2019 10:28 Hallo Anton,
auch ich habe deinen Reisebericht mit großem Interesse gelesen. Bereits vor dem "arabischen Frühling" hatte ich eine Tunesien-Reise geplant, allerdings mit einem normalen Womo und ohne Dünen. Der Krieg verhinderte dann die Umsetzung meiner Pläne. Wie sicher ist heute eine Tunesien-Reise. Ich möchte auf jeden Fall auch in den Süden und über den Schott el Cherid fahren. Ich habe gelesen, daß es wegen der wenigen Touristen kaum noch Campingplätze gibt. Kommt man auch ohne arabische Begleitung und ohne Sprachkenntnisse durch?
Auch von mir vielen Dank für einen spannenden Reisebericht.
Schöne Grüße, klasi
Hallo Klasi,

also sicher ist Tunesien auf jeden Fall. Es gab keinen Moment, in dem ich mich unsicher oder sogar bedroht gefühlt hätte.
Ich habe die meisten Tunesier als freundlich und aufgeschlossen kennegelernt - nur die Typen im Zoll, die gingen mir echt auf die Nerven.

Wenn du nur auf normalen Straßen reisen willst, brauchst du sicher keinen Guide. In Tunesein sprechen sehr viele Menschen deutsch oder englisch.
Auf der Tour, die wir nach den fünf Tagen in der Wüste gemacht haben, waren wir auch alleine und keiner von uns kann französisch.
Wir gingen ja öfter auch in den ganz kleinen tunesischen Geschäften einkaufen. Wenn du mal wirklich nicht verstehst was das gekaufte kostet, dann holen sie den Taschenrechner hervor und tippen dort den Preis ein - wie überall auf der Welt.

Und bis auf die Rommelpiste und die zwei Abstecher auf die Pisten waren wir immer auf einigermaßen guten Straßen unterwegs - die kannst du locker mit jedem Wohnmobil fahren.
Ich hoffe ich konnte dir helfen :wink:
Viele Grüße Anton

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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#101 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

wuestenhans hat geschrieben: 17 Mär 2019 12:53 Hallo schöne Bilder, so sah es bei meinem 310 D bei solchen Reisen auch aus. Zu dem Bild mit dem verrutschtem Klotz, kontrolliere unbedingt die Brieden, wenn die nicht fest sitzen ist ein Federbruch vorprogrammiert. Der Herzbolzen der in der Mitte sitzt, der die Blattfeder zentriert unbedingt kontrollieren.
Hans
Hallo Hans, danke für den Tipp!

Ich hab die vier Schrabuen natürlich locker gemacht und den Höherlegungsklotz wieder ordentlich im Herzbolzen paltziert.
Viele Grüße Anton

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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#102 

Beitrag von Nightliner »

Servus Anton,

vielen Dank für den tollen Bericht mit super Bildern.
Gruß aus Bayern, der Michl

Fremdfabrikat :D
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#103 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

klasi46 hat geschrieben: 17 Mär 2019 10:28 Ich habe gelesen, daß es wegen der wenigen Touristen kaum noch Campingplätze gibt.

Schöne Grüße, klasi
Hallo Klasi,

diese Frage hätte ich beinahe vergessen.

Ich kenne nur zwei Campingplätze in Tunesien, alle zwei sind in Douz.
Der eine liegt sehr zentral, auf dem waren wir für insgesamt zwei Nächte.
Den kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Für tunesische Verhältnisse sauber und in ein paar Minuten bist du in der Stadt und bekommst alles was du brauchst (Brot, Wasser usw.).

Der zweite liegt ca. 3 Kilometer außerhalb, an dem sind wir nur vorbei gefahren. Von außen macht er keinen schlechten Eindruck. In der Nähe kann man Quads mieten um damit in den nahen Dünen etwas Spaß zu haben.

Ansonsten haben wir keine Campingplätze gefunden. Laut meiner Karte gibt es z.B. auf Djerba zwei Plätze. Die scheinen aber alle verschwunden zu sein.
Dafür findest du auf Djerba jede Menge "Spa & Ressort" - eines neben dem anderen ...

Auch bei Hammamet soll es laut Karte mindestens einen geben - aber auch hier leider Fehlanzeige.

Vielleicht gibt es noch woanders welche - wir haben halt nur in den erwähnten Gegenden versucht einen zu finden.
Aber leider immer erfolglos.
Viele Grüße Anton

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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#104 

Beitrag von brutus »

Hab die letzten Tage immer wieder mal hier mitgelesen. Toller Reisebericht mit wirklich beeindruckenden Bildern!
Wie kann man aus dem Rahmen fallen, wenn man noch nicht mal im Bilde war?
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Re: Tunesien Januar/Februar 2019

#105 

Beitrag von Mopedfahrer »

 Themenstarter

brutus hat geschrieben: 19 Mär 2019 11:57 Hab die letzten Tage immer wieder mal hier mitgelesen. Toller Reisebericht mit wirklich beeindruckenden Bildern!
Hallo brutus,

danke für das Lob :D

Das tut gut und motiviert mich, auch weiterhin mit der schweren Spiegelreflexkamera durch die Gegend zu laufen :wink:
Viele Grüße Anton

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