edi hat geschrieben:Soweit ich informiert wurde, ging es nicht um einen geringen Öldruck allgemein oder Konstruktionsfehler, sondern um einen eher seltenen Umstand, dass der Wagen schief steht UND die Temperaturen niedrig sind - genau hier sollte die höhere Drehzahl das abgeflossene Öl schneller wieder in alle Ecken pumpen.
Diese Aussage habe ich zum SoftwareUpdate bekommen.
Moin edi,
sorry, absolut nicht gegen Dich gerichtet, aber das ist ja wohl die, muss mich zurückhalten, dummste Erklärung, die ich je im Zusammenhang mit nem Sprinter gehört habe. Da war ja die Aussage meiner Werkstatt, nachdem ich Rost an der SEITENTÜR reklamiert hatte, das wäre Steinschlag, direkt noch glaubhaft.
NIEMALS wird es passieren, dass von den Sternenleuten das Wort Konstruktionsfehler verwendet oder auch nur näherunsgweise etwas zugegeben wird, und sei es noch so eindeutig. Das Forum hier ist voll davon. Fehler und techn. Defekte, die gehäuft auftreten, sind konstruktionsbedingt oder liegen an mangelnder Qualitätskontrolle. Rost liegt an mangelnder Pflege und nicht an mangelnder Rostvorsorge, außen abgefahrene Reifen kommen von zu forschen Fahren und nicht von falscher Spureinstellung, ein bei -17° nicht mehr startender Motor hat kein Problem sondern nur das falsche Diesel im Tank usw usw., beliebig erweiterbare "Erklärungsversuche".
Nochmals zu der Dir gegebenen Erklärung:
Eine KD-Maßnahme wird nur durchgeführt, wenn es nach Produktionsbeginn zu vermehrten Schäden/Problemen gekommen ist. Die Maßnahme um die es hier geht, nennen wir sie mal "KD Standgas", ist sicher auf aufgetretene Motorschäden (in welcher Form auch immer) zurückzuführen, auf was auch sonst. Was macht ein Techniker, wenn es zu Problemen kommt: Er analysiert. Manchmal ist der Fehler schnell gefunden, wie z.B. beim allseits bekannten abrutschenden Ladeluftschlauch. Schlauch geändert und Thema (meist) beendet.
Wie geht man aber vor bei (von mir unterstellten) Motorschäden? Ist deutlich komplexer, da stellen sich z.B. Fragen zu Ölstand, Sorte, Fahrweise, Anzahl Kaltstarts etc., natürlich ganz abgesehen vom Zustand mechanischer/elektrischer Komponenten, die nur der Hersteller selbst beurteilen kann.
Man muss einen gemeinsamen Nenner finden, der allen Schäden gleich ist. d.h. unter welchen Bedingungen treten diese auf. Ich halte es für absolut ausgeschlossen, dass die Herren Techniker in Sherlock Holmes-Manier die Geschädigten in stundenlangen Verhören zur Aussage bewegten, dass ihre Sprinter bei Kälte mal schief standen, was ja angeblich die Ursache sein soll.
Der OM 651, um den es ja hier ausschließlich geht, hat eine riesige Ölwanne, doppelt so viel Inhalt wie ein PKW mit gleichem Motor. Die Ansaugöffnung der Ölpumpe sitzt für gewöhnlich an der tiefsten Stelle. Ob der Wagen nach links oder rechts, vorn oder hinten schräg steht, hat i.d.R. keinerlei Einfluss auf den dortigen Ölstand, mal ist in der Ölwanne links mehr als rechts, mittig bleibt es aber i.d.R. gleich.
Und warum erst bei Öltemperaturen unter 8°C? Ist wohl laut Sterneninterpretation schon "kalt". Bei modernen Mehrbereichsölen ist das doch kein Bereich, wo das Öl zähflüssig ist. Zumal auch verschiedene Viskositäten zugelassen sind. Konsequenterweise hätte man auch 30°C nehmen können.
Sollte es wirklich so sein, wie man Dir als Begründung geliefert hat, was bitte ist es denn? Etwas, das man bei der Konstruktion nicht bedenken konnte? Klar, so ein Sprinter hat ja auch gefälligst immer gerade zu stehen!
Mein Fazit ist und bleibt: Eindeutig ein Konstruktionsfehler!
Wie dem auch sei, wir werden es nie erfahren.
Was mich an solchen Dingen immer stört, ist die Tatsache, dass man für dumm verkauft wird. Sieht man auch gut daran, dass es ja nicht mal eine einheitliche Sprachregelung gibt, wie man dem Kunden die Angelegenheit erklärt. Jeder KD-Meister erzählt ein anderes Märchen.
Gruß
Didi