Liebe Kollegen,
Es ist wieder einmal so weit, dass ich mich ratsuchend mit meinem Anliegen an euch wende.
Einer unserer LTs hat seit längerem Macken beim Vorglühen. Da nun die kalte Jahreszeit naht, ist es höchste Zeit, dem auf den Grund zu gehen und das Problem zu lösen.
Ich hoffe hier vorallem auf Unterstützung aus der LT-Fraktion, aber jede Idee/Hinweis ist selbstverständlich herzlich willkommen!
Langer Rede, kurzer Sinn:
- Fahrzeugdaten:
VW LT 46, Pritsche/Plane
Jahrgang 1998
km-Stand ca. 190'000
Motor: 2,5l TDI (AHD) mit 102PS
- Problem:
Vorglühzeit ist praktisch null; nach Drehen des Zündschlüssels hört man kurz das Klacken der Vorglührelais und die Vorglühleuchte geht aber nur einen Sekundenbruchteil an. Die Vorglühzeit ist unabhängig der Aussentemperatur gleich kurz bzw. praktisch inexistent, dementsprechend findet kein eigentliches Vorglühen statt und die Karre lässt sich je kälter umso schlechter starten.
- bisherige Massnahmen:
Als Behelf war die letzen Paar Monate konstant der Stecker für den G62/G2 abgezogen (kombinierter vierpoliger Stecker für Kühlmitteltemperatur ans MSG [G62] und Kühlmitteltemperaturanzeige ans Kombinstrument [G2]).
So wurde dem MSG ein unendlicher Widerstand des G62 (ein NTC, je kälter, desto grösser der Widerstand) vorgegaukelt, auf diese Weise liess sich die Karre zumindest starten. Im Betrieb mit abgezogenen Stecker funktionierte einerseits die Kühlmitteltemperaturanzeige im KI nicht, und anderseits werkelte das MSG ständig mit einem Signal für die Kühlmitteltemperatur von - unendlich (wohl mit entsprechenden Auswirkungen auf die Regelung des dynamischen Einpritzzeitpunkts und -Menge).
In diesem Zustand wurden ungefähr ca. 10'000km zurückgelegt (Bequemlichkeit...

- Stand Diagnose bisher:
Da das Abziehen des des Steckers für den G62/G2 Auswirkungen auf die Vorglühzeit hatte, habe ich als erstes den G62/G2 ersetzt (ohne diesen zuvor zu prüfen). Der Ersatz des G62/G2 hat keine Besserung gebracht, das Problem besteht 1:1 weiterhin (keine Vorglühzeit, Vorglühleuchte erlischt unmittelbar, nachdem sie einen Sekundenbruchteil an war).
Laut Prüfung (Widerstandsmessung) des G62 ist dieser intakt (ca. 3250 Ohm entspricht ca. 15°C Kühlmitteltemperatur, dies ist richtig [Fz steht kalt]).
Überprüfung der Leitungen zum MSG (Pol 14 und Pol 33) ergibt keine Kurzschlüsse zueinander, keine auf Masse und keine auf Plus und auch keine zu einem beliebigen anderen Pol im Leitungsstrang des MSG.
Den G62 schliesse ich also als Fehlerursache aus (...wäre auch zu schön gewesen,




Mein Problem ähnelt stark dem im Dieselschrauber geschilderten Fall eines Caddy, hier wurde allerdings die Ursache nicht gefunden bzw. das Problem offenbar nicht identifiziert und behoben:
http://community.dieselschrauber.de/vie ... hp?t=26012
Wie soll ich nun weiter vorgehen?
Fz. steht (...darfs auch mal), Batterie ist abgehängt, Stecker zum MSG abgezogen (zwecks Durchmessen und Prüfen der Leitungen) und ich habe Zeit zur Fehlersuche...

- Weitere Angaben:
-- Alle Sicherungen unter Lenksäule: intakt.
-- Alle Sicherungen unter Fahrersitz: intakt.
-- Sicherung im Vorglührelais: intakt.
-- Glühkerzen: intakt (Durchgangsprüfung Spitze auf Masse: leitet)
-- Vorglühfunktion ist gegeben, wenn G62 NICHT angeschlossen ist.
-- Fehlerspeicher meldet 2 sporadische Fehler (einer für den G62 und einer für das Vorglührelais), beide lassen sich löschen und treten nur wieder auf, wenn G62 wiederum abgehängt wird.
- Ausrüstung:
-- VCDS: vorhanden
-- ELSA: vorhanden
-- Motivation: vorhanden

Welche Faktoren wirken sich dann noch auf die Steuerung der Vorglühdauer aus?
Meiner Logik nach ist einer der im System beteiligten Komponenten defekt, also einer der Signalgeber, die für die Vorglühdauer relevant sein könnten (welche das alles sind, weiss ich nicht mit Bestimmtheit), oder aber das MSG selbst.
(...das ELSA hat mit seinem algoritmischen Vorgehen in diesem Fall einen netten Satz parat: - [Komponente XYZ]* ersetzen!
*Bauteil nach Wahl einsetzen.
Ursache könnte am wahrscheinlichsten irgendwo in der ESP oder im MSG selbst liegen. Bestenfalls nur ein durchgescheuertes KAbel (...die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt).
--- Könnte auch eine fehlerhafte statische Einstellung der ESP einen derartigen Effekt haben?
--- Hat jemand sowas auch schon erlebt (der Beitrag im Dieselschrauber-Forum zeigt, dass ich nicht der einzige bin).
--- Tips, Anregungen, Ideen?
nur her damit!
Ich werde die Diagnose fortsetzen, und jene Geber auf Widerstand ausmessen, wie es im ELSA vorgegeben ist.
Wenn da alles stimmt, baue ich die Kiste wieder zusammen, fahr sie nach draussen und häng das VCDS dran.
Dann kann ich auch Daten aus Messwertblöcken liefern (ich hatte das VCDS schon dran, konnte das Fz aber nicht laufen lassen, da es gut eingebunkert drinnen steht).
Freue mich auf Antworten!

LG
benjamin