Bobby hat geschrieben:Hallo
Ich habe in Erfahrung bringen können, dass die Pleuellager zweimal kurz hintereinander gewechselt wurden.
...gut, jede Information ist wertvoll! Hier scheint auch tatsächlich irgendwo der "Wurm" drinzustecken, denn jetzt sind die Pleuellager wohl ev. auch schon das dritte Mal fällig...
Spätestens jetzt ist Zeit für eine umfassende Fehlersuche!
Wenn du autodidaktisch veranlagt und an der Materie interssiert bist, über gute Informationsquellen verfügst (Schrauberkollegen und Werkstatthandbücher & -unterlagen), Platz und Infrastruktur hast (Hubstapler oder Motorkran, Motorhalter) und zu guter Letzt es dir zeitlich leisten kannst, den Sprinter nötigenfalls auch ein, zwei (...drei, vier) Wochen ungenutzt stehen lassen zu können, dann würde ich mit dem Ausbau des Aggregates beginnen, stückweise zerlegen und ausmessen (braucht auch das nötige Werkzeug dazu...).
Fehlerursache finden, Ölkreislauf Stück für Stück auf Spuren untersuchen, Bohrungen Spülen und Durchbürsten, defekte Teile diagnostizieren und ggf. ersetzen, Lagerstellen nacharbeiten (lassen), die Kiste fachgerecht wieder zusammenbauen (man lernt aus Fehlern...nur kostet's manchmal was...), kurz und gut, all das, was dein Instandsetzer machen würde (hoffentlich!) und dafür deine hartverdienten Euros nimmt...
Ich wäre der Typ, der so vorgehen würde, einfach, weil's mich interessiert und weil ich was lernen will. Wer dafür keine Zeit hat, lässt machen, und zwar in verschiedensten Abstufungen.
Da du offenbar gewillt bist, einen Teil der Arbeiten selber zu erledigen und dafür auch die nötige Zeit hast (oder einfach entsprechend ein bisschen Schlaf weniger nimmst...

),
empfehle ich als nächstes, vor dem Ausbau des Motores, die Entfernung der Ölwanne (leider weiss ich nicht, wie zugänglich der NCV3 von unten her ist, Achse, Lenkung, etc.), um dir so ein Bild vom Schaden zu machen.
Vllt. fehlt ja eine Lagerschale ganz (am Pleuel rütteln, hierbei darf kein Spiel fühlbar sein) oder heissgelaufene Stellen sind durch Verfärbungen sichtbar oder andere/weitere Schäden werden erkennbar etc.
Wenn sich die Ölwanne nicht im eingebauten Zustand entfernen lässt, nimm den Motor raus.
Vorher gut überlegen, ob das Fz. gut steht und nötigenfalls auch länger dort stehen bleiben kann (...auf dem Hof der Firma über's Wochenende ist eher ein Negativbeispiel, glaub' mir...

). Ohne Motor lässt sich so ein Sprinter relativ schlecht bewegen.
Das so meine Anregungen und Inputs...ich wünsche viel Erfolg beim Projekt!
- Versuche auf jeden Fall an gute Informationen zum Motor und zum Fz. heranzukommen (Werkstatthandbücher, Explosionszeichnungen, Anzugsdrehmomente etc.), ev. gibt es zum NCV3 auch vom Bucheli-Verlag ein Schrauberbuch, die gehen erfahrungsgemäss schon ziemlich ins Detail (es sollte möglich sein, anhand dieser Anleitungen der Motor, auszubauen und zu zerlegen).
EDIT: Ich kann kein "Jetzt helfe ich mir selbst" zum NCV3 finden...gibt's das effektiv (noch) nicht, oder hat MB hier den Finger drauf?
- Ev. ist es auch besser, mit dem "kompletten" Motor, ohne grosse Zerlegung (ausser, wie gesagt, ev. mal Ölwanne runter und an den Pleueln herumwackeln) zum Instandsetzer zu gehen und Ihn urteilen zu lassen. Wenn er die verschiedenen Teile im Kontext sieht, kann er sich wohl auch besser ein Bild von Schaden machen, als wenn du ihm schachtelweise Einzelteile herankarrst, die er erst mal sortieren muss...
Wenn er bloss dein Geld will, lässt er dich natürlich fleissig Teile bringen und nacharbeiten, die du dann verbauen (und testen) darfst.
Wenn er ein Kollege ist, der deinen Lernwillen unterstützt, lässt er dich bei der Zerlegung und der Diagnose dabei sein.
Am Besten Fixpreis vereinbaren für Zerlegung und Diagnose, dann ist das Urteil (hoffentlich) eher neutral und lautet nicht a priori auf einen kompletten Ersatzmotor...
So, nun bin ich aber wieder ruhig...
Halte uns auf dem Laufenden,
LG
benjamin