Das ist mir eben auch gleich zweimal passiert...
2x Abzieher geopfert, bis mich mein Nachbar (Mech der alten Schule) was Besseren belehrt hatte...
- Am Besten baust du den Achsschenkel dazu aus (musst du sowieso, wenn du dann später die neuen Gelenke einpressen willst)
- leg dir einen Hammer und einen Fäustel zur Hand
- passende Unterlagen & Druckstücke sind vonnöten, ich habe mir den hier auf ebay gekauft und ist das beste, was ich bisher kenne
http://www.ebay.de/itm/Traggelenk-Auspr ... 1e85dd4dd1
(gibt noch einen teueren Satz auf ebay, aber der günstige tut's auch)
- reichlich Rostlöser und ev. eine Lötlampe oder ein Gasbrenner haben bei mir gute Dienste getan.
- Wenn der Achsschenkel ausgebaut ist (oder auch vorher), den grösseren der beiden Fäustel/Hammer seitlich an die Stelle legen, wo das Traggelenk eingebaut ist und von der anderen Seite mit dem zweiten Hammer gezielte Schläge draufgeben
- die Schläge also nicht auf das Traggelenk und auch nicht in die Richtung, in der es rausgetrieben werden soll, sondern seitlich an den Achsschenkel und 90° versetzt (also auf den ringförmigen Teil des Achsschenkels, der das Traggelenk umschliesst).
- dazu immer wieder Rostlöser in/um den Spalt sprayen
- der gegengehaltene Fäustel wirkt als Kompensator und lenkt die Kraft (mindestens zu einem gewissen Teil) wieder in den Achsschenkel
- Ziel dieser Technik ist es, den Spalt in der Pressung soweit zu lockern, dass Rostlöser eindringen kann und das eigentliche Auspressen des Traggelenks ermöglicht wird (sichtbar von blossem Auge ist nicht, ich bin aber ziemlich überzeugt, das die Fügung der gepressten Teile so etwas gelockert wird).
- dabei so gefühlsvoll umgehen, dass ihr den Achsschenkel nicht kaputtmacht...
nun zum eigentlichen Auspressen/Austreiben:
- wenn der oben erwähnte Druckstücksatz vorliegt, ist die ganze Prozedur um Welten einfacher, egal, ob auf der Presse oder mit Fäustel
- um für das empfangende Hülsenstück auf der Gegenseite ("unten" in Einbaurichtung gesehen, also auf dieser Seite, wo das Gelenk raus soll) Auflagefläche am Achsschenkel zu bieten, musste ich den "Kragen" des originalen Traggelenks mit Eisensäge und Flex in einzelnen Schnitzchen entfernen (VW scheint sich da nur Gedanken um's Rein- aber nicht um's Rauspressen gemacht zu haben).
- dabei aufpassen, dass ihr mit den spanabtragenden Werkzeugen den Achsschenkel selbst nicht zu sehr in Mitleidenschaft zieht, weil der soll ja wiederverwendet werden.
- Wenn das alte Traggelenk rundum gleichmässig von seinem Rand befreit wurde, so dass die empfangende Hülse direkt auf dem Achsschenkel aufliegen kann, könnt ihr mit dem eigentlichen Auspressen beginnen.
- um das alte Traggelenk müsst ihr keine Gedanken verschwenden, das ist eh für den Schrott...
- wer eine ausreichend starke Presse sein eigen nennt, darft gerne darauf sein Glück probieren. Ich habs mit einer 15to Presse nicht geschafft...
- mit beherzten Fäustelschlägen und dem Druckstück aus dem Satz (oder sonst was rundem, Passenden), gelegentlichem Wärmen und reichlich Rostlöser sollte sich das alte Traggelenk überzeugen lassen, seinen Platz im Achsschenkel zu verlassen...
Es ist eine Schweisstreibende, männliche Macho-Arbeit...
Wer Frauen in der Umgebung hat, die auf sowas stehen, soll möglichst bemüht sein, sie davon was mitkriegen zu lassen...
Das Einpressen der neuen Gelenke (hierfür brauchts eine Presse und ein passendes Druckstück, der obig genannte Satz ist perfekt dafür geeignet) ist dann ein Kinderspiel, dauert maximal 5' und ist Belohnung für die harte Arbeit inkl. Ausbau zuvor.
- Als kleiner Tipp zum Einpressen, damit der Endorphinfluss nicht vorzeitig gebremst wird, ist, sich vorher der richtigen Einbaulage der neuen Gelenke (oben/unten) zu vergewissern...

(ansonsten das Ganze nochmals von vorne...roll:

)
Hoffe, damit den einen oder anderen hilfreichen Tipp gegeben zu haben,
habe das schon ettliche Male so durchgezogen...
Bilder gibt's bisher leider noch keine...
Danke
&
LG
benjamin