ich würde gerne hier einmal mein Problem vorstellen und um Rat bitten. Habe das Forum schon eine ganze Weile durchsucht, ob nicht das Problem irgendwo schon einmal behandelt wurde, bin aber nicht fündig geworden.
Ich möchte die Sachlage möglichst detailliert beschreiben, wird also ein bisschen länger. Damit die [b]Fragen nicht untergehen, hier sind sie[/b]: Welche Bauteile bzw. welche Art Fehler kommt in diesem Fall (noch) in Frage? Könn(t)en die Reparatur-/Austauscharbeiten evtl. von mir durchgeführt werden (weiß also wie die Haube aufgeht, kann Bauteile identifizieren, wenn man mir die Form und Lage in etwa beschreibt, Werkzeug (kein Spezialwerkzeug) vorhanden).
Seit einiger Zeit (insgesamt mindestens vier Jahre) plagen mich immer wiederkehrende Notlauf-Situationen beim [b]Sprinter 211 CDI, Baujahr 2005, also die Vorgängerserie zur aktuellen; KEINE Klimaanlage[/b]).
Die ersten Male war’s jeweils ein Maderbiss, elektr. Kabel einer Unterdruckdose (an der Spritzwand unterhalb des Heizungs-/Lüftungsgehäuses) zerbissen. Mehrfach repariert, jetzt in Ordnung!
Herbst 2013 (seitdem erledigt und hat mir der aktuellen Situation m. E. nichts zu tun): Situation -Notlauf (mit Leistungs- und Drehzahlbegrenzung) tritt ein, wenn Fahrzeug durch eine Bodenwelle (Erschütterung) fährt. Das ist natürlich permanent der Fall! Nachdem mich eine Fachwerkstatt vergrault hatte: „Nicht die geringste Ahnung, was das sein könnte; Fahrzeug muss mehrere Tage da bleiben; Leistungsprüfstand; Mietfahrzeug; Preisobergrenze festlegen, bis zu der noch gesucht werden soll, aber Fa. behält sich vor, den Fehler auch nicht zu finden!), habe ich mich anderweitig umgesehen: „Zaubermann“ gefunden, der eben das komplexe Ansaug-/Unterdrucksystem durchsucht hatte. Zwei Fehler gefunden: Unterdruckdose (genaue Bezeichnung fehlt mir) in Fahrtrichtung rechts seitlich im Gebläsegehäuse war undicht und weitere Unterdruckdose (womöglich Druckwandler) an der Spritzwand (davon geht ein y-Stück mit zwei Kunststoffunterdruckschläuchen ab). Seitdem der PERFEKTE Lauf bis zum Sommer 2015.
Seit dem letzten Sommer also folgende Situation:
Der Motor verliert Leistung durch Drehmomentverlust – merkbar daran, dass der „Turboschub“ bei ca. 2000 1/min ausbleibt und die Höchstgeschwindigkeit sich auf ca. 120 km/h begrenzt. Außerdem erhöhen sich die Schaltdrehzahlen dramatisch (wenn man durch Hochschalten schneller werden will!), z. B. Wechsel vom 3. in 4. Gang bei mindestens 80 km/h, ansonsten droht Geschwindigkeitverlust. Wenn’s dann bergauf geht und die Geschwindigkeit bei ca. 70 km/h (normal wären hier 90 km/h aus Erfahrung heraus!) gehalten werden soll, geht das nur mit dem dritten Gang bei einer Steigung von 8% (Kasseler Berge) (LKWs ziehen vorbei).
[b]Wohlgemerkt: Dieser Leistungsverlust[/b] geht noch nicht mit dem „normalen“ Notlauf einher. Der Leistungsverlust ist nämlich noch OHNE Drehzahlbegrenzung, der Motor lässt sich dabei noch locker bis 4000 1/min hochdrehen. Nach einer Zeit in diesem Betriebszustand (bei wechselnden Fahrzuständen) setzt dann aber der eigentliche Notlauf mit Drehzahlbegrenzung und weiterem Leistungsverlust ein.
Mir sind noch folgende Dinge aufgefallen: Der Leistungsverlust setzt ein, wenn man zuvor in den „Schiebebetrieb“ gegangen ist, also bergab fährt und den Motor bremsen lässt. Vermeidet man diesen Schiebebetrieb, so ist die volle Leistung durchaus über Stunden hinweg vorhanden! Einmal Schiebebetrieb und Leistung weg! Dann ist mir noch aufgefallen, dass dieser Fehler erst eintritt, wenn der Motor „warm“ ist, also etwa schon Betriebstemperatur hat. Vorher nicht (muss aber auch sagen, dass ich natürlich bei kaltem Motor nicht sonderlich viel Gas gebe, merke aber den Turboschub am Ansprechverhalten, also „wie er am Gas hängt“).
Neuerdings, seit etwa vier Wochen, ist die volle Leistung nur noch kurzfristig da und nach dem Hochschalten in den dritten Gang eben nur besagte Teilleistung.
Ich bin auch diesmal beim „Zaubermann“ gewesen. Fehlermeldung nach Provokation des Notlaufs: „Abgaswerte positiv“. Der schloss definitiv einen Turboladerschaden aus und grenzte den Fehler immerhin auf das Vorhandensein einer „Fehlluft“ – Unterdrucksystem ist irgendwo undicht und zieht Luft – ein. Allerdings nach Demontage des Luftfilters und der kompletten Lüftungs-/Heizungseinheit (wo im Herbst 2013 die Fehlerquelle saß) war der Fehler immer noch nicht behoben. Der Austausch des y-Stücks (war porös) hatte nichts gebracht. Leider ist mein „Zaubermann“ jetzt der Meinung, das sei schon alles OK so und selbst als ich ihm die volle Leistung nochmal demonstrierte (durch Neustart – Fehler tritt ja erst später ein) war er von der Meinung nicht abzubringen.
Das Einzige, was er sich noch vorstellen könnte, wäre ein Defekt am Luftmassenmesser oder an den „Klappen“ des Ansaugsystems (unter dem Kunststoffgehäuse direkt über dem Motor). Leider kenne ich mich damit nicht soweit aus, dass ich konkrete Bauteile benennen könnte.
Ich war bei dem Leistungsverlust eigentlich der Meinung, dass es sich dabei um einer Art Notlauf handeln könnte (da ja definitiv Drehmoment fehlt, der Turbo also nicht voll auflädt). Der „Zaubermann“ meint aber dazu, es gäbe nur EINEN Notlauf eben mit Drehzahlbegrenzung und Höchstgeschwindigkeit von ca. 100 km/h.
Ich würde mich über eine Einschätzung des Problems sehr freuen. Ich scheue eine Reparatur in einer Werkstatt nicht, allerdings möchte ich der Werkstatt eben nicht den Hauptteil der Fehlersuche überlassen (hab‘ leider keinen sonderlich positiven Eindruck, wenn z. b. „erst mal“ prophylaktisch der Turbolader gewechselt werden soll und man DANN „weiter sehen will“! Kost‘ ja nix? Ich dachte, man fängt erst mal mit den günstigsten Teilen an, wenn man schon „herumstochern“ muss und keine Ahnung hat?
Sorry ist viel Text, aber vielleicht gibt’s ja eine Einschätzung?
Grüße










