Lackbehandlung

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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Creeebexo
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Lackbehandlung

#1 

Beitrag von Creeebexo »

 Themenstarter

Servus Leute,

Was mich schon nach zwei Monaten an meinem gebrauchten Sprinter nervt ist egtl nur ne Äußerlichkeit. Der Unilack wirkt großteils eher grau, an der ein oder anderen Stelle finden sich sogar "Fingerabdrücke". Wenn ichs nicht besser wüßte wirkt der Lack teilweise tiefenverdreckt, als ob da irgendwie eine minischicht Teer drauf wäre. Warmes Wasser und Reinigungsmittel bringe nüscht, auch Reinigungsbezin und Bremsenreiniger versagen bei den Sachen komplett. Ich hab ehrlich gesagt von Lackbehandlung keinen blassen Schimmer, bin aber gern bereit Zeit zu investieren. Gibt es eine empfehlenswerte Reihenfolge wie ich meinen Brummer wieder aufgehübscht bekomme? Knete? Polieren? Unbedingt extern vergeben?

Dankbar für Tips. 5 Jahre alter W906, klassiches Weiß
Bin dankbar für Tips.
Lars72
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Re: Lackbehandlung

#2 

Beitrag von Lars72 »

Die Unilacke am Sprinter sind nicht zu vergleichen mit einem Lack auf einem PKW, der eine richtig dichte Oberfläche hat und glänzt. Jeder PKW hat noch mal ne Schicht Klarlack drüber. Etwas lästerlich sage ich eher, dass der Lack am Sprinter nur eine Blechfärbung ist ;-) Bei meinem vorigen Sprinter (rot uni) war die Farbe so dünn, dass man die weisse Grundierung durchschimmern sah.
Mit dem Anspruch "schön glatt und glänzend" hast du meiner Meinung nach das falsche Auto.

Weil ich in den "Poren" dann auch immer Rostpusteln hatte, habe ich kurzen Prozeß gemacht und die untere Hälfte meines Sprinters mit Klarlack überpinselt. Das schaut zwar auch aus wie selbstgemacht, aber es funktioniert bzgl. Rostpusteln, und auf Wiederverkaufswert muß ich nicht achten, da ich ihn bis zum Schluß behalte.
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Vagabundo
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Re: Lackbehandlung

#3 

Beitrag von Vagabundo »

Creeebexo hat geschrieben: 12 Sep 2020 23:44 Servus Leute,

Was mich schon nach zwei Monaten an meinem gebrauchten Sprinter nervt ist egtl nur ne Äußerlichkeit. Der Unilack wirkt großteils eher grau, an der ein oder anderen Stelle finden sich sogar "Fingerabdrücke". Wenn ichs nicht besser wüßte wirkt der Lack teilweise tiefenverdreckt, als ob da irgendwie eine minischicht Teer drauf wäre. Warmes Wasser und Reinigungsmittel bringe nüscht, auch Reinigungsbezin und Bremsenreiniger versagen bei den Sachen komplett. Ich hab ehrlich gesagt von Lackbehandlung keinen blassen Schimmer, bin aber gern bereit Zeit zu investieren. Gibt es eine empfehlenswerte Reihenfolge wie ich meinen Brummer wieder aufgehübscht bekomme? Knete? Polieren? Unbedingt extern vergeben?

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Es kommt auf die inneren Werte an :lol: .
Bei mir blaue Farbe matt - grau. Der Aufbau aus GFK glänzt wie am ersten Tag, das Führerhaus... :x . Ich hab es mir abgewöhnt ständig darüber nachzudenken und dran zu arbeiten. Hält nicht lange.... Auf der Haube habe ich mittlerweile eine Carbonfolie, sieht super aus und hält. Demnach hilft nur neu lackieren mit Klarlack oder folieren.

Gruß Vagabundo
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Re: Lackbehandlung

#4 

Beitrag von v-dulli »

Vernünftig polieren und regelmäßig konservieren. Wenn der Kack aber bereits richtig angegriffen ist, sollte man damit zum Fachman.
Mit der Hand ist das, beim Sprinter, schon 'ne ordentlich Plackerei - ich meinen silbernen GCS von Hand poliert und dabei festgestellt dass da, stellenweise, reichlich Lacknebel vorhanden ist :oops:
Gruß aus OWL
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Re: Lackbehandlung

#5 

Beitrag von Crafter277 »

Der Lackaufbau ist, vereinfacht geschrieben wie folgt:
Zweimal Grundierung
Einmal Farblack - ohne Glanz -
Einmal Klarlack = Endlack und das schon seit mindestens 20 Jahren.
Wenn also der Lack nicht mehr so gut ausschaut würde ich erst mal die Kiste mit normalem Leitungswasser und ohne jegliche Zusätze gut runterwaschen.
Dann mit einer Lackpolitur für stark beanspruchte Lacke bearbeiten.
Was sich da in der Politurwatte sammelt ist der pure Schmutz der Straße.
Ist der Lack = Klarlack aber schon mechanisch beschädigt macht es keinen Sinn das Fahrzeug einem Autoputzer auf den Hof zu stellen der dir dann für viel Geld eine Schicht Wachs aufträgt ( Die Kiste glänzt wie neu) der nach wenigen Wochen wieder ab ist.
Dann hilft nur noch abschleifen und neu lackieren.

MfG kheinz
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Re: Lackbehandlung

#6 

Beitrag von Lack_Rick »

Crafter277 hat geschrieben: 13 Sep 2020 19:04 Der Lackaufbau ist, vereinfacht geschrieben wie folgt:
Zweimal Grundierung
Einmal Farblack - ohne Glanz -
Einmal Klarlack = Endlack und das schon seit mindestens 20 Jahren.
MfG kheinz
Leider falsch. Die Uni Farben aufm Sprinter sind normaler 1 Schichter Decklack.

Quasi Grundierung und Decklack....Ende.

Nur die Metallic Farben haben einen Klarlack. System bedingt.


Ohne ein Bild vom Lackzustand ist es hier schwer eine Aussage zu treffen.


Grüße
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Re: Lackbehandlung

#7 

Beitrag von Darth Fader »

...meiner hat eine ordentliche Schutzschicht drauf.
Ein bisserl Staub, etwas Dreck, zwei kleine Placken Moos und hier&da nen Mövenschiss. Man sieht vom Weiß nicht mehr ganz so viel, aber ich bin sicher, daß es noch da ist... :oops:
Im Ernst: so lange da keine Rostplacken aufpoppen, werde ich das Fahrzeug nur behutsam reinigen - alleine des Aufwands bei den Anbauteilen wegen. Somit erübrigt sich die Frage nach Lackbehandlung recht schnell.
Bist du sicher, daß du ein Hochglanzmobil haben willst, wenn du nachher eh nie wieder DURCH eine Waschstrasse fahren kannst?
Mein Rollheim:
W906, 316 Bj.2012 Mixto Wohntransporter 192tkm



"Der Sprinter von Mercedes ist und bleibt m.E. der Einäugige unter den Blinden"
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Re: Lackbehandlung

#8 

Beitrag von Gelöschter User »

v-dulli hat geschrieben: 13 Sep 2020 10:35 Wenn der Kack aber bereits richtig angegriffen ist
Das ist genau die richtige Beschreibung für Transporter-"Lackierungen" :mrgreen:
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Re: Lackbehandlung

#9 

Beitrag von Vanagaudi »

Lack_Rick hat geschrieben: 15 Sep 2020 10:52 Leider falsch. Die Uni Farben aufm Sprinter sind normaler 1 Schichter Decklack.
Quasi Grundierung und Decklack....Ende.
Da behauptet der Hersteller aus Düsseldorf etwas anderes:
  1. Stahlblech, oberflächenbehandelte Bleche
  2. Zinkphosphatierung ca. 2,5g/m²
  3. Elektrotauchgrund 22µm (±2µm)
    Kathodische Tauchlackierung, KTL-Trockner bei 175°C für 15 min
  4. Wasserfüller (ESTA) 25µm (±2µm)
    Füllertrockner mittels Vortrocknen über 100°C für 10min, Einbrennen bei 160°C für 20min
  5. Decklack 35µm bis 50µm
    1-S-Wasser-Decklackierung (bzw. gängige Decklackierung)
    Decklacktrockner mittels Vortrocknen über 100°C für 10min, Einbrennen bei 130°C für 20min
Gesamtlackaufbau >75µm

Du kannst das sicher besser kommentieren.
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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Re: Lackbehandlung

#10 

Beitrag von Vagabundo »

Bin ganz bei Lack_Rick....

Wurde mir vom :D ( Freundlichen ) auch so erklärt. Warum ich kein Klarlack geordert hätte? Gute Frage, weil ich Vertrauen in die Mercedes Qualität hatte und es mir keiner gesagt hatte. Nun ist alles stumpf :cry: . Meine Haube ist mittlerweile mit einer Carbonfolie foliert, sieht super aus...

Kann es mir nicht verkneifen, um "1,9 Mrd." :!: an Bußgeldern für das Abgasdilemma zu bezahlen muß ja auch irgendwo eingespart werden :shock:

Gruß Vagabundo
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Re: Lackbehandlung

#11 

Beitrag von Lack_Rick »

Vanagaudi hat geschrieben: 16 Sep 2020 12:28
Lack_Rick hat geschrieben: 15 Sep 2020 10:52 Leider falsch. Die Uni Farben aufm Sprinter sind normaler 1 Schichter Decklack.
Quasi Grundierung und Decklack....Ende.
Da behauptet der Hersteller aus Düsseldorf etwas anderes:
  1. Stahlblech, oberflächenbehandelte Bleche
  2. Zinkphosphatierung ca. 2,5g/m²
  3. Elektrotauchgrund 22µm (±2µm)
    Kathodische Tauchlackierung, KTL-Trockner bei 175°C für 15 min
  4. Wasserfüller (ESTA) 25µm (±2µm)
    Füllertrockner mittels Vortrocknen über 100°C für 10min, Einbrennen bei 160°C für 20min
  5. Decklack 35µm bis 50µm
    1-S-Wasser-Decklackierung (bzw. gängige Decklackierung)
    Decklacktrockner mittels Vortrocknen über 100°C für 10min, Einbrennen bei 130°C für 20min
Gesamtlackaufbau >75µm

Du kannst das sicher besser kommentieren.
Du schreibst nichts anderes.

[*]Wasserfüller (ESTA) 25µm (±2µm)
[*]Decklack 35µm bis 50µm[/i]

Das ist ein 1-Schicht Decklack Aufbau. Ein 2-Schicht wäre dann mit einem Klarlack Überzug.
Vagabundo hat geschrieben: 16 Sep 2020 14:46 ann es mir nicht verkneifen, um "1,9 Mrd." :!: an Bußgeldern für das Abgasdilemma zu bezahlen muß ja auch irgendwo eingespart werden :shock:
NA jetzt rechen mal durch, was die Sparen wenn die am Lack, gerade bei dem 147 nur 10µm Sparen. Das hochgerechent.....

Weil eine normale Trockenschichtdicke liegt bei 80-90µm. Hier bei maximal 75 was vom Nasslack abhängig ist.

Das muss rosten...


Grüße
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Re: Lackbehandlung

#12 

Beitrag von Schnafdolin »

Lack_Rick hat geschrieben: 17 Sep 2020 14:32 Das ist ein 1-Schicht Decklack Aufbau. Ein 2-Schicht wäre dann mit einem Klarlack Überzug.




NA jetzt rechen mal durch, was die Sparen wenn die am Lack, gerade bei dem 147 nur 10µm Sparen. Das hochgerechent.....

Weil eine normale Trockenschichtdicke liegt bei 80-90µm. Hier bei maximal 75 was vom Nasslack abhängig ist.

Das muss rosten...


Grüße
Lack_Rick
Im Transporterbereich muss das ja nicht halten. Die Karren sollen ca. 6 Jahre oder 100000 Km fahren und dann in Afrika weiter rollen. Machen sie nur nicht immer. Da kommt Otto Normalverbraucher mit der Absicht, sich ein Wohnmobil (#Vanlife :oops: ) zu bauen zum Händler, der die Kiste "extra für Sie!" frisch poliert hat (ist jemand von euch auf einen roten oder gelben Sprinter reingefallen, der jetzt matt ist? :D ), nimmt seinen Kumpel Hein Blöd zum Begutachten mit, der "schon mal was mit Transporter..." und auch "was mi`m Lack ausse Dose..." gemacht hat und kauft den Haufen relativ unbesehen. Nach einem viertel Jahr wird die Möhre langsam stumpf und nach einem Jahr ist selbst beim am besten erhaltenen Transporter nix mehr glänzend, außer den Stellen, wo der Karren schon mal nachlackiert wurde. Da weiß man gleich, was man hat.

Abhilfe tut hier nur eine komplette Neulackierung in Uni Einschicht bzw wer zu viel Geld hat, auch Uni oder Metallic Zweischicht, d.h. mit Klarlack als zweiter Schicht. Wobei erfahrungsgemäß bei einer Nachlackierung oder Umlackierung (anderer Farbton) auch dicker aufgetragen wird (von wegen dem Rostschutz, der dann endlich gegeben ist). Abraten würde ich von "nur Klarlack" auf den stumpfen Originallack. Weil der Lack ja schon in die Jahre gekommen ist und unterschiedlich ausgeblichen ist und weil beim anschleifen sowieso die eine oder andere Stelle durchgeschliffen wird, weil da eine Beule war oder gleich noch eine Delle nachgespachtelt werden muss.
Auf der sicheren Seite, der rostfreien noch dazu, ist man mit einer Vollackierung immer. Wer das Gefährt noch viele Jahre fahren will, weil der Wohnmobilausbau der Familie so lieb geworden ist, sollte das ruhig tun, eine Hohlraumversiegelung noch dazu- dann muss er sich einige Jahre später nicht über nicht erhältliche Hecktüren ärgern wie hier neulich erst einer.

Folie ist übrigens ausgesprochener Käse. Einmal darunter gekommenes Wasser verrichtet dort nur länger seine Arbeit, bevor es durch die Folie wieder herausdiffundiert ist. Bei Altlack den Karren auf Neu zu trimmen, indem man ihn foliert, ist der größte Blödsinn, auch wenn jeder Folierer da vehement widersprechen würde. Ich seh das aus Lackierersicht völlig anders. Ein Altlack hat ein hervorragendes Wasserspeichervermögen, auch wenn man das nur unter dem Mikroskop sieht :idea:

Gruß aus der Lausitz
Martin

Nachtrag:
Im Lackiererjargon haben sich die Begriffe "Uni", "Zweischichter" und selten "Dreischichter" etabliert.
"Uni" bedeutet gemeinhin, dass keine Metallicpigmente im Lack sind, z.B. das typische Transporterweiß L90D
"Uni Zweischicht" bedeutet Basislack ohne Metallicpigmente (z.B. wieder Transporterweiß) + Klarlack (weil nur der Basislack allein keine belastbare Oberfläche darstellt).
"Zweischicht" oder "Metallic Zweischicht" = Basislack mit Metallicpigmenten + Klarlack
"Dreischichter" haben Flakes (z.B. Flipflops) oder irisierende Pigmente als zweite Schicht zwischen erster (Uni-) Basislack- und Klarlackschicht.
Ein paar wenige Ausnahmen gibt es, wie z.B. Felgensilber: Metallic, aber dennoch Einschicht. Für Stahlfelgen völlig ausreichend; dort wird durch die höhere Schichtstärke, die billigen Aluminiumpigmente und den zähelastischen Lack ein lang anhaltender Rostschutz im Steinschlag- Hitze/Kälte und Tausalzbereich erreicht.

HTH und Grüße aus der Lausitz

Martin
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Bin ich ölich, bin ich fröhlich :D
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Re: Lackbehandlung

#13 

Beitrag von Lack_Rick »

Schnafdolin hat geschrieben: 17 Sep 2020 20:11
Lack_Rick hat geschrieben: 17 Sep 2020 14:32 Das ist ein 1-Schicht Decklack Aufbau. Ein 2-Schicht wäre dann mit einem Klarlack Überzug.




NA jetzt rechen mal durch, was die Sparen wenn die am Lack, gerade bei dem 147 nur 10µm Sparen. Das hochgerechent.....

Weil eine normale Trockenschichtdicke liegt bei 80-90µm. Hier bei maximal 75 was vom Nasslack abhängig ist.

Das muss rosten...


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Abhilfe tut hier nur eine komplette Neulackierung in Uni Einschicht bzw wer zu viel Geld hat, auch Uni oder Metallic Zweischicht, d.h. mit Klarlack als zweiter Schicht. Wobei erfahrungsgemäß bei einer Nachlackierung oder Umlackierung (anderer Farbton) auch dicker aufgetragen wird (von wegen dem Rostschutz, der dann endlich gegeben ist). Abraten würde ich von "nur Klarlack" auf den stumpfen Originallack. Weil der Lack ja schon in die Jahre gekommen ist und unterschiedlich ausgeblichen ist und weil beim anschleifen sowieso die eine oder andere Stelle durchgeschliffen wird, weil da eine Beule war oder gleich noch eine Delle nachgespachtelt werden muss.
Auf der sicheren Seite, der rostfreien noch dazu, ist man mit einer Vollackierung immer. Wer das Gefährt noch viele Jahre fahren will, weil der Wohnmobilausbau der Familie so lieb geworden ist, sollte das ruhig tun, eine Hohlraumversiegelung noch dazu- dann muss er sich einige Jahre später nicht über nicht erhältliche Hecktüren ärgern wie hier neulich erst einer.

Folie ist übrigens ausgesprochener Käse. Einmal darunter gekommenes Wasser verrichtet dort nur länger seine Arbeit, bevor es durch die Folie wieder herausdiffundiert ist. Bei Altlack den Karren auf Neu zu trimmen, indem man ihn foliert, ist der größte Blödsinn, auch wenn jeder Folierer da vehement widersprechen würde. Ich seh das aus Lackierersicht völlig anders. Ein Altlack hat ein hervorragendes Wasserspeichervermögen, auch wenn man das nur unter dem Mikroskop sieht :idea:

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Im Lackiererjargon haben sich die Begriffe "Uni", "Zweischichter" und selten "Dreischichter" etabliert.
"Uni" bedeutet gemeinhin, dass keine Metallicpigmente im Lack sind, z.B. das typische Transporterweiß L90D
"Uni Zweischicht" bedeutet Basislack ohne Metallicpigmente (z.B. wieder Transporterweiß) + Klarlack (weil nur der Basislack allein keine belastbare Oberfläche darstellt).
"Zweischicht" oder "Metallic Zweischicht" = Basislack mit Metallicpigmenten + Klarlack
"Dreischichter" haben Flakes (z.B. Flipflops) oder irisierende Pigmente als zweite Schicht zwischen erster (Uni-) Basislack- und Klarlackschicht.
Ein paar wenige Ausnahmen gibt es, wie z.B. Felgensilber: Metallic, aber dennoch Einschicht. Für Stahlfelgen völlig ausreichend; dort wird durch die höhere Schichtstärke, die billigen Aluminiumpigmente und den zähelastischen Lack ein lang anhaltender Rostschutz im Steinschlag- Hitze/Kälte und Tausalzbereich erreicht.

HTH und Grüße aus der Lausitz

Martin
Vielen Dank. Mir fehlte die Zeit um das so ausführlich zu schreiben.


Ein Grund weshalb ich den rostigen weißen Wagen schweißen lassen habe, volllackiert (kein ekelhafter Raptor Dreck) habe und dann Hohlraum versiegeln lassen habe.

Dennoch Rot :mrgreen:
Weiß hübsch ist und ich leidensfähig.

Grüße
Lack_Rick
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