Tachoangleichung wegen Umbereifung

VW Crafter 2 & MAN TGE - ab 2017
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Dodgy_Dave
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Tachoangleichung wegen Umbereifung

#1 

Beitrag von Dodgy_Dave »

 Themenstarter

Hallo liebe Community,

ich bin neu hier im Forum sowie frischer VW Crafter 4Motion Bestitzer.
Ich habe vor mir mein Crafter zum Offroad Camper umzubauen und bin leider bei der Bereifung schon auf ziemlich nervige Hindernisse gestoßen.
Ich weiß das Thema wird bereits in anderen Threads behandelt (die ich auch in voller Gänze gelesen habe).
Allerdings habe ich nach Tagelangen recherchieren und telefonieren keine Werkstatt gefunden die eine Tachoangleichung für mein Fahrzeug machen will.
Die meisten Verweisen mich an VW allerdings habe ich nach dem neunten Autohaus aufgehört noch daran zu glauben, dass VW-Werkstätten so etwas machen wollen/können.
Andere (Offroad)-Umrüster (RAW-Offroad Vans, Kiefer 4x4, ORC etc...) haben mich mit der Aussage, "dass sie das bei dem neuen Crafter nicht können" abgewiesen.
Seikel machts, allerdings nur mit Fahrwerk und sonstigem Schnickschnack für 5400€.

Deswegen die Frage:
Wo kann ich für meinen Crafter eine Tachoangleichung machen lassen?

Eingetragene Bereifung:
235/60/R17 (montiert 235/65/R16)
gewünschte Bereifung:
BF Goodrich T/A KO2
245/70/R16
auf VW Stahlfelgen.

Ich bin um jede Hilfe dankbar.

Schöne Grüße vom Bodensee.
David
Crafter L3H3, 4Motion, 2,0 TDi, 130KW, BJ 2018
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Uwe B.
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#2 

Beitrag von Uwe B. »

...die Übersetzung wird gegenüber der derzeitigen Bereifung rechnerisch 5,3% länger. Wie groß ist denn die aktuelle Abweichung Tacho/GPS ? Möglicherweise ist ja gar keine Anpassung notwendig.

Gruß, Uwe.
Dodgy_Dave
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#3 

Beitrag von Dodgy_Dave »

 Themenstarter

Hi Uwe,
danke für deine Antwort, ich habe die Reifen noch nicht montiert/bestellt. Ich wollte logischerweise vorher alles abklären damit die Eintragung am Ende auch gleich klappt.
Möchte ungern unnötig lange ohne Eintragung fahren.
Wie gesagt bin bei so etwas noch absoluter Neuling.
Ich könnte natürlich pokern und hoffen dass die Abweichung passt, gegenüber der eingetragenen Bereifung ist die Abweichung ja sogar nur bei exakten 5%.
Falls es dann nicht passt hätt ich dann eben noch mehr stress jemanden zu Finden der das machen kann.

Grüße!
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sebbll
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#4 

Beitrag von sebbll »

Also ich habe die 225/75R16 drauf und habe noch 0km/h bis 0,5km/h Luft.
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Vagabundo
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#5 

Beitrag von Vagabundo »

Umbereifungen an neuen Fahrzeugen sind meist extrem schwierig. Es wird anheim gestellt, daß durch eine Veränderung des Abrollumfanges die zugesagten Abgaswerte nicht mehr stimmig sind. In der Regel ist es ratsam sich direkt an die Fachstellen ( TÜV etc. ) zu wenden die zusammen mit dem jeweiligen Fahrzeughersteller die sogenannte Reifen Homologation verschiedener Größen gemacht haben. In meinem Falle ( Sprinter 519 ) war es vor ein paar Jahren z.B. der TÜV-Süd in Unterhaching. Vielleicht können hierzu die jeweiligen Reifenhersteller genaueres sagen. In jedem Fall ist zur Erfassung der Daten die Überprüfung mit GPS angeraten, die im übrigen auch der Prüfer macht. Rechenbeispiele sind meiner Meinung nach nicht unbedingt zielführend.

Gruß Vagabundo
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Thorsten
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#6 

Beitrag von Thorsten »

Hallo David,

die Tachoanzeige vom Crafter/TGE geht ca. 4% vor.
Für die 245/70-R16 musst du schon einen Prüfer haben, der beide Augen zu drückt.
Ich denke mal nicht, dass du bei der Größe an einer Tachoangleichung vorbei kommen wirst.
Der Tacho darf eben kein Stück nachgehen. Wenn er vor geht, ist das hingegen bis 10%, teils 10%+4km/h kein Problem.

Dass dir alle angefragten Händler nicht weiterhelfen wollten oder konnten, kann ich nachvollziehen. Habe dieselbe Erfahrung machen müssen. Bei mir war man zwar gewillt zu helfen, aber es fehlte an dem technischen Know How und vom Hersteller bekamen sie keine Unterstützung.

Es ist aber technisch möglich, eine Tachoangleichung im Steuergerät machen zu lassen. Zumindest hat es bei mir funktioniert.
Man muss aber bei der Geschichte schon aufpassen, was man tut, denn sonst kann es teuer werden.
Deshalb lassen vermutlich auch viele die Finger davon.
Viele Grüße
Thorsten

MAN TGE 3.180 4x4 8G-Auto 2020
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Andreas H
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#7 

Beitrag von Andreas H »

Moin,
245/70R16 BFG geht ohne Tachoangleichung. Habe ich auch so.
Grüße Andreas

Crafter RWD 50 6G-SG 2.0BiT 2019
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#8 

Beitrag von Andreas H »

Dodgy_Dave hat geschrieben: 14 Okt 2020 19:15 Hallo liebe Community,

Seikel machts, allerdings nur mit Fahrwerk und sonstigem Schnickschnack für 5400€.
Hallo David, willkommen an Board.
ich habe das Seikelfahrwerk verbaut, allerdings nicht dort eintragen lassen. Der Preis für 4 Dämpfer, 2 Federn und 2 Klötze ist mit über 2.000,- EUR schon saftig. Allerdings muss man sehen, dass das ja nur eine "Kleinserie" ist, das heißt, die Kosten für Entwicklung, Test, Gutachten, Zulassung usw. teilen sich durch eine geringe Stückzahl.

Dafür ist das Fahrwerk echt super.

Ich denke, Du bekommst die Reifen auch ohne Fahrwerk eingetragen. Ich habe bei meinem T5 damals beim TÜV Süd größere Reifen eintragen lassen. Solange man sich in der zulässigen Prozentregelung befindet und kein neues Abgasgutachten braucht.

Also, einfach mal telefonieren, Reifen kaufen und montieren, Eintragung per Einzelabnahme und fertig.
Grüße Andreas

Crafter RWD 50 6G-SG 2.0BiT 2019
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#9 

Beitrag von Dodgy_Dave »

 Themenstarter

Hi Zusammen,

kleines Update zwischendurch, ich habe jetzt mal einige Testfahrten gemacht. Mein Tacho geht tatsächlich exakte 5% vor.
Natürlich ist das nur via GPS messung gemacht, allerdings habe ich versucht das so optimal zu machen wie es geht, (gerade Straßen, voller GPS Empfang, kein Gefällte, etc.) und habe dann eben den Mittelwert aus den vielen Einzelmessungen gebildet.
Hab die BFG in 245/70 R16 anschließend montiert (5% mehr Abrollumfang) und der Tacho geht jetzt haargenau. Punktlandung also.
Ich werde jetzt versuchen mit der Unbedenklichkeitsbescheinigung und meinen Rechnungen zum TÜV zu gehen.
Hoffentlich klappt das.
Ich werde berichten.

Grüße!
David
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#10 

Beitrag von Bester-Jahrgang-65er »

Servus,
ich weiß nicht, ob die Info was hilft....
Habe auch einen Crafter Bj. 2019 mit Allrad und habe das Fahrwerk selbst umgebaut, weil ich auf 4,2 to auflasten mußte.
Felgen sind jetzt 18", Reifen sind 255/55R18. Tachoangleichung nicht nötig, bin aber an der Grenze (real 0,5 - 1 km/h weniger als Tacho anzeigt lt. GPS).
Alles eingetragen, jetzt dürfen 2 Motorräder mitfahren..... :-) :D
Gruß
Erwin
Dodgy_Dave
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#11 

Beitrag von Dodgy_Dave »

 Themenstarter

Moin Zusammen Ich habe es tatsächlich geschafft. Die Odyssee hat ein Ende.
Ich möchte euch nicht anlügen....es war nicht einfach...zumindest nicht bei den TÜVs in unserer Gegend.

Ich war bei 5 verschiedenen TÜV Prüfstellen und die Aussagen waren mehr als gemischt. 2 Hatten überhaupt keine Ahnung, sie machen sowas nicht da keine Erfahrungswerte, 2 haben gesagt das geht nur mit einer Bestätigung, dass der Tacho korrekt funktioniert und einer hat gesagt es geht gar nicht weil ich über 8% Abrollumfangsänderung sei und ich somit eine Abgasprüfung machen müsse blabla (was am Ende ankäme inkl. Antriebsstrang etc. seien dann mehr als die Berechneten 5%).....Äh NE Herr Ingenieur!?!?!
--> Auch die Darlegung meiner Berechnungen und Erklärungen, dass das Quatsch sei haben ihn nicht interessiert.

Dann gings also los.

Zunächst habe ich alle Werkstätten in Süddeutschland abgeklappert um an eine Tachojustierung/angleichung zu kommen --> FAZIT: MACHT NIEMAND beim Crafter 2, Aussage von VW direkt war: Andere Bereifungen wie die Serienbereifung sind beim Crafter nicht zugelassen, wir können Ihnen daher nicht weiterhelfen...Danke für nix! Die Falsche Antwort auf eine komplett andere Frage...aber whatever, mann kennt es ja nicht anders von dem Verein.

Die andere Option wäre Tachoüberprüfung um Nachzuweisen dass der Tacho auch ohne Anpassung korrekt funktioniert bzw. in den Grenzwerten liegt. GPS ist laut TÜV jedoch kein geeignetes Prüfmittel und somit nicht zugelassen.
Also: Alle Prüfstände abgeklappert die eine Tachoprüfung machen können, kann aber keiner da keiner mit 3,6m Radstand und Allrad umgehen kann, sprich der Crafter 2 ist zu groß.
Also: Alle LKW Prüfstände abgeklappert (von denen gibt es nicht besonders viele) ABER: Der LKW Prüfstand wiederum ist zu groß bzw. müsste mit erheblichem Aufwand umgebaut werden (mehrere Tausend Euro kosten für den Umbau + Prüfung), also auch keine Option.

Danach gingen mir eigentlich die Optionen aus.

BIS, ich durch hörensagen erfahren habe dass es wohl in .......... einen vom TÜV zugelassenen GPS Prüfer gibt der gültige Prüfberichte ausstellt.
Direkt einen Termin ausgemacht, hat alles gepasst (zwar knapp aber das wusste ich ja :) ) 56 € bezahlt, Prüfprotokoll mit Stempel erhalten, direkt in demselben Ort ........ zum TÜV.
Nach 15 Minuten und 90 € ärmer hatte ich meine Abnahme.

Unfassbar.
Ende gut alles gut.
Aber dass es so anstrengend wird hätte ich nicht gedacht.

Wer bis hierher gelesen hat. Du hast vermutlich dasselbe Problem. Schreib mich einfach an ;)

Dave
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Andreas H (27 Nov 2020 15:07), Rosi (27 Nov 2020 18:41), Moritz_ffm (08 Mär 2021 08:43)
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#12 

Beitrag von mandør »

Glückwunsch an alle erfolgreichen👌

Könnten die umgebauten mal ein paar Fotos einstellen mit Reifengrösse..und ob Originalfelge und Originalfahrwerk..

Irgendwie fehlt mir die Vorstellungskraft für die verschiedenen Grössen auf dem Gerät..

Dankeee
LG Manu
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Andreas H
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#13 

Beitrag von Andreas H »

Hallo Dave,
Glückwunsch. Das mit der Bestätigung der GPS-gemessenen Geschwindigkeit hätte ich Dir sagen können. Das macht eigentlich auch jeder Boschdienst. Ich bin damals auch 300km gefahren, und habe das dann in Selb/Hof messen und eintragen lassen.

Aber Du siehst, Hartnäckigkeit zahlt sich aus.
Grüße Andreas

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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#14 

Beitrag von RStarke »

Servus,
ähnliche Problematik bei mir, nur dass ich die Bereifung schon auf 245/70/16 mit den originalen Stahlfelgen umgebaut habe, ohne vorher den veränderten Abrollumfang zu bedenken. Mein Crafter BJ 09/2011 hat jetzt eine Tachoabweichung von 8% (war allerdings noch nicht beim TÜV). Habe bei meinem nächstgelegenen MB angefragt, die machen das sogar, lassen sich aber auch ganz schön was kosten. Alternative wäre die Tachojustierung. Hat einer von euch, oder jemand den ihr kennt, Erfahrungen mit so einem Tachoservice gemacht? Preislich würde sich die Fahrt in jedem Fall lohnen, fahre aber nur ungern hin, ohne ggf. ein, zwei Erfahrungsberichte gehört zu haben.

LG
Henri
Hallenser
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Re: Tachoangleichung wegen Umbereifung

#15 

Beitrag von Hallenser »

Habe es gerade im 907er Forum geschrieben - ab zum Tachodienst. Da wo die Taxen regelmäßig hin müssen. Die prüfen die Abweichung, drucken das Ergebnis aus und wenn es in Ordnung ist, also der Tacho im Fahrzeug nicht zu wenig anzeigt, trägt mit diesem Ausdruck jeder TÜV ein - muß er sogar.
„Diskutiere nie mit einem Idioten! Er zieht Dich auf sein Niveau herab und schlägt Dich da durch Erfahrung.“
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