Hintere Bremsen am 906

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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grünersprinter
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Hintere Bremsen am 906

#1 

Beitrag von grünersprinter »

 Themenstarter

Hallo,
Mein 906 kurzer Radstand ist 4 Jahre alt, 60000 km. Seit 1,5 Jahren beschwere ich mich bei 2 Mercedes Händlern über Geräusche von der Hinterachse "da ist nix".
Bin jetzt über 2 Pässe nach Italien gefahren und habe nach dem 2. Pass mal an die hintere linke Felge gelangt - die war richtig heiß. In Italien zu mercedes, die haben 2,5 Stunden gebraucht die Bremse zu zerlegen: der Bremssattel war total fest und die Trommelbremse zugerostet. Die Seite bleibt beim Fahren wieder kälter, jetzt wird die rechte Felge heiß. Bin gestern 500 km damit gefahren - 70 km fahren, Pause.
Frage an die Spezialisten: ist es normal, dass die Bremsen derart rosten? Belag und Scheibe sind eigentlich noch gut.
Bekommt man die Reparatur als Garantie durch?
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klasi46
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Re: Hintere Bremsen am 906

#2 

Beitrag von klasi46 »

Hallo,
nach vier Jahren und 60 000 km ist der Wagen für Mercedes erledigt.
Daß die Sprinter-Bremsen eine Katastrophe sind ist auch nichts Neues. Eigentlich unwürdig für einen "Premium"-Hersteller.
Ich habe jetzt nach 130 000 km die dritten Bremsscheiben drin, und das bei einem Wohnmobil, welches schonend gefahren wird.
Mich wundert auch, daß die Bremsen an meinem gleich alten Fabia(9Jahre alt) ganz ordentlich aussehen, die Bremsen vom Sprinter sind arg verrostet.
Die Handbremse ist neu belegt und ganz knapp eingestellt, trotzdem kann sie den Wagen am Hang(10%) nicht halten, einfach Schrott.
Für mich ist der Sprinter erledigt, aber mit 76 werde ich wohl kein anderes Womo mehr kaufen.
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Vagabundo (14 Mai 2022 10:34)
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Vagabundo
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Re: Hintere Bremsen am 906

#3 

Beitrag von Vagabundo »

klasi46 hat geschrieben: 14 Mai 2022 09:46 Hallo,
nach vier Jahren und 60 000 km ist der Wagen für Mercedes erledigt.
Daß die Sprinter-Bremsen eine Katastrophe sind ist auch nichts Neues. Eigentlich unwürdig für einen "Premium"-Hersteller.
Ich habe jetzt nach 130 000 km die dritten Bremsscheiben drin, und das bei einem Wohnmobil, welches schonend gefahren wird.
Mich wundert auch, daß die Bremsen an meinem gleich alten Fabia(9Jahre alt) ganz ordentlich aussehen, die Bremsen vom Sprinter sind arg verrostet.
Die Handbremse ist neu belegt und ganz knapp eingestellt, trotzdem kann sie den Wagen am Hang(10%) nicht halten, einfach Schrott.
Für mich ist der Sprinter erledigt, aber mit 76 werde ich wohl kein anderes Womo mehr kaufen.
Volle Zustimmung :idea:

Vor einer Woche kompletten Satz ( Bremsbeläge, Bremsscheibe und 1x Bremsbacke ) vorne und hinten bekommen bei 90.000km. Handbremse ebenfalls bis dato immer extrem schlecht... Bremsscheiben rosten generell nach kurzer Zeit extrem stark, selbst der TÜV hatte dies bemängelt!
Ebenfalls Wohnmobil mit schonender und vorrausschauender Fahrweise.

Gruß Vagabundo
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der.harleyman
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Hintere Bremsen am 906

#4 

Beitrag von der.harleyman »

Hmmmm... Mir drängt sich hier ein leiser Verdacht auf, was das Nutzungsverhalten der Fahrzeuge betrifft. Mal sehen...
Wenn ich mir die Fotos anschaue, habe ich erstmal die Frage, wie oft Du Deine Handbremse benutzt? Du hast ja einen Automatik und kannst das Fahrzeug mit Wählhebelstellung "P" gegen das Wegrollen sichern. Oft wird die Handbremse dann nicht / kaum mehr genutzt.
Hierzu einige Anmerkungen / Gedanken:
- Ich setzt hier voraus, dass Du die erforderlichen Kenntnisse hast, um an einer Bremsanlage zu arbeiten bzw. Dir jemand mit diesen Kenntnissen hilfreich zur Seite steht. Sonst endet hier die Unterstützung meinerseits. Bremse ist lebenswichtig. Punkt!
- Deine hinteren Scheiben würde ich mal als Schrott bezeichnen. Du bekommst die Reibfläche der Trommelbremse vermutlich nie wieder sauber. Hierzzu bräuchte es schon eine Drehbank. Ob dies Sinn machen würde, wage ich zu bezweifeln. Also investierst Du lieber in Neuteile.
- Zusammen mit den neuen Scheiben spendierst Du natürlich auch neue Beläge für Trommel und Scheibe, inkl. Kleinteile zur Befestigung.
- Kontrolliere die Handbremsseile auf Gängigkeit. Weiter kontrolliere unten am äußeren Ende der Bremseile die Spreizschlösser der Handbremse. Diese sollten picobello sauber sein und einen Hauch Bremsenpaste / Kupferpaste an den beweglichen Stellen erhalten. Gehen die Dinger bereits schwer, raus damit!
- ! ! ! Reinige Deine Hinterachse, bevor Du die Scheiben montierst ! ! ! Ich sehe dort an der Anlagefläche der Scheibe bereits Rostspuren. "Ballerst" Du die neuen Scheiben einfach auf den Rost, wird dieser auf den nächsten Fahrkilometern wegbröseln. Dadurch verlieren die Radbolzen Ihre Vorspannung, die Du beim korrekten Anziehen mit Drehmoment aufbaust. Die Folge von losen Radbolzen brauche ich hier wohl nicht weiter erwähnen... gugel mal "Radnabe reinigen". Dann siehst Du, was ich meine.
- Nach der Reinigung Deiner Hinterachse trägst Du dort und an der Bremsscheibe Zinkspray auf. Das hilft über relativ lange Zeit gegen Rost. Erfreulicherweise kann man so die Räder später auch viel leichter abbauen ohne Gewalt anzuwenden, weil sie fest sitzen. Zinkstaubfarbe auf den Belagflächen der Bremsscheibe ist sogar unkritisch und bremst sich leicht wieder weg.
Anmerkung am Rande: ich bin an dieser Stelle etwas pingelig und achte stets auf eine saubere Bremse. Ich schütze die Bauteile wie oben beschrieben vor Korrosion. Zusätzlich trage ich Bremssattellack auf Sattel und Topf der Bremssscheibe auf. Das sieht auch bei einem alten Auto einfach besser aus, wenn die Sachen nicht braun daherkommen.
viewtopic.php?t=23897&start=15
Sieht nach 1 1/2 Jahren in ungewaschenem Zustand immer noch so aus...
Sieht nach 1 1/2 Jahren in ungewaschenem Zustand immer noch so aus...
- Achte künftig darauf, Deiner Handbremse gelegentlich etwas Arbeit zu geben. Häää...? Wenn Du (ohne Verkehrsteilnehmer hinter Dir!) daheim ausrollst, kannst Du mal auf den letzten 10 Metern die Handbremse zwei, drei Zähne ziehen und das Fzg. so leicht abbremsen. Das beseitigt den Flugrost in Deiner Bremstrommel und reinigt sie auf diese Weise. Auch werden so die beweglichen Teile an den Bremsbacken immer wieder wirklich bewegt und gammeln nicht so schnell fest. Wiederhole dies alle paar Wochen. Denke dabei aber bitte daran, dass Dein Bremslicht dabei nicht aktiv ist und sich hinter Dir kein anderer Verkehrsteilnehmer befindet! Ziehe die Handbremse danach auch im Stand bis zum Maximum an und löse sie wieder. So wird alles in Bewegung gehalten.

Im Pkw-Bereich gehen manche Hersteller in den letzten Jahren dazu über die Bremsscheiben mit einer Korrosionsschutzschicht zu überziehen. Dies hat aber meist optische Gründe. Denn fast alle Neuwagen werden heute mit Alufelgen ausgeliefert und geben damit den Blick auf die Bremse frei. Da machen sich braune Brocken optisch nicht so gut. Funktionieren wird die Bremse auch mit rostigen Bauteilen über viele Jahre. Dies kann ich Dir mit fast 40 Jahren Berufserfahrung im Kfz.-Handwerk versichern. Ein häufiger Tod einer Bremse ist aber Unterforderung, weil sie nicht oder kaum benutzt wird. Lange Standzeiten (Saisonfahrzeug), Gammelbetrieb (Brötchenholer), nicht genutzte Handbremse bei Automatikautos sind da nur die gängigsten Beispiele.
Daher hier noch ein ganz klarer Hinweis an die so oft beschriebene "schonende Fahrweise". Genau dies ist vieler Bremsen Tod. Na klar kannst Du durch vorausschauende Fahrweise mit rechtzeitigem Lupfen des Gaspedals das Fahrzeug oft genug rechtzeitig verzögern. Die Motorbremsleistung beim Diesel hilft ja ordentlich dabei auf diese Weise die Bremse zu entlasten. Wenn Du aber durch die Felgen schaust und feststellst, dass die Reibfläche Deiner Bremsscheiben nicht mehr metallisch / silbern blank, sondern dunkel / schwarz ausschaut, dann ist zu wenig gebremst worden. Dann nehmt bitte schlimmstenfalls auch mal kurz den Gang raus und lasst die Bremse mal einige Male das Fahrzeug etwas kräftiger verzögern. Vergleicht bitte die Fotos vom TE mit dem Foto meiner Bremse. Dann könnt Ihr den Unterschied erkennen. Auch ich fahre (meistens!) vorausschauend. Aber ich gebe meiner Bremse auch regelmäßig etwas zu tun. Das nächste Foto zeigt meine hintere Bremse nach 1 1/2 Jahren und "nur" ~20.000km. Auch das würde bei "schonender" Fahrweise unter den eingangs beschriebenen Voraussetzungen viel rostiger / gammeliger ausschauen. Tut es aber nicht. Und ich nutze die gleichen Komponenten wie Ihr. Da sind keine Wunderteile bei mir eingebaut.
~20.000km und 1 1/2 Jahre
~20.000km und 1 1/2 Jahre
Neben der erforderlichen Wartung und Pflege, die bei Wartungsarbeiten eben in Eurer Werkstatt geleistet werden sollte, achtet also bitte auch darauf, dass Ihr Eure Bremsen vernünftig nutzt. Dann wird nicht nach einigen Jahren alles verrostet und festgegammelt sein. Dann werden die Teile eben "nur" wegen dem obligatorischen Verschleiß irgendwann ersetzt und Ihr werdet auch mehr Freude an Eurer Bremse haben. :)
Dies sind meine Tipps als Kfz.-Meister zum Thema Bremse. Weiterhin gute Fahrt!
Zuletzt geändert von der.harleyman am 14 Mai 2022 11:33, insgesamt 3-mal geändert.
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v-dulli (14 Mai 2022 11:41), WilleWutz (14 Mai 2022 17:08), greyhound (15 Mai 2022 12:12), grünersprinter (15 Mai 2022 20:22)
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Re: Hintere Bremsen am 906

#5 

Beitrag von Exilaltbier »

Ist meistens die angerostete Führungsnut, wo die Klammern und die Führungsenden der Beläge sich drin bewegen sollen.
Bremszylinder abschrauben, Klötze entnehmen, Bremssattel abschrauben und die rostigen Führungsnuten mit Feile und Drahtbürste wieder entristen und glätten. Fett drauf, entweder Kupferpaste oder Keramikspray, gesäuberte oder neue Klammern und Beläge verwenden, diese ebenfalls an den Führungsenden gut rundum einfetten und alles wieder zusammenbauen.
Guck dir mal auf Youtube entsprechende Videos an...Zum Zurückdrücken der Bremskolben würde ich allerdings statt einer Wapuzange eine Holzleiste und eine Zwinge empfehlen. Das ist zwar geringfügig aufwendiger aber verursacht keine Grate und man kann das gerade Zurück schieben besser kontrollieren ohne zu verkanten.

Habe ich gerade an der Vorderachse hinter mir, ich warte nur noch auf die Scheiben für hinten, dann ist das nächste Woche auch erledigt.
Bild

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Re: Hintere Bremsen am 906

#6 

Beitrag von klasi46 »

Hallo harleymann,
bei der Handbremse ist hinterher fahrender Verkehr völlig unkritisch. Wenn ich den Wagen mit der Handbremse zum Stehen bringen will, brauchte ich mindestens eine Airbus-Rollbahn. Bei mit aller Kraft angezogener Handbremse fährt der Wagen locker an und dabei braucht sich die Kupplung nicht sonderlich anzustrengen. Ich kannte das schon vom 903er und war dann sehr enttäuscht, daß sich in diesem Punkt beim 906er nichts verbessert hat. Dieser Mist ist dem Werk doch seit Jahrzehnten bekannt und es tut sich nichts, d.h. über VS30 kann ich nicht urteilen.
Der Tod der Bremsscheiben sind die langen Standzeiten beim Womo, das ist schon klar, aber der Fabia steht noch viel mehr, hat in der gleichen Zeit gerade 48.000 km gelaufen und die Bremsen sehen nicht nur gut aus, sie bremsen auch.
Schöne Grüße, klasi
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Re: Hintere Bremsen am 906

#7 

Beitrag von der.harleyman »

Der TE hat ja einen Kolbenrücksteller auf dem Foto zur Hand. Auf die Sachen mit der fachgerechten Montage bin ich bewusst nicht eingegangen, da dies unbedingt erforderliches Fachwissen ist, was man besitzen sollte, ehe man sich an eine Fahrzeugbremse wagt. Saubere Belagschächte, gängige Führungen, Bremsbelagpaste an den richtigen(!!!) Stellen (und nur dort!) etc. Wer das nicht beherrscht, hat an eine rBremse nix zu suchen. Das gesparte Geld ist schnell verraucht, wenn es dann doch mal zum Unfall kommt und man es selbst "verpfuscht" hat.
Da unser TE aber sogar den Belagrücksteller bei der Reparatur einsetzt. habe ich in guter Hoffnung vorausgesetzt, dass es "Bremse kann". Aber die von Dir aufgeführten Hinweise sind deswegen ja nicht wenuger zutreffend und sollten neben einigen anderen Punkten immer beachtet werden.
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Re: Hintere Bremsen am 906

#8 

Beitrag von Exilaltbier »

Kann ich von unseren Skodas bestätigen.
Bei 250tsd km sah die Octaviabremse von 2007 noch annähernd neu bzw. rostfrei aus. Dito die Bremsen vom A4 von 2004 nach knapp 300tsd.
Bild

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Re: Hintere Bremsen am 906

#9 

Beitrag von der.harleyman »

klasi46 hat geschrieben: 14 Mai 2022 11:38 Hallo harleymann,
bei der Handbremse ist hinterher fahrender Verkehr völlig unkritisch. Wenn ich den Wagen mit der Handbremse zum Stehen bringen will, brauchte ich mindestens eine Airbus-Rollbahn. Bei mit aller Kraft angezogener Handbremse fährt der Wagen locker an und dabei braucht sich die Kupplung nicht sonderlich anzustrengen. Ich kannte das schon vom 903er und war dann sehr enttäuscht, daß sich in diesem Punkt beim 906er nichts verbessert hat. Dieser Mist ist dem Werk doch seit Jahrzehnten bekannt und es tut sich nichts, d.h. über VS30 kann ich nicht urteilen.
Der Tod der Bremsscheiben sind die langen Standzeiten beim Womo, das ist schon klar, aber der Fabia steht noch viel mehr, hat in der gleichen Zeit gerade 48.000 km gelaufen und die Bremsen sehen nicht nur gut aus, sie bremsen auch.
Schöne Grüße, klasi
Nun, dann haben wir doch bereits einen klaren Unterschied bei unseren Fahrzeugen finden können. Bin eben in die Fuhre gehüpft und habe es mal bei uns "um die Ecke" probiert. 30km/h, Handbremse hoch bis Max. und Fzg. bis zum Stillstand: ~15 Meter.
Anmerkung dazu: Fzg. unbeladen. Räder haben ~7% mehr Abrollumfang als Serie, was die Bremleistung natürlich gegenüber den üblichen 235/65-16 entsprechend mindert.
Das reicht zwar nicht für eine ordentliche spielfilmreife Handbremswende, reicht aber völlig aus, das Fzg. zu sichern und im Notfall bei ausgefallener Betriebsbremse eingreifen zu können. Wenn Du weniger Bremswirkungs hast, solltest Du vielleicht nun und künftig Deiner Handbremse mehr Aufmerksamkeit widmen. :)
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Re: Hintere Bremsen am 906

#10 

Beitrag von v-dulli »

klasi46 hat geschrieben: 14 Mai 2022 11:38 Hallo harleymann,
bei der Handbremse ist hinterher fahrender Verkehr völlig unkritisch. Wenn ich den Wagen mit der Handbremse zum Stehen bringen will, brauchte ich mindestens eine Airbus-Rollbahn. Bei mit aller Kraft angezogener Handbremse fährt der Wagen locker an und dabei braucht sich die Kupplung nicht sonderlich anzustrengen. Ich kannte das schon vom 903er und war dann sehr enttäuscht, daß sich in diesem Punkt beim 906er nichts verbessert hat. Dieser Mist ist dem Werk doch seit Jahrzehnten bekannt und es tut sich nichts, d.h. über VS30 kann ich nicht urteilen.
Der Tod der Bremsscheiben sind die langen Standzeiten beim Womo, das ist schon klar, aber der Fabia steht noch viel mehr, hat in der gleichen Zeit gerade 48.000 km gelaufen und die Bremsen sehen nicht nur gut aus, sie bremsen auch.
Schöne Grüße, klasi
Entschuldige bitte aber das ist völliger Unfug!
Die FBA ist hier gleichzeitig als Hilfsbremse im Notfall gedacht und erfüllt absolut die gesetzliche Vorgaben, vorausgesetzt sie ist korrekt eingestellt und in einem betriebssicheren Zustand!
Amateure haben an der Bremse und sonstigen sicherheitsrelevanten Einrichtungen nichts zu suchen! Und ich sage das nicht weil ich bei MB gearbeitet habe, ich habe die Zulassung Bremsanlagen zu Prüfen, Lastzugabstimmungen und Parametrierungen elektronischer Bremsanlagen durchzuführen besessen und die bekommt man nicht einfach so.
Die gezeigten Bilder fallen unter "Standschaden" bzw. schlecht gewartete/ reparierte/ gepflegte Bremse!
Mein Sprinter ist von 2017, hat nur 30.000 km und trotzdem keine rostende Bremse obwohl es ein Laternenparker ist.
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Re: Hintere Bremsen am 906

#11 

Beitrag von v-dulli »

der.harleyman hat geschrieben: 14 Mai 2022 11:57 .
Das reicht zwar nicht für eine ordentliche spielfilmreife Handbremswende, reicht aber völlig aus, das Fzg. zu sichern und im Notfall bei ausgefallener Betriebsbremse eingreifen zu können. Wenn Du weniger Bremswirkungs hast, solltest Du vielleicht nun und künftig Deiner Handbremse mehr Aufmerksamkeit widmen. :)
Als Hilfsbremse sollte sie auch nicht unbedingt die Hinterräder zum blockieren bringen denn der dosierte Umgang damit ist für Ungeübte schwierig.
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Re: Hintere Bremsen am 906

#12 

Beitrag von der.harleyman »

Ergänzung: bitte berücksichtigt auch, dass die Bremse bei einem Nutzfahrzeug bei den meisten (gewerblichen) Nutzern anders gefordert wird. Da hängt mal ein Trailer mit Minibagger dran oder es wird täglich beim Paketzusteller hundertfach gebremst. Die Dinger sind vor allem auf Haktbarkeit ausgelegt. Und dass dies sehr wohl funktioniert, habe ich bei Übernahme meines Sprinters mit 370.000km abgesehen von etwas nachlässiger Werkstattwartung (freie Werkstatt) erfahren können. Bis dahin sind Scheiben / Beläge nur bei Verschleissgrenze ersetzt worden.
Wenn wir als private Nutzer mit dem Fahrzeug umgehen, sollten wir dies im Hinterkopf behalten. Daher wiederhole ich mich und kann Euch nur raten die Bremse immer wieder aktiv zu nutzen. Sie wird es Euch mit längerer Funktion danken.
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Re: Hintere Bremsen am 906

#13 

Beitrag von der.harleyman »

v-dulli hat geschrieben: 14 Mai 2022 12:02
der.harleyman hat geschrieben: 14 Mai 2022 11:57 .
Das reicht zwar nicht für eine ordentliche spielfilmreife Handbremswende, reicht aber völlig aus, das Fzg. zu sichern und im Notfall bei ausgefallener Betriebsbremse eingreifen zu können. Wenn Du weniger Bremswirkungs hast, solltest Du vielleicht nun und künftig Deiner Handbremse mehr Aufmerksamkeit widmen. :)
Als Hilfsbremse sollte sie auch nicht unbedingt die Hinterräder zum blockieren bringen denn der dosierte Umgang damit ist für Ungeübte schwierig.
Unbestritten, wäre ja auch bei einem Nutzfahrzeug etwas viel verlangt. Handbremswende würde ich mit dem Sprinter auch nicht wirklich versuchen wollen. Obwohl dies für mich seinerzeit auf dem Contidrom schon Herausforderung und Erlebnis zugleich war, ein Auto (Pkw!) aus 80km/h heraus mit beiden Bremsen in der Fahrt zu wenden und in Gegenrichtung weiterzufahren. Würde ich mit dem Sprinter aber wirklich nicht machen wollen. Daher ist Dein Rat, die Handbremse während der Fahrt als Ungeübter nicht anzuziehen, vollkommen zutreffend und sollte so auch berücksichtigt werden!
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Re: Hintere Bremsen am 906

#14 

Beitrag von grünersprinter »

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Zu dem Fahrverhalten: das Fahrzeug ist ein Womo mit Leergewicht 2,8 to und mit 3,5 to zugelassen. Zugegeben es steht zeitlich mehr (unter einem zugigen Carport) als dass es gefahren wird und wenn, dann sind es jeweils zw 200 - 1000 km einfach, in den Süden auch über Pässe wie Brenner Landstraße.
Die Handbremse wird nur bei schrägen Parkplätzen angezogen.

Bin jetzt über 2 Tage 750 km allerfings über die Autobahn zurück gefahren. Nachdem auf dem Runterweg die linke hintere Bremse heiß wurde, wurde ja in Italien zerlegt, war es jetzt die rechte. Mit vielen Pausen habe ich es nach Hause geschafft.

Fazit eurer Kommentare: die Sprinter Bremsen sind eine Schwachstelle - hat es jemand geschafft, dass er die auf Kulanz repariert bekommen hat?

Sind die vorderen Bremsen dann auch so ein Schrott?
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Re: Hintere Bremsen am 906

#15 

Beitrag von JanN »

grünersprinter hat geschrieben: 15 Mai 2022 11:12 Fazit eurer Kommentare: die Sprinter Bremsen sind eine Schwachstelle - hat es jemand geschafft, dass er die auf Kulanz repariert bekommen hat?
Ich lese als Fazit der Fachleute, dass die Bremsen der Sprinter zwar nicht überragend sind, bei fachgerechter Montage, Einstellung und Pflege aber ausreichend gut funktionieren.
Einseitiges Heißlaufen deutet m.E. auf Montage- und/oder Einstellungsfehler hin, die leider durchaus auch in Werkstätten gemacht werden können.
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Wer weiß was er nicht weiß weiß mehr als der, der nicht weiß was er nicht weiß.
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