
Gleich vorweg: das wird jetzt höchstwahrscheinlich ein bisschen Glaskugelraten.

Es geht um einen 2E Crafter (120KW / 163PS, BiTurbo) mit ca. 88000Km. Es müsste der Motorkennbuchstabe CSNA mit Euro6 sein. Das Auto hatte in höheren Drehzahlen bzw. ab ~80Km/h keine Leistung (Notlauf) und kam deshalb (auf einer Reise) in eine (Nicht-) VW-Werkstatt.
Im Fehlerspeicher war ein Fehler "Ladedruck???????? unterschritten" - leider ist durch die Informationsweiterleitung nicht mehr bekannt - weder der exakte Wortlaut, noch der genaue Fehlercode. Deshalb geht leider schon das Raten los, denn mir fallen da spontan: "Regelgrenze unterschritten", "Ladedruck unterschritten",.. ein. Ich weiß leider nicht, ob die Fehler hier so auftreten bzw. wörtlich im Fehlerspeicher stehen können, aber es ging definitiv um den Zusammenhang mit dem Ladedruck.
Meine Vermutung ging in Richtung undichter Schlauch (z.B. Schaden durch Marder, Schelle, Ladeluftkühler, Unterdruckschläuche,..). Zuerst hieß es von der Werkstatt, der Turbolader wäre "undicht" (??) und müsse erneuert werden - das erzählt man Unwissenden scheinbar gern. Ich sagte, man solle das genau hinterfragen, denn so richtig kann ich es mir nicht vorstellen. Außerdem sollen sie bitte unbedingt alle Ladeluft-, sowie Unterdruckschläuche, das N75, Ladedrucksensor usw. prüfen.
Wurde angeblich alles schon gemacht (man wisse, was wie zu prüfen ist..


Ich hatte sie extra noch gebeten vor der Reparatur ein Bild vom Endrohr zu machen: alles sauber / rostig..kein Ruß. Ölstand war auch normal, also eher kein Ölverbrauch vom Lader. Außerdem machte er bis zum Schluss keine Geräusche.
Dann kam es, wie es kommen musste: regenerierter Lader verbaut, DPF bei einer Firma gereinigt, angeblich alle Lernwerte gelöscht/neu angelernt, viel Geld dafür verlangt.
Erste Fahrt: exakt gleiches Problem! Mit wenig Drehzahl fahren funktioniert. Mehr Gas bzw. über 80Km/h nicht möglich, da er sofort in den Notlauf geht. Fehlerspeicher wieder der exakt gleiche Fehler: "Ladedruck???????? unterschritten".
Habe ihnen ein paar Sachen mitgeteilt, was die Werkstatt (nochmal) prüfen soll: System abdrücken, Unterdruckschläuche kontrollieren, Stellglieddiagnose. Das wurde angeblich alles gemacht und kein Fehler gefunden. Das AGR wurde angeblich (wie auch immer) auch geprüft.
Die Werkstatt behauptet nun, das es am regenerierten Lader liegt (den sie zum Glück selbst beschafft haben). Die Firma, die den Lader überholt hat, sagt, er wäre ok und der Fehler liegt woanders. Das war und ist auch meine Vermutung. Dennoch fordern sie von der Laderfirma Ersatz und wollen wieder alles auseinander reißen.

Das einfachste wäre natürlich, die Werkstatt zu wechseln (gleich zu Beginn). Aktuell scheint das aber keine Option zu sein, denn sie (die Werkstatt) bestehen auf Nachbesserung - wollen es aber scheinbar gar nicht: "viel Arbeit", "keine Zeit"..
Leider weiß ich auch nicht, welche der beiden Regelstangen (bzw. die nachfolgende Mechanik) fest waren. Wenn der Motor aber "untenrum" normal läuft, wird es wohl nur einen der beiden Lader betroffen haben.
Soweit ich das sehe, ist eine Druckdose (Regelstange horizontal) rein pneumatisch und die andere (Regelstange vertikal) pneumatisch + elektr. Anschluss.
Kann man aus dieser Schilderung weitere mögliche Probleme oder eine technische Lösung ableiten?
Hier noch ein Bild vom originalen Lader (vorher):

Übersicht:


Vielleicht hat jemand einen Tipp, was noch geprüft werden könnte? Würde mich riesig freuen. Vielen Dank.
