Standheizung Upgrade Verständnis

VW Crafter 2 & MAN TGE - ab 2017
Cm630et
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Re: Standheizung Upgrade Verständnis

#16 

Beitrag von Cm630et »

 Themenstarter

Vielen Dank für die Info und Hilfe an euch , denke ich hole mir die Autoterm 4d da ich einige Berichte gelesen hab das die 2d nicht ausreicht …. Bin im Winter oft unterwegs bei minusgraden . Denkt ihr das die 2d reicht ? Preisunterschied sind ja nur 60€ aktuell möchte aber nicht überdimensionieren wegen möglicher verrussung wenn nicht Vollgas läuft …

Danke
B-Marlins
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Re: Standheizung Upgrade Verständnis

#17 

Beitrag von B-Marlins »

Ich habe eine 5 Kw Chinaheizung verbaut; tut was sie soll.
Es kommt darauf an wie du dein Fz dämmst. Ich habe leider KEINE Isolierfenster verbaut und mußte feststellen
das da eben viel Wärme verloren geht und eine 2 KW wahrscheinlich sehr lange zum Aufheizen brauchen würde.
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Schnafdolin
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Re: Standheizung Upgrade Verständnis

#18 

Beitrag von Schnafdolin »

Lies mal Heizung, nur.... welche?

...dann überleg dir, welche Heizung du einbaust.
Ob Russe, Chinese, Slowake oder Deutscher- die Heizungen sind sämtlichst EBERSPÄCHER, behauptet ich.
Firmen wie Tigerexped, die für teuer Geld billige Heizungen verkaufen, leben davon.

Bei mir tickt seit Jahren im Winter wochenlang eine chinesische Heizung für 80 Euro in der Werkstatt. Eine Planar arbeitet im Bus und mehrere Eberspächer und Brano hatte ich zum reparieren. Alle gleich , sogar die Ersatzteile. :wink:
Nix Chinaböller. Außerdem wissen die dort, was Winter ist. In den nächsten Ausbau baue ich zwe davon, die unabhängig voneinander sind. Eine mit Wärmetauscher fürs Wasser.

Gruß
Martin
Zuletzt geändert von Schnafdolin am 17 Apr 2024 11:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Bin ich ölich, bin ich fröhlich :D
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Re: Standheizung Upgrade Verständnis

#19 

Beitrag von Dr.Oetzi »

Cm630et hat geschrieben: 16 Apr 2024 23:59 Vielen Dank für die Info und Hilfe an euch , denke ich hole mir die Autoterm 4d da ich einige Berichte gelesen hab das die 2d nicht ausreicht …. Bin im Winter oft unterwegs bei minusgraden . Denkt ihr das die 2d reicht ? Preisunterschied sind ja nur 60€ aktuell möchte aber nicht überdimensionieren wegen möglicher verrussung wenn nicht Vollgas läuft …

Danke
Kurze Antwort auf Deine Frage:
Das kommt drauf an, wie Du Dein Fahrzeug nutzen möchtest ;)

Etwas ausführlicher:
Mein Crafter hat eine 3.5kW Eberspächer unter dem Beifahrersitz (ab Werk) und ist gewissenhaft gedämmt (auch das Cockpit, Dachhimmel Fahrerhaus und Türen etc). Außerdem habe ich die Thermomatten von Project-Camper. Die Dachluke (MaxxFan) habe ich mit einem Stück Armaflex (38mm) verschlossen und zusätzlich mit Dichtungsgummis abgedichtet.

Bei meiner Tour durch Lappland hat es die Heizung bei -22°C Außentemperatur geradeso geschafft. In der Dinette hatte ich rund 20°C. Allerdings ist dort auch der Ausströmer. Im hinteren Teil des Fahrzeugs ist die Temperatur auf rund 10°C gefallen. In den Schränken trotz zusätzlicher Isolierung 6°C. Die Lüftungsklappen des Fahrzeugs noch nicht auf Umluft gestellt (das soll was bringen, wenn draußen Wind ist) und das Cockpit war nicht zusätzlich mit einer Decke abgehangen. Man kann also sagen, dass ich mit 3.5kW ca. 40°C Differenz zur Außentemperatur erzeugen konnte ohne wirklich alle Register zu ziehen. Das war allerdings nur möglich, weil ich das Fahrzeug am Abend durchgewärmt abgestellt habe.

Zusätzlich habe ich meinen werksseitigen, kraftstoffbetriebenen Zuheizer (Webasto, 5.5kW) zur Wasserstandheizung aufgerüstet. Damit kann man das Fahrzeug super "auftauen". Das ist aber wieder ein anderes Thema (Auf die Unterschiede bin ich ja bereits eingegangen)
Außentemperaturanzeige am Morgen
Außentemperaturanzeige am Morgen
Gefrorene Scheibe hinter den Thermomatten am Morgen
Gefrorene Scheibe hinter den Thermomatten am Morgen
Polarlichter
Polarlichter

4kW oder 2kW?
Die 4kW Variante hat den Vorteil, dass die Heizleistung natürlich wesentlich besser ist und Du gerade bei stärkerem Frost weniger Schwierigkeiten haben wirst, das Fahrzeug warm zu halten (logisch!). Außerdem erwärmt sich der Innenraum natürlich viel schneller. Der Nachteil der 4kW Variante ist jedoch, dass sie in der Praxis deutlich häufiger im niedrigen Lastbereich laufen wird und deswegen schneller verkoken wird bzw. du häufiger/gewissenhafter im Blick behalten musst, dass die Heizung regelmäßig freigebrannt wird.

Die 2kW Variante wird hingegen nur bis zum Gefrierpunkt wirklich ausreichen, um "Wohlfühltemperaturen" im Fahrzeug zu erzeugen (Bedenke auch die Zeit zum aufwärmen). Im Gegenzug läuft die Heizung häufiger in einem höheren Lastbereich, was die Thematik mit dem Freibrennen mildert.


Was würde ich machen:
Wenn ich das Fahrzeug bei strengerem Frost sowieso nicht nutzen möchte, dann reicht eine einzelne 2kW Heizung. Diese würde ich mit Innenluftansaugung (Umluft) ausführen, denn bei Temperaturen bis ca. 0°C kann man auch normal Lüften um den Innenraum zu entfeuchten. Gleichzeitig "beschneidet" man sich nicht die Heizleistung in dem man kalte Luft von außen ansaugt. Bis zum Gefrierpunkt und etwas darüber hinaus ist man so IMHO ausreichend gerüstet.

Wenn ich frostsicher (ich sag mal bis ca. -20°C) unterwegs sein möchte, würde ich mir 2x2kW einbauen. Eine Heizung mit Innenluftansaugung, die andere Heizung mit Außenluftansaugung. So kann man trockene kalte Luft zum Entfeuchten von Außen ansaugen und hat gleichzeitig genügend Heizleistung. Zwei Heizungen zu verbauen hat außerdem den Vorteil, dass die Heizungen seltener im schädlichen, niedrigen Lastbereich laufen werden als eine einzelne 4kW Heizung.

Wenn ich den arktischen Winter sehen möchte und für Temperaturen auch unter -30°C ausreichend gewappnet sein möchte, würde ich definitiv auf 1x 2kW (Außenluftansaugung; als Boost und für Übergangstemperaturen) + 1x 4kW (Innenluftansaugung/Umluft) setzen. Die Große 4KW Heizung bringt im Umluftbetrieb genügend Leistung bis ca. -25°C Außentemperatur. In Kombination mit der 2kW Heizung schätze ich in einem Kastenwagen, dass man bis ca. -30°C keinerlei Probleme zu befürchten hat.

Wenn ich zwei Heizgeräte verbaue, würde ich diese an zwei unterschiedlichen Positionen platzieren. Das vereinfacht die Warmluftverteilung im Fahrzeug. Generell würde ich versuchen die Heizung Unterflur zu verbauen, da man so die Geräuschemissionen im Fahrzeug erheblich reduzieren kann (das ist das, was mich bei der werksseitigen Eberspächer mit Abstand am meisten nervt)

ACHTUNG:
Je nach Fahrgebiet gibt es keinen Winterdiesel. Da nützt eine Dieselheizung dann ganz schnell und bereits bei Temperaturen unter -10°C schnell gar nichts mehr. Auch Aditive vollbringen da keine Wunder. Man sollte also auch darauf achten, wo man die Kraftstoffleitung verlegt, denn der Kraftstoff im Tank kann durch die Kraftstoffrückführung des Motors erwärmt werden aber spätestens in der Zuleitung zur Heizung flockt dann der Kraftstoff. Hier kann es nicht schaden sich darum Gedanken zu machen, ob man eine Dieselheizung wirklich aus dem Kraftstofftank des Fahrzeugs versorgen möchte.
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Re: Standheizung Upgrade Verständnis

#20 

Beitrag von JanN »

Zu ergänzen wäre noch, dass die Chinaheizungen zwischen 3 und 8kW angeblicher Heizleistung dieselbe nur durch unterschiedliche Programmierung und verschiedene Pumpen realisieren, aber alle bezüglich der eigentlichen Heizung auf der gleichen Hardware basieren. Man kann also mit der parametrierbaren Steuerung und passender Pumpe zwischen 16 und 28ml Förderleistung (pro 1000 Hübe) die Wärmeabgabe ziemlich gut dosieren, ohne dass die Dinger auf kleiner Stufe total verrußen. Allerdings wird heute meist die schlecht abgestimmte und nicht parametrierbare Steuerung mit 6 Stufen geliefert, die oft von Beginn an Probleme macht, die am besten mit einem Austausch gelöst werden können. Mehr Details auf 25u.de ...
313CDI, 7G-tronic plus, I=3,923, L2H2 , Bj 5/2016 Mopf, Ahk, 225/75R16CP, LKW mit Reisemobileigenausbau
Wer weiß was er nicht weiß weiß mehr als der, der nicht weiß was er nicht weiß.
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