Sprinter für Verschiffung tiefer legen?

[4x4Tata]

Ich habe mir vor der Verschiffung meines Landcruisers Containerräder gebaut. Die Scheiben habe ich per Wasserstrahl aus 8mm Alu schneiden lassen (inkl. Lochkranz), die Reifen mit einem ziemlich russischen Werkzeug selbst aus Alu-Flachmaterial gebogen und dann alles per WIG verschweißt. Im Bereich des Lochkranzes habe ich aufgedoppelt mit einer weiteren Lage 8mm Alu. Die Räder hab ich immer dabei, sind glaub ich insgesamt um die 8-10 kg.

Das Auto lässt sich damit sicher bewegen, trotz sehr schwerer Hinterachslast - und ist nur einen oder zwei cm höher, als wenn es auf den Bremsscheiben stehen würde. Insgesamt liegt er 15cm tiefer damit. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob das beim Sprinter auch so schön klappt, oder ob da irgendwelche anderen tiefen Teile im Weg sind. Vorsicht ist natürlich bei Schrägen aller Art geboten - ggf Gummimatte unterlegen. Einen Haken hat die Sache: Das Hochheben zum Montieren der normalen Räder mit zwei Wagenhebern ist eine Strafarbeit, insbesondere bei 40°C im Schatten...


IMG_20210612_140828288_HDR.jpg

Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung.
Wie lief das am Containerhafen? Hat man einen Moment Zeit fürs Umbauen und verladen? Ich mache mir weniger Sorgen in Kolumbien, sondern eher in Hamburg... In Deutschland wird da bestimmt genauer hingesehen, was man auf dem Hafengelände so veranstaltet, oder?

Ich möchte die Strecke Hamburg - Montevideo verschiffen.

[farnham]

Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung.
Wie lief das am Containerhafen? Hat man einen Moment Zeit fürs Umbauen und verladen? Ich mache mir weniger Sorgen in Kolumbien, sondern eher in Hamburg... In Deutschland wird da bestimmt genauer hingesehen, was man auf dem Hafengelände so veranstaltet, oder?

Ich möchte die Strecke Hamburg - Montevideo verschiffen.

Bei meinen beiden Verschiffungen wurde außerhalb des Hafens auf dem Gelände einer Spedition verladen (Rotterdam und Fremantle). Die Verladung erfolgte einige Tage vor der Verschiffung, ich hatte dabei alle Zeit der Welt. In den Hafen kommt der Container erst wenige Stunden vor der Verladung, da die Lagergebühren dort meist sehr hoch sind (hunderte EUR pro Tag meines Wissens).

[Schnafdolin]

Bei der ALLRAD-LKW-GEMEINSCHAFT gibt's mit Sicherheit genügend Leute, die die Prozedur schon hinter sich haben. Eventuell musst du einen Account erstellen, es lohnt sich aber auf jeden Fall.

Gruß aus der Lausitz
Martin

[Vagabundo]

Ich habe mir vor der Verschiffung meines Landcruisers Containerräder gebaut. Die Scheiben habe ich per Wasserstrahl aus 8mm Alu schneiden lassen (inkl. Lochkranz), die Reifen mit einem ziemlich russischen Werkzeug selbst aus Alu-Flachmaterial gebogen und dann alles per WIG verschweißt. Im Bereich des Lochkranzes habe ich aufgedoppelt mit einer weiteren Lage 8mm Alu. Die Räder hab ich immer dabei, sind glaub ich insgesamt um die 8-10 kg.

Das Auto lässt sich damit sicher bewegen, trotz sehr schwerer Hinterachslast - und ist nur einen oder zwei cm höher, als wenn es auf den Bremsscheiben stehen würde. Insgesamt liegt er 15cm tiefer damit. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob das beim Sprinter auch so schön klappt, oder ob da irgendwelche anderen tiefen Teile im Weg sind. Vorsicht ist natürlich bei Schrägen aller Art geboten - ggf Gummimatte unterlegen. Einen Haken hat die Sache: Das Hochheben zum Montieren der normalen Räder mit zwei Wagenhebern ist eine Strafarbeit, insbesondere bei 40°C im Schatten...


IMG_20210612_140828288_HDR.jpg

Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung.
Wie lief das am Containerhafen? Hat man einen Moment Zeit fürs Umbauen und verladen? Ich mache mir weniger Sorgen in Kolumbien, sondern eher in Hamburg... In Deutschland wird da bestimmt genauer hingesehen, was man auf dem Hafengelände so veranstaltet, oder?

Ich möchte die Strecke Hamburg - Montevideo verschiffen.

Warum im Container verschiffen und nicht RoRo mit Grimaldi wie es viele andere seit Jahren machen?

Diesen Aufwand zu betreiben... zudem man für einen Container stets Agenten für gutes Geld braucht. Bei RoRo braucht es keinen Agenten, geht bei Ankunft auch alleine.

Gruß Vagabundo

[4x4Tata]

Hi Vagabundo,

Zum Einen ist die Einbruchquote bei RORO auf meinen Strecken super hoch. Und das Risiko hätte ich gleich zweimal: Hamburg-Uruguay und Kolumbien-Panama.
Insbesondere meine Elektronik ist recht umfangreich, es wäre blöd, wenn sie mir die Geräte rausreißen.

Zum Anderen ist der Container sogar günstiger, sofern man einen Containerbuddy findet, was mit entsprechendem Vorlauf und Flexibilität recht gut geht.

Hamburg nach Hallifax kann man wohl RORO ohne Probleme machen, wir müssen aufgrund der Jahreszeit aber im Süden starten.

Ich habe bereits von einem anderen 4x4 Sprinter die Holzräder organisiert. Er hat mein Fahrzeug und ist damit in den Container gekommen.... Ich teste demnächst mal und halte Euch auf dem Laufenden.


Die Dämpfer und Feder muss ich hinten eh tauschen, dabei werde ich auch nochmal testen, was möglich ist.

[Vagabundo]

Hi Tata,
wir haben nach Kanada und zurück von Buenos Aires verschifft. Dazwischen von Panama nach Kolumbien. Die Strecke nach Kanada ist bei RoRo auch nicht ohne. Kenne Reisende persönlich wo in den LKW eingebrochen wurde.

Eines ist bei RoRo ganz klar... Autofenster, und Dachklappen super gut sichern, feste Zwischenwand zwischen Führerhaus und Kabine ein muß... Alle Geräte, Elektronik gehört in das Handgepäck. Im Auto eine Kamera über Bewegungsmelder sowie Trakker an diverse Teile anbringen. Denn meist wird nicht im Hafen eingebrochen, bei Grimaldi passiert es stets auf dem Schiff. Und dabei nicht in irgendwelche dubiosen Häfen in Afrika. Kenne auch hier Storys von Bekannten was und wie es geschehen konnte. Früher brauchte man nur den Schlüssel für das Führerhaus abgeben, heute leider alle, also auch für die Aufbautüre.

Es mögen Container etwas billiger sein jedoch es braucht Agenten und da hat so mancher richtig Geld liegen lassen...! Ich würde stets mit RoRo verschiffen, das Fahrzeug muß jedoch super gut vorbereitet werden...

Achtung bei Ankunft in Panama, vermutlich in Colon. Diese Stadt und der Hafenbereich sind ein wenig speziell In Kolumbien im Hafen hatten wir einen korrupten Hafenchef, aber wir haben es ausgessen. Nach 8Std. hatten wir unser Womo wieder, der Fahrerspiegel war abgebrochen und so fuhren wir mit einer Notoperation am Spiegel aus dem Hafen um sich dann 10min später den Spiegel haltend durch das Verkehrgewühl in Chartagena zu wühlen. Taxi angehalten und der fuhr voraus zur Unterkunft, das war die beste Lösung bzw. Idee.

Auf so einer Reise braucht es Glück, Standfestigkeit und möglichst zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein wie das Beispiel vor ein paar Tagen in Costa Rica zeigt.

Gruß Vagabundo, und viel Glück... gute Reise...

[martin.k]

Die Zentimeter zwischen Hinterachse und Dämpfer würde ich auf jeden Fall mitnehmen und die Karossiere auf die Achse ziehen. Sonst hüpft das Fahrzeug im Container bei wildem Seegang doch noch gegen die Decke (Aua).

Es ist doch Winter. Optimaler Zeitpunkt um im Baumarkt ein Bund Dachlatten zu kaufen.
Damit würde ich mir eine Container-Öffnung mit 257cm Höhe (jaja, etwas weniger!) nachbauen.
Dann mal die Räder runter und die Holzscheiben drauf (wobei ich eher der Alu-Fan bin, da Holz auch mal "Löcher" haben kann).
Wenn das geklappt hat Fotos machen und hier einstellen

Zweite Schwierigkeit ist dann die Rampe VOR dem Container. In den Videos war sehr gut der Boden zu sehen. Findet man bestimmt auch Maße zu...
Ggf. muss man acht Stück Balken (10x10x200 cm) mitnehmen. Zwei Stück übereinander. Wenn das Gummi-Rad runter ist, den Sprinter auf den Balken absetzen und dann reinschieben.

Gruß
Martin

[Silverstar]

Hallo Zusammen, ich habe mich auch länger mit dem Thema beschäftigt ob ein Mercedes Benz Sprinter bzw. VW Crafter in einen Container für eine Verschiffung passt.
Es gibt ein super gutes Video auf YouTube dazu.

Ein Pärchen hat ihren VW Crafter von Kolumbien nach Panama in einem Container verschifft. Sie haben es ohne Holzräder reinbekommen. Ich kann hier leider keine Links veröffentlichen. Aber schaut einfach auf den Kanal von "Sprintour".

[Mopedfahrer]

Die beiden haben es ja gerade so geschafft - aber die hatten keinen 4x4 ...

[Chr1stoph]

https://www.youtube.com/watch?v=JO61JTfQnUs

[4x4Tata]

Moin,

Das die "normalen" Sprinter und Crafter reinpassen, ist kein Geheimnis. Dazu gibt es schon genügend Videos und Erfahrungswerte.

Meine Frage bezog sich explizit auf etwaige Zusatzmaßnahmen, damit eben auch der 4x4 reinpasst.

Holz/Aluräder sind da aufjedenfall notwendig.

[farnham]

Warum im Container verschiffen und nicht RoRo mit Grimaldi wie es viele andere seit Jahren machen?

Weil das das einfache Standard-Produkt ist und nicht die Spezialware. Außerdem wird dein Auto nicht in Ghana ausgeladen und wieder verladen, weil die 100 alten Rostlauben hinter Dir von Bord müssen. Bei einem 18t-LKW mag die Sache etwas anders aussehen, aber da gibts erstens bessere Sicherungsmöglichkeiten für den Wohnraum. Und zweitens, wenn der Fahrer in Ghana beim Umparken mal versehentlich nen Kleinwagen überfährt, gibts keine große Beule, sondern maximal nen Reifenschaden

Ich habe hier im Süden Afrikas eigentlich noch keinen europäischen Reisenden getroffen, der RoRo-verschifft hat und mit dem Ergebnis wirklich glücklich war. Ohne Not würde ich daher RoRo ganz sicher meiden.

PS.: bei RoRo muss das Auto in der Regel leer sein. Nicht, dass das einer kontrollieren oder durchsetzen würde. Aber was wird wohl die Antwort der Spedition sein, wenn man hinterher mit fehlenden Dingen ankommt, die sich (angeblich) im Auto befunden haben?

[Vagabundo]

Warum im Container verschiffen und nicht RoRo mit Grimaldi wie es viele andere seit Jahren machen?

Weil das das einfache Standard-Produkt ist und nicht die Spezialware. Außerdem wird dein Auto nicht in Ghana ausgeladen und wieder verladen, weil die 100 alten Rostlauben hinter Dir von Bord müssen. Bei einem 18t-LKW mag die Sache etwas anders aussehen, aber da gibts erstens bessere Sicherungsmöglichkeiten für den Wohnraum. Und zweitens, wenn der Fahrer in Ghana beim Umparken mal versehentlich nen Kleinwagen überfährt, gibts keine große Beule, sondern maximal nen Reifenschaden

Ich habe hier im Süden Afrikas eigentlich noch keinen europäischen Reisenden getroffen, der RoRo-verschifft hat und mit dem Ergebnis wirklich glücklich war. Ohne Not würde ich daher RoRo ganz sicher meiden.

PS.: bei RoRo muss das Auto in der Regel leer sein. Nicht, dass das einer kontrollieren oder durchsetzen würde. Aber was wird wohl die Antwort der Spedition sein, wenn man hinterher mit fehlenden Dingen ankommt, die sich (angeblich) im Auto befunden haben?

Vollkommen aus dem Beitrag gerissen und falsch, es geht weder um die Verschiffung nach Ghana noch nach Afrika... es geht um die Verschiffung nach Südamerika, in der Regel nach Uruguay bzw Argentinien. Habe das gemacht, Freunde auch und kann darüber etwas aussagen. Meine Tips zu RoRo sind eigene Erfahrungen... Container auf dieser Route, viel Spaß vor allem von Kolumbien nach Panama. Aber der eine oder andere will das Rad neu erfinden ( Holzräder bauen ), viel Spaß dabei . Bin gespannt auf den Bericht was alles mit Agenten erlebt wurde und was an unerwarteten zusätzlichen Kosten kamen... Bis dahin viel Spaß bei dieser Überlegung.

Gruß Vagabundo, schöne Weihnachten...

[4x4Tata]

Hallo,

Ich schulde euch noch ein Feedback.

Fahrzeug: Sprinter 4x4 BJ 2012 ca 3,3t
Container: 40 Fuß HC ( Einfahrt um die 2,57cm)

Lösung: Holzräder aus Multiplex, vor dem Container raufziehen, Allrad und Untersetzung rein und langsam reinfahren.

Für Interessierte kann ich den Raddurchmesser nochmal nachmessen, es ist aber wirklich so, das die tiefsten Punkte (Querlenker vorne und Bremsenblech hinten) nur etwa 1cm Bodenfreiheit haben. Entsprechend sollte wirklich nur in den Container reingefahren werden.

Das Wechseln der Räder haben wir pro Achse mit zwei Wagenhebern erledigt, damit möglichst geringe Querkräfte beim runterlassen auf das Rad wirken.

Alle Dachaufbauten wurden weitestgehend entfernt.


Bei Fragen gerne melden.

[Fritz13]

Das mit den Scheiben für den Container ist ja nicht zum Schmunzeln, einfach praktisch. Geht eventuell auch mit "auf Felgen" reinfahren, Federn spannen.

Diesen Landrover sah ich in den 1980er Jahren in Dänemark, er war wie ich auf dem Weg nach Island. Es wollte wohl den günstigsten Preis ausnutzen, Höhe auf 1,8 m oder 1,9 m begrenzen. Extrag Räder vom Minicoper mitgebracht, und den Dachträger auf die Haube gebaut. Ob es die Räder dann in Island versteckt hat für die Rückfahrt? Vermutlich ja schon.

Gruß

Fritz