pappa hat geschrieben: 10 Mär 2025 11:56
Das Wort "Sondermüll" ist ein guter Anlass für mich mal wieder was dazu zu schreiben. Die Aussage stammt ja schließlich von mir als ich den zerlegen Koffer und den Rest von deinem Sprinter gesehen habe. Ich war damals ziemlich sicher dass davon nie wieder was wird. Warum? Weil schon viele Projekte so oder so ähnlich beendet wurden. Die Reste stehen dann jahrelang rum und werden letztendlich irgendwann entsorgt. Und auch weil ich selbst so ein Projekt mit diesem riesigen Aufwand nicht fertigstellen würde. Ich schraube seit ca 50 Jahren alles selbst, egal ob Auto, Boot oder Motorrad und hab vor nichts Angst. Ich habe auch schon Sachen gemacht die sich finanziell nie gerechnet haben. Müssen sie ja auch nicht weil es eben ein Hobby ist. Aber bei dem Umfang deiner Baustelle zählt ja auch das durchhalten und so lange weitermachen bis es gut wird. Diese Motivation bringe ich nicht mehr zusammen und dafür hast du meinen allergrößten Respekt. Außerdem machst du gute Arbeit, ganz nach dem Motto: Wenn schon dann aber richtig. Auch dafür beide Daumen hoch!
Du bist auf der Zielgeraden und den Rest schaffst du auch noch. Danach kommt die Zeit des genießens und sich über das Ergebnis freuen.
Viel Erfolg weiterhin und danke dass du uns daran teilhaben lässt.
Jaaa das mit dem Sondermüll war natürlich eine Stichelei in deine Richtung. Das Projekt ist ja in vielerlei Hinsicht belastend, und dann kommt einer daher und sagt "ach das is eh müll"
Ich habs aber als Motivation genommen. "Dem zeig ichs!"
Danke für deine lieben Worte und Erklärung; ja, solche abgebrochenen Projekte habe ich bereits selbst gekauft bei Kleinanzeigen (und teilweise unverrichteter Dinge weiter verkauft

). Manchmal ist es echt traurig, was man da an unvollendeten Schätzen vergammeln sieht. Oder welche Stories man mitkriegt. "Keine Zeit mehr, Frau, Haus, Kind..". Einmal habe ich ein komplett zerlegtes Motorrad gekauft und vor Ort war ganz klar zu erkennen, warum das verkauft wird (da war ein regelrechter Drache zuhause).
Ich bin viel zu stur, um mich von so einem Projekt geschlagen zu geben. Oder überhaupt, aufzugeben. Frei nach dem Motto "Go big or go home"
Und jetzt ist tatsächlich die Zielgerade erreicht.
Großer Meilenstein erreicht: Das Auto läuft wieder!
Hier der Beweis, wie unglaublich lange ich orgeln musste, nachdem die Kiste 2,5 Jahre ohne Motorlauf stand:
https://www.youtube.com/shorts/9-XoOb7GG4c
Und wir haben auch komplett vergessen, Diesel in den Tank zu kippen, also der lief nur noch mit den restlichen Gasen die irgendwo in irgendwelchen Leitungen hingen.
So ein geiles Gerät.
Schnafdolin hat geschrieben: 10 Mär 2025 07:57
Der Spanngurt unten rum...
Damit zur HU fahren
Tolles Projekt, finde ich! Wird der Koffer nur geklebt oder wie ist der mit der Bodenplatte verbunden?
fragt sich
Martin
Der Spanngurt war dafür, die Türen einzustellen, bzw. den Spalt. Die Befestigung des Koffers am Auto/Boden ist recht funky teilweise.....
Auf der linken Seite wird über die ganze Länge ein Aluprofil auf die an den Rahmen angeschweißten Träger geschraubt. Auf dieses Profil wird die Sandwichplatte gestellt und an das Profil genietet mit der Außenhaut.
Da ich bei der Demontage die Platte nicht vom Profil getrennt hatte, musste halt beides zusammen aufgesetzt werden.
Die Trennwand vorne wird eigentlich nur durch den Koffer gehalten..... An die Falz um das Fahrerhaus (nach hinten quasi) wird das große Dichtungsprofil aufgesteckt; bei der Trennwand ist ein Profil angenietet, dass ich ein bisschen unter der Dichtung festhält. Doof zu erklären, aber die Wand wäre nicht umgefallen. Aber auch nicht wirklich stabil gehalten. Sobald die linke Wand drauf steht und in das Aluprofil eingesteckt (und vernietet) ist, bildet das ja einen Winkel der Stabil steht.
Die hinteren beiden Wände, also links und rechts der Türen, werden im Prinzip nur die Eckprofile gehalten.
Und wenn das Dach drauf ist, oben durchs Dach.
Entsprechend haben sie sich ordentlich bewegt gehabt. Das Profil der linken Wand hat Löcher, an denen es an die Holzplatte geschraubt wird. Dort ist aber kein Querträger mehr. Nur das "Abschlussblech" vom Pritsche-Fahrgestell. Und für genau dieses Blech ist im Aluprofil ein Ausschnitt. Also konnte man da noch Anpassungen vornehmen, daher der Spanngurt.
Die Türen selbst werden mit je über ein Dutzend kleinen Scharnieren einfach an die Wände genietet...
Die rechte Wand ist ja zum einen kurz wegen der Schiebetür, zum anderen auch vorne dünner (wegen der Schiebetür) und hinten instabiler, wegen der Tür hinten rechts (wo glaube ich beim RTW der Defi drin war oder so).
Entsprechend haben wir die Wand hinten rechts mit dem Eckstück und dem kleinen Stück was rechts neben den Türen war vernietet, bevor es aufs Auto aufgesetzt wurde.
Und gehalten hat es mit nur einer Schraube an einem Rahmenquerträger...... An die Eintrittstufe wurde sie mit 4 Nieten vernietet, und es wurde ein 45 cm langer Winkel auf 50er Winkeleisen angefertigt mit dem die Wand an die Holzplatte montiert wird.
Trotzdem war das sehr wabbelig, wirklich Stabilität kommt dann durchs Dach und den Radkasten.
Also wenn alles zusammen gebaut ist, isses stabil
Hält auch alles soweit ganz gut. Hier und da hat das Alu ein bisschen Korrosion gezeigt, aber zum jetzigen Zeitpunkt sind schon 8 oder mehr Kartuschen Sikaflex ins Auto gegangen, und da kommen noch mehr. Am Ende werde ich nochmal jede Falz, jede Kante und jede Fuge überkleben damit es DICHT ist.
Auch jetzt schon habe ich jede solche Falz von außen abgedichtet.
Mit dem leicht ausgewaschenen Look, also der alten RTW Farbe die teilweise bis aufs Alu geschliffen ist, sieht das Auto von hinten jetzt aus wie aus einem Comic. Würde ich fast so lassen.
Und der Spanngurt war dann dafür da, die Türen einigermaßen parallel zu bekommen.
Die hinteren Wände wurden nämlich mit 3 Winkeln fixiert.
Original hat die Trittstufe hinten jeweils einen Flansch links und rechts, an die die hinteren Wandstücke genietet werden. Das musste ich abflexen um den Koffer zu demontieren, da der ja brutalst verkantet war, da der gesamte Koffer sich ja nach hinten geneigt hatte.
Entsprechend gab es einen Winkel für die Stufe nach oben ans Holz, nach hinten an die Wand, sowie nochmal einen Winkel zwischen Holz und der Wand hinten.
Damit wurde alles fixiert. Jeweils geschraubt oder genietet und zusätzlich flächig mit Sikaflex verklebt.
Die Trittstufe hinten ist auch an das "Abschlussblech" geklebt flächig, allerdings zusätzlich mit 9 M8 Schrauben verschraubt. Diesmal mit XXXXXL-U-Scheiben dazu.
Die Türen sind sogar parallel geworden, dafür aber in einem leichten Parallelogramm, eine Ecke ist 1-2 mm höher als die andere. Insgesamt also ein bisschen schief.
ist mir aber egal jetzt, das ist in der Toleranz...
Die Ansaugbrücke in silber mit den blau gepulverten Haltern für die Dieselleitungen waren ganz wichtig. Vor allem, der Motorhalter hinten..... gaaanz wichtig.
Insgesamt sieht der Motorraum nicht sehr viel anders aus als vorher. Nur dass ich jetzt jede Schraube, jeden Stecker und Kabel kenne und weiß, was die machen. Was ein unglaublich gutes Gefühl gibt:
Im Motorraum ist tatsächlich einiges passiert...
Einige Teile lackiert/gepulvert, neue Wasserpumpe (wenn ich schonmal so einfach dran komme), neuer Riemen, neue Spannrolle und Umlenkrolle, ALLE Schläuche neu (außer Luftfilterkasten zu Turbo), neuer Wasserkühler, neuer Ladeluftkühler.....
Beim Wasserkühler gabs aber ein "ups".
Ganz gute Stimmung danach.
Die Mutter haben wir ausgekratzt, das Gewinde am Kühler mit einer Modellbaufeile "gereinigt" und die Leitung trotzdem angebaut. Vorsichtig angezogen. Mal gucken obs dicht ist.....
Die restliche Technik ist auch nicht unberührt geblieben. ALLES was mit der Bremse zu tun hat, außer Bremskraftverstärker und HBZ, ist neu. Also (Kupfer-)leitungen, Sättel, Beläge, Scheiben, Handbremse, -seile.
Schaltseil neu, Differentialöl neu, ABS Sensoren neu, Stoßdämpfer neu, Federn hinten neu (die vordere muss auch bald mal neu...).
Alle Hohlräume sind getränkt mit Fluidfilm (hoffentlich). In ein paar Monaten wiederhole ich das mal mit Seilfett.
Die Scheinwerfer sind jetzt elektrisch zu verstellen. Die Stellmotoren ragen etwas weiter raus als die Utnerdruckdosen. Dafür werde ich einfach Löcher in die Deckel schneiden und einen "Buckel" aus dem 3D Drucker fallen lassen, den ich dann einfach auf den Deckel kleben werde...