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Re: Die Preise...

Verfasst: 11 Sep 2025 20:58
von farnham
asap hat geschrieben: 11 Sep 2025 17:46 Aber das Leben ist langsam so kompliziert, dass man um durchzukommen, erst mal ein Jura Studium braucht ....überall wird versucht einen abzuzocken und der Staat ist auch mit dabei.
Der Staat ist sogar uneinholbar ganz vorne dabei.

Heute auf meinem Schreibtisch: ein "Knöllchen" vom Statistischen Landesamt über 100 EUR plus 28,50 EUR an Auslagen und Gebühren, wegen Verletzung meiner statistischen Auskunftspflicht. Gut, für 128 Euro 50 hätte ich die dreihundert Fragen nie beantworten können, hau ich es halt auf meine Preise oben drauf. Genau wie die absurden Steuern, die ausufernden Sozialbeiträge und alles, was an Wasserkopf sonst noch finanziert werden will - jede Woche kommen mindestens drei Abzocker dieser Art um die Ecke.
hljube hat geschrieben: 11 Sep 2025 20:38 Deswegen wird der Sprinter jetzt auch selbst repariert und nicht durch einen neueren ersetzt.
Exakt so ist es. Bevor ich für 1000 EUR zum Ölwechsel fahre, sage ich inzwischen lieber auch meinem Kunden "sorry, keine Zeit" und mache es stattdessen halt in einer halben Stunde lieber selbst. Ich habe zwar als Selbständiger auch einen recht auskömmlichen Stundensatz - aber 500 Tacken nach Steuer - das schaff ich dann doch nicht ansatzweise.

Willkommen auf dem Weg in die Subsistenzwirtschaft. Ein Teil der Forengemeinde weiß sicher noch, wie das so geht...

Re: Die Preise...

Verfasst: 11 Sep 2025 21:16
von hljube
Schnafdolin hat geschrieben: 11 Sep 2025 20:55 Ich bin auch einer dieser Babyboomer, auf denen es jetzt modern geworden ist, herumzuhacken. Das finde ich weit aus dem Fenster gelehnt- weil diese Leute in ihrer Masse, die jetzt auf einmal entdeckt wird als ob es sie vorher nicht gegeben hätte, ganz erheblich zum Wohlstand dieses Lande beigetragen haben.
Das hab ich wahrscheinlich blöd formuliert, ich beneide euch eher um die Möglichkeiten eurer Zeit und was ihr daraus gemacht habt.
Das Rumgehacke mit "Generationenvertrag geht nicht auf" etc... Ja komisch, war nen Griff ins Klo mit Ansage.

Dass Sozialsysteme, die in den 50ern und 60ern eingeführt wurden, bei der heutigen Gesellschaftsstruktur nicht mehr funktionieren können ist doch nicht eure Schuld, sondern Problemverschleppung durch die Lenkenden.
Positivbeispiel Norwegen als Gegenbeweis (ja ich weiß, andere wirtschaftliche Vorraussetzungen)

So, bin jetzt raus, hab nichts mehr beizutragen.

Re: Die Preise...

Verfasst: 11 Sep 2025 21:44
von asap
farnham hat geschrieben: 11 Sep 2025 20:58 Ich habe zwar als Selbständiger auch einen recht auskömmlichen Stundensatz - aber 500 Tacken nach Steuer - das schaff ich dann doch nicht ansatzweise.
MB ruft als Stundensatz ca. 180 € auf, daher ist es für mich günstiger die Stunden nicht zu arbeiten und meinen Sprinter zu reparieren oder mir eine freie Werkstatt suchen, die dann mit 90 € ihre Zeit abrechnend.

Re: Die Preise...

Verfasst: 12 Sep 2025 07:55
von v-dulli
asap hat geschrieben: 11 Sep 2025 21:44 eine freie Werkstatt suchen, die dann mit 90 € ihre Zeit abrechnend.
Wofür/ bezogen auf was?

Ich habe gelernt dass die Zahl am Ende der Rechnung zählt und nicht der Stundenverrechnungssatz.

Re: Die Preise...

Verfasst: 12 Sep 2025 08:48
von Capa
mimi hat geschrieben: 11 Sep 2025 19:58 ....Schwätzer gibt es auf jeden Supermarktparkplatz :wink: was für eine Elise hast Du ?
unsere blaue Elise: 2018er 4x4 316 Automatik, 9-Sitzer mit unter 100.000km L2H1 mit Null Rost


Zur Diskussion Boomer gegen die Jungen oder andersherum, ich bin 82 geboren, also kein Boomer, habe aber viele Freunde, Bekannte und Mitarbeiter der letzten Boomer-Jahrgänge und folgende, das was Sozialpolitisch läuft hat keiner (außer die Lenkenden) der Boomer zu verantworten, also gibts auch von mir keinen Grant.
Aber gerade die Boomer haben mich sehr geprägt - als Kind Zeitungen ausgetragen, Nebenjobs neben der Ausbildung und meiner Arbeit, berufsbegleitend studiert und immer dauerhaft Nischen gesucht in der ich mein (attestiertes) breites und tiefes Wissen und Verständnis einbringen konnte, in der "Firma" in der ich arbeite global der jüngste technische Betriebsleiter, damals noch ohne entsprechende Qualifikation geworden (Studium danach) und immer weiter am Ball und noch immer in einem mittlerweile sehr hobbyorientiertem Nebenjob unterwegs, 2 Kinder, verheiratet, Wohneigentum, Motorradfahrer und ich versuche konsequent auch meinen Kindern und den Azubis zu erklären das fleiß sich noch immer lohnt, ich schraube alles selber und bin mir auch bewusst das dabei was kaputt gehen kann. Ja möglicherweise auch Glück und ein glückliches Händchen, aber ich ermutige auch mein Umfeld Grenzen zu verschieben, sich zu trauen auch fremde Sachen selbst zu machen, es ist ja niemand verboten etwas dazu zu lernen. Dazu gehört auch zu Wissen wieviel man für sein Geld kaufen kann.
Zugegeben, mittlerweile ist es schwierig geworden sich so einen Standard aufzubauen und ich beneide die kommenden Generationen nicht um ihre Situation, da schaue ich viel lieber auf die Boomer

Grüße
Carsten

Re: Die Preise...

Verfasst: 12 Sep 2025 10:08
von fOV
Capa hat geschrieben: 12 Sep 2025 08:48 [
Zur Diskussion Boomer gegen die Jungen oder andersherum,....
Grüße
Carsten
diese Diskussion dient nur einem Zweck; eine weitere Spaltung der Gesellschaft.
Demnächst folgt blondhaarig gegen schwarzhaarig.

Re: Die Preise...

Verfasst: 12 Sep 2025 10:30
von asap
v-dulli hat geschrieben: 12 Sep 2025 07:55
asap hat geschrieben: 11 Sep 2025 21:44 eine freie Werkstatt suchen, die dann mit 90 € ihre Zeit abrechnend.
Wofür/ bezogen auf was?
auf eine Stunde bei einer freien Werkstatt ...

Re: Die Preise...

Verfasst: 12 Sep 2025 10:51
von Darth Fader
hljube hat geschrieben: 11 Sep 2025 21:16Dass Sozialsysteme, die in den 50ern und 60ern eingeführt wurden, bei der heutigen Gesellschaftsstruktur nicht mehr funktionieren können ist doch nicht eure Schuld, sondern Problemverschleppung durch die Lenkenden.
Darf ich kurz einsteigen?!?
Es ist doch genau die Boomer-Generation, die das sehenden Auges zugelassen hat...
Kleiner Rückblick gefällig?
Norbert Blüm prägt 1986 die Generation Babyboomer nachhaltig durch den Slogan "Die Rente ist sicher". Durch die Wende wurden die Rentenkassen im Westen bereits 5 Jahre später stark belastet, weil einerseits die Arbeitslosigkeit im Osten zwei Jahrzehnte doppelt so hoch wie im Westen war (und diese auch heute noch übersteigt) und andererseits die Rentenkasse deutlich höhere Renten für die DDR-Bürger mittragen musste. Über die Entwicklung des Renteneintrittsalters (also des tatsächlichen Eintritts in die Rente - nicht der gesetzlichen Regelgrenze) sagt diese Grafik mehr als 1000 Worte:
https://www.demografie-portal.de/DE/Fak ... ormal&v=10
Die "silent generation" (bis ~1946 Geborene) sind durchschnittlich 2-3 Jahre vor der regelgrenze in Rente gegangen; Ex-DDR-Bürger sogar über 4 Jahre. Die Boomer korrigieren diesen Fehler etwas - zeitgleich steigt die Altersgrenze auf 67 Jahre - die Lücke bleibt also. Die nachfolgenden Generationen müssen nun bei sich verschlechternder Demographie auch diese Lücke schliessen.

Kleines Rechenbeispiel, was diese zwei bis drei Jahre für die Gesellschaft bedeuten
Bei einer durchschnittlichen Brutto-Rente von ~2000€ (Netto ~1600) sind da pro Rentner ~€ 40.000. Aktuell haben wir 20 Millionen Rentner. Multipliziert wären das knapp 800 Milliarden fehlendes Kapital. :mrgreen:
Noch Fragen, warum das Rentensystem schwächelt???


Anderes Thema:
Ich mag auch das Gejammer über die Hauskauf-Zinsen vor 40 Jahren nicht mehr hören. Familien müssen heute die selben Immobilien zu völlig überzogenen Preisen kaufen. Da helfen auch die Billigzinsen aus den letzten Jahren nicht mehr. Meine Eltern haben ihre Scheibchenvilla für ~100.000€ erworben - ich knapp 40 Jahre später ein nicht viel größeres Reihenhaus für €400.000. Und letztendlich bin ich damit Glücklich, weil die Mieten -falls man überhaupt fündig wird- grade höher sind, als meine Kreditraten...

Spalten will ich aber die Gesellschaft nicht mit solchen Feststellungen - lediglich drauf hinweisen, daß sich NIEMAND / keine Generation aus der Verantwortung ziehen kann. Da brauchen die Boomer nicht mit "arbeitsscheuer Jugend" ums Eck kommen. Bei 2 Vollzeitverdienern sind selbst 2x 30 Arbeitsstunden mehr Familienbelastung, als die Boomer mit der 40 Std Woche ab 1965 hatten. Und die wollten schon die 35Std Woche...
Eines sollte aber den Millenials und nachfolgenden Generationen klar sein: die Familien sorgen für die nächste Renteneinzahlergeneration...