Hier meine Geschichte vom vorletzten Winter, meinem ersten Sprinter-Winter...
Ich hatte auch M+S-Reifen drauf und fühlte mich recht gut. Dann kam Schnee in Hamburg, so richtig doll, wie das hier eher selten ist.
An besagtem Tage im Februar 2005 fuhr ich auf ein Gelände, so eine Art Naherholungsgebiet mit Natur und See, wo ich mich im Sommer öfter freigestellt hatte, um auf Touren zu warten. Ich fahr da rauf und merk gleich: ´doofe Idee!´ - schnell wieder runter. Eigentlich wollte ich nur wenden, aber das ging nicht.
Das rechte Hinterrad drehte durch, ich kam nicht mehr raus. Ich habe es bestimmt 20 Minuten (!!!) probiert, aus allen Winkeln. Da war auch keine Steigung, nur ein bißchen Eis unterm Schnee. Nix ging. Ein Spaziergänger weigerte sich zu schieben (wegen Dreck) und fahren wollte er auch nicht, daß ich schieben kann. Sein Tipp: den Berg runter fahren und dann mit Anlauf hoch.
Das hatte ich noch nicht probiert und es hätte klappen können. Ich laß mich also den Berg runterrollen und fahre mit Schwung hoch. Ich komme genau bis zu der Stelle, wo ich bisher auch nicht rüber kam. Also nochmal runter und zweiter Versuch. Wieder nix. (Die Spuren auf dem Foto sind meine Versuche, da wieder rauszukommen).
Nochmal runter - ich wollte den dritten Versuch starten, aber das Auto rutscht nach links weg, Richtung See...
Ich mache erschrocken den Motor aus. Auf keinen Fall noch mehr nach links, da geht es schräg runter zum See. Was tun? Nach einigen Telefonaten hatte ich meinen Retter, den Bauer Schulz mit seinem Traktor. Er braucht 45min, sagt er.
Ich will mich gerade entspannen, da sehe ich, daß mein damals ganz frischer Sprinter (vor 2 Monaten gekauft) millimeterweise auf den See zurutscht. Ich steh davor und kriege die Panik.

Das ist schlecht, ganz schlecht. Und ich steh zwischen Sprinter und See - auch ganz schlecht!
In Panik rief ich meinen Vater an, der glücklicherweise mit kühlem Kopf vorschlug, daß ich mir ein Stück Holz suchen und das Eis wegpickern sollte.

Mein Sprinter war bereits ca. 3cm seitlich Richtung See gerutscht und er konnte jederzeit mehr Fahrt aufnehmen... Ich war mit dem Holz und dem Eis schnell genug, das Rutschen zu stoppen... Pffffttttttt...
Während ich auf meinen Retter wartete, staunte ich nicht schlecht, als sämtliche PKW ohne das kleinste Problem den Berg hinauffuhren. Selbst ein E-Klasse-Kombi mit Niederquerschnitts-Sportreifen.
Meine nächste Fahrt ging direkt zum Reifenhändler, ´richtige´ Winterreifen kaufen. Die haben mich beim ersten Anfahren nach dem Aufziehen auch gleich vollkommen überzeugt. Damit ist mein Sprinter jetzt auch richtig wintertauglich. Zusätzlich habe ich jetzt einen kleinen Klappspaten und eine Tüte Winterstreu im Auto. Damit wäre das alles leichter gewesen.
Als ich später das Forum hier entdeckte und Beiträge von Sprinterfahrern las, die gänzlich andere Erfahrungen mit Ganzjahresreifen selbst in tiefen Wintern gemacht haben, war ich schon sehr erstaunt. Dies jedenfalls ist meine Erfahrung: Winterreifen machen Sinn
