Zitat:
"ich habe mir das Ding auch angeschaut und entschieden das Ding niemals zu kaufen.
Wer so plump einen Sprinter kopiert sollte mit dem Produkt brutal untergehen.
Wer keine eigenen Ideen hat sollte den Automobilbau einstellen."
Ja, und Daimler könnte gleich alle Fahrzeuge bei Renault fertigen lassen...
Aber, klar, das ist auch meine Kritik: Warum haben die den so stark an den Sprinter angelehnt!?!? – mit alles Schwächen und Stärken!?
Das haben die eigentlich gar nicht mehr nötig und ich bin überzeugt, die hätten - wenn sie gewollt hätten - mehr Eigenes, innovatives einbringen können. Vielleicht war es die Angst, dass die Leute nichts kaufen, was neu, anders und ihnen nicht vertraut ist. Das kann aber auch nach hinten losgehen.
Und: Hat denn Mercedes so viel eigene, innovative Ideen? Kann ich jetzt auch nicht wirklich erkennen.
Wenn man sich das Fahrzeug genauer anschaut, ist dann aber doch nicht mehr so viel Sprinter dran wie erst gedacht. Vorne sieht er ähnlich aus, aber das Heck hat er vom Ducato.
Es ist eben die heute (leider) übliche Bauweise mit Frontmotor. So sehen die Transporter heute eben aus.
Mir wäre ein Frontlenker (Toyota HiAce, Fuso Canter, usw) oder ein Kurzhauber (Sprinter-Vorgänger, Vario usw) auch lieber gewesen.
Aber mal ehrlich: Es wird doch ständig mehr oder weniger plump „kopiert“. Viele Mercedesmodelle könnte ich heute ohne den Stern auch nicht mehr als solche erkennen und würde diese eher asiatischen Herstellern zuordnen.
Und: Ich finde es immer noch besser, wenn mal wieder ein (einigermaßen) eigenes Fahrzeug entwickelt wird, anstatt einen Renault mit Stern zu versehen und als Mercedes zu verkaufen, oder einen Vito / V-Klasse mit Renaultmotoren auf den Markt zu bringen. Diese Entwicklung finde ich ehrlich gesagt viel erschreckender, da man seinen eigenen Qualitäts- und Designanspruch „verrät“.
Und: Das extrem hässliche Hyundai Coupé, welches hier (mit Recht) aufgrund des „verbogenen“ Designs belächelt und verspottet wurde, könnte durchaus als Vorlage für heutige potthässliche Mercedesmodelle, welche genauso „verbogen“ (z.B. C-Klasse aber 2014) aussehen, gedient haben.
Klar gibt es beim H350 Dinge, die z.T. grundlos „kopiert“ wurden, z.B.
- Querblattfeder (warum, kann ich technisch nicht beurteilen)
- Unpraktischer Lichtschalter im Armaturenbrett anstatt im Lenkerhebel (obwohl das kein „Hyundaistandard“ ist)
- Wagenheber unter dem Boden im Beifahrerfußraum
- Verbandszeug etc. im unteren Bereich der Türen
Es gibt auch Dinge, die besser sind, z.B.
- Sehr gutes Armaturenbrett
- Leichtgängige Hebel und Schalter
- Wendekreis
Und welche die schlechter sind, z.B.
- Sitzlehnenverstellung per schwergängigem Drehrad – ein Unding und ebenfalls eigentlich kein „Hyundaistandard“.
- Kein kurzer Radstand L1 verfügbar
Und Dinge die gleich schlecht sind, z.B.
- Keine Dachrinne
- Schlechtes Verhältnis Außenlänge zu Laderaumlänge
Ansonsten gibt es natürlich auch immer Dinge, die erst einer hatte, sich dann aber einfach durchsetzen; manchmal, weil sie wirklich gut sind (wie z.B. der „Fühlerspiegel“, die zunächst nur Setra hatte, nun aber jeder Hersteller einsetzt) oder halt, weil es „Mainstream“ ist. Da schwimmt dann eben fast jeder mit, damit er auch etwas vom Kuchen bekommt.
VW hat dann auch irgendwann mal gemerkt, dass der Heckmotor in einem Transporter nichts taugt und seit dem T4 einen Frontmotor. Ist das nun auch von anderen „abgekupfert“? Im Prinzip schon.
Daher würde ich einfach sagen: Leben und leben lassen.
Lasst Hyundai (und nebenbei auch Ford und VW und Fiat, PSA, Renault und Iveco) doch einfach machen; soooo einen großen Teil des Kuchens werden sie schon nicht bekommen, egal wie gut oder schlecht sie sind. Daran geht Mercedes nicht pleite bei den Gewinnen
Rolfi