Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

Mercedes Sprinter 3 (Typ VS30, Baumuster W907/W910) - ab 2018
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streetman23
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Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#1 

Beitrag von streetman23 »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

habe hier im Forum ja schon mein Problem der Leistungsschwankung diskutiert. Aktuell bekommt mein 319er bei km 4.500 einen komplette ATM (Austauschmotor (danke für den Hinweis!)), da Zylinder 6 Kompressionsverlust wegen Wasserschaden hat. Ich dachte zuerst, das sei ein betrüblicher Einzelfall, aber dem scheint nicht so.

In Gesprächen mit einer anderen Mercedes-Werkstatt habe ich erfahren, dass allein in dieser Werkstatt 5 Sprinter stehen: 4 4-Zylinder und 1 6-Zylinder. Alle haben Kompressionsverluste durch Wassereintritt. Die 4-Zylinder wohl immer Zylinder 2 und 4, und beim V6 ist es der 6te Zylinder. Immer im Verbund mit weiss bis weiss-grauen Auspuffabgas. Wie bei mir.

Das Wasser ist wohl Kondensationswasser, welches sich in einem Schlauch des Ladeluftkühlsystem an einer ungünstigen tiefen Stelle sammelt und von dort aus seinen Weg der Zerstörung in den Motorblock findet.
Die Werkstatt wird wohl in Kürze weitere Infos bekommen.

Wenn dem so wäre, dann wär das ja ein Konstruktionsmangel und "nur" durch einen ATM nicht gelöst. Daher die Fragen in die Runde:

- Wer hat dieses Problem mit Kompressionsverlust in letzter Zeit auch?
- Wie kann ich prüfen/sicherstellen, dass der ATM nicht unter dem gleichen Problem eingehen wird? Blödestensfalls dann außerhalb der Garantiezeit?

Danke für Informationen.
Euer
streetman23
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Beitrag erweitert um Erklärung ATM
Zuletzt geändert von streetman23 am 03 Feb 2021 15:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#2 

Beitrag von derHenry »

Hallo Streetman, alles interessant und nicht erfreulich, aber was ist ATM ?

Gruß Henry
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https://sprinter-forum.de/viewtopic.php ... 6&start=75

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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#3 

Beitrag von Schmitti »

Moin ...

AusTauschMotor :)
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Schönen Gruss vom Schmitti

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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#4 

Beitrag von Gelöschter User »

AusTauschMotor

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Mist, zu langsam :-)
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derHenry (03 Feb 2021 16:07)
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#5 

Beitrag von Vagabundo »

Danke für die Meldung. Den Beitrag stelle ich auch unter dem Thema Mercedes Qualität ein.

Gruß Vagabundo
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#6 

Beitrag von derHenry »

@ Streeetman: welches Baujahr sind die Fahrzueuge mit den Motordefekten;sind das alles die neuen oder auich ältere um Baujahr 15 oder 16?

Gruss Henry
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#7 

Beitrag von v-dulli »

Offenbar sind nur die neueren VS20 und VS30 betroffen, aber auch hier nicht alle. Mein Bruder fährt schon seit über einem Jahr einen 316er VS30 und der läuft völlig problemlos.
Gruß aus OWL
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#8 

Beitrag von mandør »

:shock: :shock:
Jemand schon Infos, ob auch noch aktuell verbaute 651er betroffen sind, oder bei den Vierzylindern nur die neueren 654er?
Meiner ist in Produktion und auf sowas hab grade gar keinen Bock🤔😒
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#9 

Beitrag von asap »

Vagabundo hat geschrieben: 03 Feb 2021 15:33 Mercedes Qualität
Na, dann wurden diese Motoren wohl schon in China gefertigt :?
W906 316 CDI, I=3,923, L2H2, Bj 6/16 (EURO VI), Mopf, Highline KI und MFL, AHK, noch ein LKW,
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#10 

Beitrag von v-dulli »

Es ist nicht das Problem der Motoren! Das Wasser kommt, wenn, aus dem Ladeluftbereich, wo es im ungünstigen Fall kondensiert, und das sollte MB in den Griff bekommen.
Bezoge auf die Anzahl der am Markt befindlichen Fahrzeugen/ Motoren sind diese Ausfälle immer noch die Ausnahme.
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mandør (03 Feb 2021 17:53), Steffen80 (03 Feb 2021 18:35)
Gruß aus OWL
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#11 

Beitrag von Manfred69 »

Wird denn am Ladeluftkreislauf auch etwas verändert oder munter zugeguckt, wie der nächste Motor auch übern Jordan geht?
Ich könnte mir vorstellen, dass dies in bestimmten Regionen häufiger auftritt als in anderen. (Luftfeuchtigkeit/Temperatur)
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#12 

Beitrag von Almaric »

Danke nochmal für die Infos an streetman23!

Was ich mich jetzt frage ist, ob das wohl auch mit meinen Problemen ( https://www.sprinter-forum.de/viewtopic ... 28&t=24078 ) zu tun hat?!? Ich stecke da zu wenig drin, als das ich sowas beurteilen könnte. Der Fehler ist ja nach AGR Tausch bei mir nach einem Monat wieder aufgetaucht so wie vorher. Mercedes will jetzt den gesamten AGR-Strang auf Verkokung prüfen, außerdem den Eingang vom Partikelfilter.

Außerdem noch das hier, ich zitiere mal einen Auszug aus meiner Mail an den Freundlichen:
Ich kam Donnerstag Abend nach Hause und das Auto stand bei 0 bis -5°C ca. 36 Std. still. Direkt nach dem Anlassen lief der Motor bereits im Stand (Automatik auf P) sehr unruhig, der Drehzahlmesser pulsierte leicht, das ganze Auto vibrierte leicht. Nachdem ich dann nach ca. 10 Sekunden Motorlauf das Getriebe auf D geschaltet habe verstärkte sich die Vibration noch. Aus dem Motor war außerdem ein deutliches *tack tack tack* zu hören, als wenn ein Zylinder nicht richtig läuft. Nach etwa 20 Sekunden war der Spuk vorbei und der Motor lief wieder wie gewohnt. Das konnte nach einem weiteren Stillstand von >12 Std. bei Kälte und anschließendem Kaltstart noch einmal reproduziert werden und zwei Mal nicht. Außerdem war währenddessen weißer Qualm zu sehen. Das Qualmen kam bereits öfters vor, ich habe dem aber bislang keine Beachtung geschenkt und dachte das wäre normal bei Kälte, dass er anfangs manchmal qualmt.
Bislang ist das übrigens nicht mehr aufgetreten, ich weiss nicht ob das eventuell mit dem hier zusammenhängt: https://www.sprinter-forum.de/viewtopic ... 31#p249531
Das Rattern und die gerade genannten Dinge aus der Mail würde ich für ein und dasselbe Phänomen halten, das Rucken kommt dann vom AGR Ventil was durch diese Ratter- / Pulsiergeschichte anscheinend Schaden genommen hat?!?
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Vagabundo
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#13 

Beitrag von Vagabundo »

Almaric hat geschrieben: 05 Feb 2021 12:44 Danke nochmal für die Infos an streetman23!

Was ich mich jetzt frage ist, ob das wohl auch mit meinen Problemen ( viewtopic.php?f=28&t=24078 ) zu tun hat?!? Ich stecke da zu wenig drin, als das ich sowas beurteilen könnte. Der Fehler ist ja nach AGR Tausch bei mir nach einem Monat wieder aufgetaucht so wie vorher. Mercedes will jetzt den gesamten AGR-Strang auf Verkokung prüfen, außerdem den Eingang vom Partikelfilter.

Außerdem noch das hier, ich zitiere mal einen Auszug aus meiner Mail an den Freundlichen:
Ich kam Donnerstag Abend nach Hause und das Auto stand bei 0 bis -5°C ca. 36 Std. still. Direkt nach dem Anlassen lief der Motor bereits im Stand (Automatik auf P) sehr unruhig, der Drehzahlmesser pulsierte leicht, das ganze Auto vibrierte leicht. Nachdem ich dann nach ca. 10 Sekunden Motorlauf das Getriebe auf D geschaltet habe verstärkte sich die Vibration noch. Aus dem Motor war außerdem ein deutliches *tack tack tack* zu hören, als wenn ein Zylinder nicht richtig läuft. Nach etwa 20 Sekunden war der Spuk vorbei und der Motor lief wieder wie gewohnt. Das konnte nach einem weiteren Stillstand von >12 Std. bei Kälte und anschließendem Kaltstart noch einmal reproduziert werden und zwei Mal nicht. Außerdem war währenddessen weißer Qualm zu sehen. Das Qualmen kam bereits öfters vor, ich habe dem aber bislang keine Beachtung geschenkt und dachte das wäre normal bei Kälte, dass er anfangs manchmal qualmt.
Bislang ist das übrigens nicht mehr aufgetreten, ich weiss nicht ob das eventuell mit dem hier zusammenhängt: viewtopic.php?p=249531#p249531
Das Rattern und die gerade genannten Dinge aus der Mail würde ich für ein und dasselbe Phänomen halten, das Rucken kommt dann vom AGR Ventil was durch diese Ratter- / Pulsiergeschichte anscheinend Schaden genommen hat?!?
Evtl. ist es fehlender Diesel ( Luft ) der nicht unmittelbar anliegt, dann kommt es zu Vibrationen und weißem Qualm. Kenne ich von meinem Baujahr 2012 ebenfalls. Das sieht und hört sich heftig an. Bis heute wissen wir nicht wo überhaupt suchen...

Gruß Vagabundo
Hallodri
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#14 

Beitrag von Hallodri »

Weißer Rauch ist immer vom Wasser, entweder Kondensat oder Kühlflüssigkeit.
Hier spricht alles für Kondensat aus der Ladeluftstrecke.

Grob gesagt, enthält 1 Liter Kraftstoff ca. 1 Liter Wasser, welches als Wasserdampf über die Abgasanlage raus befördert werden muss.
Das Zusammenspiel verschiedener ungünstiger Faktoren kann nun dazu führen, dass sich Kondensate aus dem Abgas in der Ladeluftstrecke sammeln können.
Im wesentlichen sind das kalte Temperaturen und Kurzstreckenbetrieb. Fällt beides zusammen wird die Ladeluftstrecke nicht warm und Abgas kondensiert im Inneren.
Das ist solange kein Problem, wie das Fahrzeug immer mal wieder richtig warm wird und das Kondensat verdampft.
Geschieht dies nicht, kann es zum Wasserschlag kommen, bei dem sich der Motor statt Ladeluft, einen ordentlichen Schluck Wasser holt.
Ist das zu viel und der Kolben versucht statt Luft nun Wasser zu verdichten, kann das zu großen Schäden führen.
Besagte Kondensate sind einfach ein physikalisches Phänomen und konstruktiv nicht vermeidbar.
Nur das Zusammenspiel einer geeigneten Motorenkonstruktion und sinnvollen Betrieb des Aggregates, kann sicher stellen, dass Kondensate keinen Schaden nach sich ziehen.

Das gilt für alle abgasführenden Motorenbauteile.
Almaric
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Re: Motoren: Konstruktionsfehler beim 4- und 6-Zylinder?

#15 

Beitrag von Almaric »

Hi und dank euch für die Erläuterungen.
Da ich gute 60.000km im Jahr mache dürfte warm fahren kein Problem darstellen. Kurzstrecke kommt mal vor, ist aber eher selten und meist auch nur, wenn die Kiste schon warm ist. Der weiße Qualm ist bei mir auch sehr selten (und nur nach Kaltstart). Wie gesagt, ich hab mir da bislang nix bei gedacht. An kalten Tagen sieht man das besonders direkt nach dem Start ja von vielen Autos. Erst durch die Probleme von streetman23 hab ich dem jetzt überhaupt mal Beachtung geschenkt. Das hört auch nach vielleicht einer Minute (oder noch schneller) Fahren auf, der Motor läuft dabei ganz normal ruhig, selbst er sich vorher mal geschüttelt haben sollte. Wie gesagt, ich kann nichtmal sagen ob meine Probleme überhaupt mit dem hier genannten Problem von streetman23 zusammenhängen.

Mein Freundlicher meinte auch noch, dass es natürlich auch Kühlmittel sein könnte was da verbrannt wird. Da habe ich in den nun 1,5 Autojahren vielleicht 3 oder 4 Mal ca. 200ml nachgekippt. Beim alten Vor-Mopf brauchte ich das nicht, der wollte dafür öfters mal einen Schluck Öl, bei dem 319er jetzt muss ich beim 60.000km Intervall vielleicht ein oder zwei Mal nen halben Liter drauf kippen in der ganzen Zeit (etwa ein Jahr). Da hat der alte 316er Vor-Mopf locker das Doppelte an Öl gefressen. Was ich aber alles immernoch als normal und im Rahmen ansehe?!? Ich hätte jetzt auf Kondensat getippt was dann in der Auspuffanlage eben kurz verdampft wird und nicht schlimm ist.

Allerdings wundert es mich schon ein wenig wie sowas jetzt vermehrt auftreten kann. Der Antriebsstrang des alten 4 und 6 Zylinders hat sich doch jetzt seit Jahren nicht verändert, sollte also ausgereift / erprobt sein. Und in all den Jahren gab es keine Probleme damit? Oder wurden die dank geringer Anzahl immer unter den Tisch gekehrt? Nunja, man weiss es nicht.
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