Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Hallo zusammen,
ich habe mich von einem Spezialisten in Sachen Wohnmobil Elektrik verleiten lassen einen 50A Ladebooster zu kaufen.
Da ich davon ausgegangen bin, dass ich entsprechend beraten werde, habe ich mir zu dem Zeitpunkt keine Sorgen gemacht.
Mittlerweile bin ich etwas skeptisch da
a) nicht nach der LiMa gefragt wurde
b) nicht nach der Boardbatterie gefragt wurde
Welche LiMa im Crafter von 2014 verbaut ist, weiß ich gerade selber nicht, ich habe aber die Klimaanlage. Ist es dann zwangsläufig die 180A LiMa?
Die Boardbatterie ist gerade eine 85Ah Gelbatterie.
Nun also meine Frage:
ist der 50A Ladebooster zu groß dimensioniert und ggf. schädlich für Fahrzeug und / oder Boardbatterie?
Die Gelbatterie soll demnächst getauscht werden.
Welche Boardbatterie sollte es dann mindestens sein, um den Booster effektiv zu nutzen?
Danke euch!
ich habe mich von einem Spezialisten in Sachen Wohnmobil Elektrik verleiten lassen einen 50A Ladebooster zu kaufen.
Da ich davon ausgegangen bin, dass ich entsprechend beraten werde, habe ich mir zu dem Zeitpunkt keine Sorgen gemacht.
Mittlerweile bin ich etwas skeptisch da
a) nicht nach der LiMa gefragt wurde
b) nicht nach der Boardbatterie gefragt wurde
Welche LiMa im Crafter von 2014 verbaut ist, weiß ich gerade selber nicht, ich habe aber die Klimaanlage. Ist es dann zwangsläufig die 180A LiMa?
Die Boardbatterie ist gerade eine 85Ah Gelbatterie.
Nun also meine Frage:
ist der 50A Ladebooster zu groß dimensioniert und ggf. schädlich für Fahrzeug und / oder Boardbatterie?
Die Gelbatterie soll demnächst getauscht werden.
Welche Boardbatterie sollte es dann mindestens sein, um den Booster effektiv zu nutzen?
Danke euch!
- Vanagaudi
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Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
50A ist die höchste Stromstärke, die der Ladebooster erreichen kann. Das tut er in der Regel nicht, sondern liegt weit darunter. Für den Ladestrom bestimmend ist die Ladespannung und aktuelle Kapazität der zu ladenden Batterie. Wenn du einen guten Booster hast, kannst du den maximalen Ladestrom einstellen. Diesen kannst du dann so definieren, dass einerseits der maximale Ladestrom der Batterie eingehalten wird, und andererseits die maximal erlaubte Belastung für die Fahrzeuginstallation. Letzteres liegt regelmäßig bei 40A, und da bist du mit dem 50A Booster gut bedient.
Für (Folge-) Schäden aller Art übernehme ich keine Haftung. Alle einschlägigen (Sicherheits-) Vorschriften sind zu beachten. Im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Beim VCS Triple von Votronic kann man den Ladestrom auf 40A begrenzen, ansonsten sind es 60A, sagt Votronic. Ich habe die Limitierung eingeschaltet und sehe dann ca 43A auf dem Anzeigegerät.
316 L2H2 BJ2017
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Die Aufbaurichtlinie (906) sagt dazu: "... Ein maximaler Ladestrom für beide Zusatzbatterien von 40 A muss durch den Aufbauhersteller sichergestellt werden. Andernfalls kann es zur Beschädigung des Grundfahrzeuges kommen..."
Damit ergeben sich 3 Möglichkeiten:
1. Drauf gesch... - sind nur 25% mehr, das muss das Boot abkönnen
2. Ladebooster einbremsen
3. selbst sicherstellen, dass alle Kabel und sonstigen Komponenten zwischen Fahrzeugbatterie und Ladebooster den höheren Strom abkönnen
Ansonsten scheint der Sprinter insbesondere rund um die Start-Stop-Automatik relativ ausgefuchstes Energiemanagement zu betreiben. Die Aufbaurichtlichinie verrät Details dazu. Die Größe und Art der Fahrzeugbatterie sollte keine allzugroße Bedeutung haben, da die Lima doch ein Vielfaches der genannten Ströme davon können sollte. Nicht ganz unwichtig dürfte auch sein, wie der LB angeschlossen wurde (EK1 oder Batterie direkt?).
PS.: Wirkungsgrad und Spannungslage nicht vergessen. Ein LB, der 50A lädt, zieht unter (sehr) pessimistischen Annahmen (niedrige Bordspannung, hohe Zusatzbatteriespannung, 80% eta) auch mal 80 oder 90A.
Damit ergeben sich 3 Möglichkeiten:
1. Drauf gesch... - sind nur 25% mehr, das muss das Boot abkönnen
2. Ladebooster einbremsen
3. selbst sicherstellen, dass alle Kabel und sonstigen Komponenten zwischen Fahrzeugbatterie und Ladebooster den höheren Strom abkönnen
Ansonsten scheint der Sprinter insbesondere rund um die Start-Stop-Automatik relativ ausgefuchstes Energiemanagement zu betreiben. Die Aufbaurichtlichinie verrät Details dazu. Die Größe und Art der Fahrzeugbatterie sollte keine allzugroße Bedeutung haben, da die Lima doch ein Vielfaches der genannten Ströme davon können sollte. Nicht ganz unwichtig dürfte auch sein, wie der LB angeschlossen wurde (EK1 oder Batterie direkt?).
PS.: Wirkungsgrad und Spannungslage nicht vergessen. Ein LB, der 50A lädt, zieht unter (sehr) pessimistischen Annahmen (niedrige Bordspannung, hohe Zusatzbatteriespannung, 80% eta) auch mal 80 oder 90A.
906er im Umbau zum Womo, 319 CDI, 7G+
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Moin zusammen,
ich wollte noch eine Rückmeldung liefern.
Der Booster wurde am IN LIMIT Schalter so eingestellt, dass die Aufnahme auf 42A limitiert wird.
Die Einstellung des Boosters schaut nun so aus: Sehr schade dennoch, dass der Händler mir den Booster verkauft hat, ohne sicherzustellen wo die Kiste überhaupt betrieben werden soll. Hätte ich das vorher gewusst wäre es der (sehr) viel günstigere 1212-30 geworden...
ich wollte noch eine Rückmeldung liefern.
Der Booster wurde am IN LIMIT Schalter so eingestellt, dass die Aufnahme auf 42A limitiert wird.
Die Einstellung des Boosters schaut nun so aus: Sehr schade dennoch, dass der Händler mir den Booster verkauft hat, ohne sicherzustellen wo die Kiste überhaupt betrieben werden soll. Hätte ich das vorher gewusst wäre es der (sehr) viel günstigere 1212-30 geworden...
- Tüdelbüdel
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- Wohnort: Ostsee
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Die Frage ist verkehrt. Du musst Dir überlegen welche Batteriekapazität Du benötigst und dann, wie die Batterie geladen bekommst.
Also genau anders herum: Die Frage ist nicht, wie Du den Booster effektiv nutzen kannst, sondern wie Du Deine Batteriekapazität Deinen Ansprüchen entsprechend laden kannst.
Bei mir reichen Beispielsweise 100AH (Litium) bequem für ein autarkes langes Wochenende mit Kühlschrank, Standheizung und Licht.
Wenn ich jeden Tag ein wenig fahre (30 Min - 1 Stunde) reicht auch mein 25 AH Ladebooster, um den Tagesverbrauch auszugleichen.
Wenn ich länger stehe habe ich 230 V Strom.
"Effektiv nutzen" kannst Du Deinen Booster also am besten, wenn Du lange ohne zu fahren und ohne 230 V Landstrom stehst und die Batterie dann in möglichst kurzer Zeit aufladen willst.
Quasi 3 Tage Wildnis, einmal schnell zum Bäcker, wieder 3 Tage Wildnis.
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
na mit einmal schnell zum Bäcker lädst Du B2B keine Batterie auf die 3 Tage Autarkie liefern soll.
Mit 360Ah AGM Batterien kann ich 3 Tage stehen. Mit 80l Kühlschrank, einige Stunden Licht, Laptops und Telefon aufladen, warmes Wasser am Morgen und pro Bewohner (2 davon) 3 Espresso am Tag.
Da muss ich schon ein paar Stunden fahren bis die wieder voll ist. Bei 40A Ladestrom sind es 40Ah in der Stunde was in die Batterie geht, richtig? Oder hab ich einen Denkfehler? Solar ist nicht gerechnet, da im Moment null Ertrag.
Und das sollte ja auch unabhängig von AGM oder Lithium sein, der Verbrauch in Ah und das Nachladen in Ah bleibt ja gleich, lediglich die notwendige Kapazität ist mit Lithium deutlich kleiner.
Mit 360Ah AGM Batterien kann ich 3 Tage stehen. Mit 80l Kühlschrank, einige Stunden Licht, Laptops und Telefon aufladen, warmes Wasser am Morgen und pro Bewohner (2 davon) 3 Espresso am Tag.
Da muss ich schon ein paar Stunden fahren bis die wieder voll ist. Bei 40A Ladestrom sind es 40Ah in der Stunde was in die Batterie geht, richtig? Oder hab ich einen Denkfehler? Solar ist nicht gerechnet, da im Moment null Ertrag.
Und das sollte ja auch unabhängig von AGM oder Lithium sein, der Verbrauch in Ah und das Nachladen in Ah bleibt ja gleich, lediglich die notwendige Kapazität ist mit Lithium deutlich kleiner.
316 L2H2 BJ2017
- Tüdelbüdel
- Fühlt sich wie zu Hause
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- Wohnort: Ostsee
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Genau das meine ich.
Während Horst Strom für Warmwasser, Espresso, Licht und Laptops Strom braucht reicht mit (zumindest im Sommer) Strom für den Kühlschrank. Hell ist es dann eh bis 23 Uhr, Kaffee koche ich auf dem Herd, Laptop nehme ich in den Urlaub lieber nicht mit. Warmes Wasser macht die Standheizung.
Daher habe ich auch nur 1/4 des Strombedarfs und benötige ganz andere Komponenten.
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Tüdelbüdel für den Beitrag:
- Horstp (16 Nov 2021 21:18)
Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Ich hab mir das auch nochmal durchlesen wollen, dabei ist mir aufgefallen, dass in den Aufbaurichtlinien folgendes steht:
Bedeutet meiner Meinung nach: wenn keine ZUSATZbatterie von Werk verbaut ist, muss der Ladestrom für eine Boardbatterie nicht begrenzt werden.Ist das Fahrzeug bereits mit einer Zusatzbatterie ausgestattet, dürfen keine weiteren Zusatzbatterien ohne eine Ladestrombegrenzung parallel angeschlossen werden. Dies kann durch eine Zusatzelektronik erfolgen. Ein maximaler Ladestrom für beide Zusatzbatterien von 40A muss durch den Aufbauhersteller sichergestellt werden. Andernfalls kann es zur Beschädigung des Grundfahrzeuges kommen.
Wie seht ihr das?
- Steffen G.
- Wird so langsam nervig
- Beiträge: 731
- Registriert: 03 Jun 2018 11:20
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Re: Ladebooster "zu groß" dimensioniert?
Am effektivsten nutz du den Booster wenn du mit max. Strom (50A) so lange wie möglich lädts. Also musst du dir eine Batterie besorgen, die lange mit diesem Strom geladen werden kann.
Blei-Batterien möchten am liebsten mit max. 0,2C oder kleiner geladen werden, also ein fünftel der Nennkapazität. Macht also im Umkehrschluss eine Batterie mit größer 250Ah.
Allerdings haben Blei-Batterien die Eigenschaft mit steigendem Ladezustand einen immer weniger Ladestrom aufzunehmen. Somit sinkt die Effizienz deines Boosters wieder.
Lösung schafft hier eine Lithium-Batterie, vorzugsweise LiFePo4. Diese können meist mit 1C geladen werden, sollten aber optimaler weise nur mit 0,5C geladen werden. Das Datenblatt der Batterie gibt hierzu mehr Auskunft. Bei den angenommenen 0,5C wäre das also eine 100Ah LiFePo4-Batterie. Diese entspricht in etwa auch der oben genannten 250Ah Blei-Batterie was die entnehmbare Kapazität anbelangt.
LiFePo4 Batterien können mit diesem Ladestrom (0,5C) bis über 90% Ladezustand geladen werden, und du würdest die Effektivität deines Ladeboosters länger hoch halten.
Ob die genannten Batteriekapazitäten deinem Verbrauch entsprechen steht auf einer anderen Seite, und hängt wie schon andere in ihren Beiträgen geschrieben haben von deinem Nutzungsverhalten ab.
Blei-Batterien möchten am liebsten mit max. 0,2C oder kleiner geladen werden, also ein fünftel der Nennkapazität. Macht also im Umkehrschluss eine Batterie mit größer 250Ah.
Allerdings haben Blei-Batterien die Eigenschaft mit steigendem Ladezustand einen immer weniger Ladestrom aufzunehmen. Somit sinkt die Effizienz deines Boosters wieder.
Lösung schafft hier eine Lithium-Batterie, vorzugsweise LiFePo4. Diese können meist mit 1C geladen werden, sollten aber optimaler weise nur mit 0,5C geladen werden. Das Datenblatt der Batterie gibt hierzu mehr Auskunft. Bei den angenommenen 0,5C wäre das also eine 100Ah LiFePo4-Batterie. Diese entspricht in etwa auch der oben genannten 250Ah Blei-Batterie was die entnehmbare Kapazität anbelangt.
LiFePo4 Batterien können mit diesem Ladestrom (0,5C) bis über 90% Ladezustand geladen werden, und du würdest die Effektivität deines Ladeboosters länger hoch halten.
Ob die genannten Batteriekapazitäten deinem Verbrauch entsprechen steht auf einer anderen Seite, und hängt wie schon andere in ihren Beiträgen geschrieben haben von deinem Nutzungsverhalten ab.
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- wlfnkls (16 Nov 2021 17:11)
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Mein LUPUS auf Wohnmobile Selbstausbau
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