Na die Diskussion lebt ja mal wieder...
Nach allem, was ich in den letzten Jahren über LiFe(Y)Po-Wellness lesen und lernen durfte, scheint mir dieses Unterfangen doch sehr schwierig umzusetzen. Denkt bitte auch daran, dass nicht nur der Starter eine massive Stromaufnahme hat, sondern auch diverse andere Verbraucher vor und beim Start mit im Spiel sind. Der CAN-Bus mit all seinen Steuergeräten wird geweckt. Da geht dann schon mal einiges durch. Dann kommt die Vorglühanlage dazu, die vor und nach dem Start durchgängig und eigenständig geregelt reichlich Strom aufnimmt.
Wie nun die immerhin rund 700€ teure Fertiglösung damit umgehen kann, würde mich doch sehr interessieren. Wer sich so ein Teil eingebaut hat, mag davon bitte berichten. Immerhin liegen die Akkus, die dort für EURO-6 gelistet sind erheblich höher im Preis, als die einfache Variante. Da scheint ja also etwas mehr Technik drin zu stecken...
Das Bordnetzmanagement ist derzeit auf die vom Hersteller verbaute Bleibatterie (meist AGM) abgestimmt. Liegt ein ausreichender SOC beim start vor, wird die weiter benötigte Energie weiter aus der Starterbatterie entnommen. Zyklen wird die Batterie so oder so bekommen. Die Frage ist also, wie sie damit umzugehen vermag.
Dabei sind einige Fragen zu berücksichtigen, ggf. auch in Kombination.
- Wie verhält sich die LiFeYPO bei Kälte? Technische Hersteller-Daten aus dem Labor sind die eine Sache. Aber was geschieht beim Start bei -15°C?
- Ist das wirklich zu 100% praxistauglich? Was, wenn in einer Werkstatt der Starter länger als nur 3 Sekunden betätigt werden muss, z.B. bei einer Kompressionsmessung oder bei einem Start mit leerem Kraftstoffsystem nach Filterwechsel / Reparatur?
- Wie reagiert das Bordnetzmanagement auf die anderen Eigenschaften der LiFeYPO?
- Wie reagiert die LIFeYPo auf die Regelungen des Bosnetzmanagements? Da wird ja gern mal mit über 15Volt geladen...
Immerhin werden ja mittlerweile auch in Sportwagen LiFe(Y)Po-Akkus eingesetzt, um Gewicht zu sparen, meines Wissens aber nur als Aufbau- nicht als Starter-Batterie. Sonst könnte man dort mal "abschauen"...

Ich selbst habe hier zwei LiFePo-Akkus des Herstellers LG aus Porsche-Sportwagen daheim lagern. Die sind aber mit den inneren Komponenten (Trenn-Relais 250A und Sicherung 600A) niemals auf einen Einsatz als Starterbatterie im Transporter ausgelegt. Hier eine funktionierende Lösung zu konzipieren, dürfte weit über die Reihenschaltung einiger Winston-Zellen hinausgehen. Bin gespannt, wie sich dieses Thema weiter entwickelt...
