Vorstellung und erste Fragen

Alle Themen rund ums Reisemobil und um deren Ausbau
ThomasP
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Vorstellung und erste Fragen

#1 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

ich bin Thomas (56) aus Berlin.

Ich lebte in meinen 20-ern in 2 selbstausgebauten VW LT in vielen Gegenden in Europa und auch Afrika.
Als ich mit 30 nach Berlin zurückkehrte, war das OK für mich, auch wenn ich die Rückkehr eher als „kurze“ Pause ansah, bis ich wieder losfahren würde. Dann allerdings mit einem 4x4 LKW auf Weltreise.

Naja, wie so oft, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt :)
Der Wunsch, in einem Weltreisemobil zu leben und zu reisen lies nie nach, ich hatte ihn aber erst mal hintenangestellt.
Nach (zu) vielen Jahren der Reiseabstinenz hatte ich vor 4 Jahren Jahren aus dem hintergründigen und unpräzisen Traum einen klaren Plan gemacht und entschieden, es sei soweit.

Die Parameter waren:
nicht mehr auf 2x3m leben, abseits von Teerstrassen fahren können, ein robustes Fahrzeug, dass nicht dauernd Pannen hat, bezahlbar

Ich plante ausführlich mein Fahrzeug, Auf- und Ausbau bis ich eine klare Vorstellung hatte, was es werden sollte: Ein 4x4 Weltreisemobil, 20ft Wohnaufbau auf einem NG 1224. Ich war sogar schon soweit, dass ich ein passendes Fahrzeug konkret und ernsthaft suchte, um dann auch zuzuschlagen und mit dem Ausbau anzufangen.

Aber erneut kam es anders und Corona trat an, uns zu ärgern :)
Ich musste gezwungenermassen meine Kauf- und Ausbaupläne vorübergehend auf Eis legen.

In den letzten 2 Jahren hinterfragte ich immer wieder eine Sache, die mich zu Anfang der Planung immer schon etwas störte: Will ich wirklich 12-14 Tonnen durch die Gegend fahren, will ich wirklich 25–30 Liter Diesel pro 100km in die Luft jagen?

(zumindest) zur Zeit ist mein Plan nicht mehr, auf Weltreise zu gehen. Ich möchte zwar in den kommenden Jahren immernoch über längere Zeiträume in einem selbst ausgebauten Fahrzeug leben. Allerdings in Europa. Dies hat die Überlegung nach einem passenden Fahrzeug erneut angekurbelt.

Ich stehe inzwischen vor der Entscheidung, ob ich vielleicht lieber anstatt NG1224 einen Atego 4x4 oder nicht besser doch gleich einen Sprinter nehme.

Und deshalb bin ich jetzt hier im Forum und hoffe, dass ich hier ein paar Gespräche führen kann, ein paar Empfehlungen bekomme und meine Meinung bilden kann.

Ich habe schon einige Zeit hier im Forum quergelesen. Sollte ich Sachen überlesen haben, die ich hier erneut anspreche, könnt Ihr mir auch gerne einen Hinweis darauf geben.

Um einen Einstieg ins Gespräch zu bekommen, würde ich gerne folgende Themen/Fragen in den Raum stellen, obwohl ich weiss, dass es darauf keine eindeutigen Antworten geben kann. Mich würden aber Eure Meinungen interessieren :)

1a. Ist es (sinnvoll) realistisch auf ein Womo-Sprinter L4/H3 mit 3,5to zu planen?

1b. Was sagen die Fahrer der L3 und L4 Varianten über die Fahreigenschaften bezogen auf die Länge? Fährt sich das noch akzeptabel oder ist es schon zu sperrig in europäischen Städten?

2. Lohnt es sich über 4x4 beim Sprinter nachzudenken? Wird ein 4x4 Sprinter off-road fahren können? Ich denke da fehlende Sperren, Bodenfreiheit, Rampen- und Böschungswinkel, verfügbare und erlaubte Reifengrössen.

3. Wie verwindungssteif ist ein Sprinter L3/L4 mit H2/H3. Zerreisst es mir da die Einbau-Möbel, wenn ich mal etwas abseits von Teerstrassen fahre?

4. Bekommen ich in einen H3 ein Hubdach eingebaut, unter dem ich dann noch 1,90m lichte Höhe habe. (Bezieht sich die Angabe in den technischen Daten von Mercedes auf die Innenhöhe über dem Boden bis zum Dach oder nur bis unter die Dachholme?)

5. Ich habe jetzt öfters gehört, dass die Sprinter-„Klasse“ heutzutage im Prinzip für Nutzfahrzeug-Einsatz gedachte PKWs sind bzw auf PKW-Technik beruhen. Das würde bedeuten, dass die geplanten Laufleistungen bei 100.000-200.000km liegen würden. Daraus ergäbe sich, dass Sprinter mit höheren Laufleistungen höchstwahrscheinlich ab dann laufend Pannen hätten.
-> Wie ist Eure Meinung/Erfahrung hierzu? Macht es prinzipiell noch Sinn, über den Kauf eines Sprinters mit 250.000km nachzudenken, wenn man „schrauben“ nicht als das Haupthobby betrachtet, sondern die möglichst pannenfreie Reise. (so ein NG ist ja auf 500.000-1.000.000 ausgelegt. Da würde man die Reserven bei Nutzung als Reisemobil nicht ausreizen, wenn es erst einmal überholt wurde)
-> Mit ist klar, dass ein gebrauchtes Fahrzeug Pannen haben wird, es geht mir mehr um ein Gefühl. Welche Komponenten sind denn typische Ausfälle und bei welcher Laufleistung oder Lebensdauer? (z.B. Turbolader, Getriebe, Motor, Antriebswelle, Rost)

Ich freue mich auf Eure Antworten
Viele Grüße, Thomas
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RosiF (08 Feb 2023 13:26)
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#2 

Beitrag von Mopedfahrer »

Hallo Thomas,

zu deinen Fragen hier mal meine Meinung:

1a: L3 haben welche geschafft, aber seehr schwer - L4 nein

2: Man kann mit einem 4x4 Werksallrad offroad fahren. Da geht mehr als so mancher denkt - zumindest mit einem L2. Aber er wird nie ein vollwertiges Offroad-Fahrzeug. Mit Sperren (Oberaigner, Achleitner, Iglhaut) geht noch mehr.
Aber als L4 ist er meiner Meinung nach im Gelände, egal mit welchen Sperren, nicht zu gebrauchen. Selbst L3 wird schwierig, obwohl auch schon manch einer mit einem L3 durch die Westalpen gefahren ist (destagge).
Die Preise für 4x4 sind aber zur Zeit extrem hoch. Gebrauchte sind nur sehr schwer zu bekommen.

3. Der Sprinter verwindet sich so gut wie überhaupt nicht. Deshalb ist er auch nicht so offroad tauglich. Meine Möbel haben einen ziemlich harten Tunesien-Tripp ohne Schaden überlebt.

4. Wie groß bist du, dass du in einem H3 noch ein Hubdach brauchst?

5. Wenn du darüber nachdenkst, ein Auto mit 250.000 km zu kaufen, dann sollte schrauben schon zu deinem Hobbys zählen. Wenn du deinen ursprünglichen Plan (einen gebrauchten LKW zu kaufen) verfolgt hättest, würdest du aber meiner Meinung nach noch mehr schrauben. Beim Sprinter kommt dann noch das Problem Rost dazu.

Fazit: Sprinter L3/L4, H3, Allrad, 3,5 Tonnen - vergiss es.
Viele Grüße Anton

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Re: Vorstellung und erste Fragen

#3 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hi Anton,

danke Dir für Deine ausführliche Antwort.

:) ich bin übrigens 1,81m :)
entweder hat mein Hirn nicht richtig gearbeitet oder die Autokorrektur, sollte Hubbett heissen.

Ich hatte da unterschiedliche Höhenangaben im Netzt gefunden. Die grösste Lichte Höhe war mit 2,25m angegeben. Wenn das bis zum Dach, also nicht bis unter die Dachholme gemessen wird, und ich dann noch etwas Höhe für die Dachholme, die Bodenplatte und Dachisolation sowie die Höhe des Hub-Betts (Platte/Rost/Matraze) rechne, könnte das ganz schön knapp werden. Wenn Die Lichte Höhe unter den Dachholmen gemessen wird, sollte es gut reichen.

Ich würde schon gerne gerade stehen können, auch wenn ich mal Schuhe an habe. Auf der anderen Seite könnte ich viel leichter auf einen L4 verzichten, also den L3 nehmen, wenn ich nicht ein festes Doppelbett einbauen müsste, sondern eben das Bett bei Nicht-Nutzung unter das Dach heben kann.

Kannst Du vielleicht versuchen, mir ein Gefühl zu geben, mit welchen „Pannen“ ich so bei welcher Laufleistung rechnen müsste. Ich weiss, dass ist nichts objektives. Mir fehlt aber komplett die Erfahrung. Und jede grobe Angabe gäbe mir etwas mehr Gefühl. Vor allem könnte ich dann auch beim Kauf auf die „Risiko-Punkte“ besser achten.
Ich kann das gar nicht glauben, dass man sich lieber keinen Sprinter über 100.000km holen sollte, weil ab 150.000 nur noch Pannen/Schäden auftreten. oder doch?

Viele Grüße, Thomas
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#4 

Beitrag von Mopedfahrer »

Hallo Thomas,

ich hatte und habe keine Bedenken bei Sprintern über 100.000 km. Manche hier im Forum haben welche mit weit über 300.000.
Aber wenn du nicht wegen jeder Kleinigkeit in die Werkstatt fahren willst, dann solltest du schon ein bischen Freude am Schrauben haben :D

Zur Höhe: meiner ist nur H2. Ich bin nur 1,74 und kann trotz gut isolierten Boden mit Bodenplatte sehr gut stehen - auch mit Schuhen.

Wann was an Gebrauchtwagen kaputt geht kann natürlich niemand vorhersagen.
Hier mal meine größeren Reparaturen:
198.000 km gekauft
215.000 km Neue Bremssättel vorne, neue Spurstangen (mit Spur und Sturz einstellen)
219.000 km Wechsel aller Öle im Antriebsstrang (Diff, Verteilergetriebe, Vorderachse)
219.000 km Umbau von ZG1 auf ZG3 (= Untersetzung)
234.000 km Eingangslager Hinterachse macht Geräusche. Gebrauchtachse (mit ca. 70.000 km) eingebaut
240.000 km Stoßdämpfer hinten und vorne erneuert
244.000 km LMM defekt
251.000 km Drosselklappe defekt
Alle Arbeiten selbst durchgeführt. Sonst nur normale Wartung (Ölwechsel, Bremsbeläge, Luftfilter, ein paar Lampen)
Und nicht zu vergessen: Rostvorsorge. Habe gleich nach Kauf ca. 9 kg Mike Sanders ins Auto geblasen und auch sonst immer wieder ein paar Rostnester behandelt.
Jetzt 261.500
Viele Grüße Anton

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Re: Vorstellung und erste Fragen

#5 

Beitrag von Philipp-313 »

Hallo Thomas,

um ein paar Hinweise zu geben, wäre es gut zu wissen, welches Budget angepeilt wird und wie viele Personen auf Reise gehen.

Zu meiner Erfahrung mit L2H2 als 4x4 und 3,5To: auch mit vier Personen geht es, aber man muss sich sehr anstrengen und einige Kompromisse eingehen. Eine Markise ist zB nicht drin, das wäre bei Regen schon praktisch. Beim Packen muss ich auch immer genau gucken. Autarkie ist durch Strom und Wasser (beides wiegt viel) begrenzt.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wäre es für mich ein neuer 5,5To Daily 4x4 in Mittellang und Superhoch. Den Führerschein C1 müsste ich dann noch machen und sonst gibts ein paar Nachteile, aber egal.

Wenn das Budget knapper ist und man nur 1-2 Sitzplätze braucht, vielleicht eher ein Extracab Pickup mit kompakter Wohnkabine.

Viel Erfolg bei dem Projekt! Mir macht das großen Spaß, vom Planen übers Bauen und dann auch beim Reisen, wenn es funktioniert!

VG
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#6 

Beitrag von der.harleyman »

Hallo Thomas, herzlich willkommen!
Die Fahrzeugsuche dürfte schwierig werden. Die 4x4 sind auch selten als "Schnäppchen" zu haben.
Mach Dir (auch weiterhin) genau Gedanken über Deinen Ausbau. Mit einem Kastenwagen hast Du
eben das Handicap, dass Du eine menge Blech mir Dir herumschleppst, was Gewicht auf die Räder
bringt. Da ist sicher Leichtbau angesagt.
Ich habe keine Angst vor hohen Laufleistungen. Ok, ich bin Kfz-Meister und habe keine Angst vor
Reparaturen, jedenfalls seeehr selten. :) Und wie Du in meiner Signatur sehen kannst, sind bald
die 400.000km dran. Das Fahrzeug hatte bisher nahezu keine Ausfälle. Verschleissreparaturen sind
aber eben immer dran. Die ersten 370000km wurden auf der BAB abgespult. Einen ausgedienten
Transporter vom Paketzusteller hätte ich mir mit gleicher Laufleistung aber niemals angeschaut.
Ich muss dabei an den guten Herrn Holtorf denken, der mit seinem G-Modell Otto 900.000km in aller
Welt unterwegs war. Heute steht Otto im Museum. Er war Pilot und hat das Fzg. immer wieder in
Deutschland in der Werkstatt checken lassen. Alles was auf der nächsten Tour kaputt gehen könnte
und an die Verschleissgrenze kam, wurde dann immer vorsorglich gewechselt. So kannte er es mit
den Flugzeugen auch und hat es beim Auto übernommen.
https://www.mercedes-fans.de/magazin/st ... ekord.7635

Versuche in jedem Fall ein gepflegtes Fahrzeug mit durchgängiger Wartungshistorie zu finden.
Fahrzeugchecks vor Kauf sind ja heute bei DEKRA etc. problemlos möglich. Rostprobleme findest Du
eher bei den älteren Baujahren. Das wurde im Laufe der Jahre ab Werk besser. Wenn Du wie bereits
beschrieben dann noch Hohlräume und Unterboden nachbehandest, hast Du viele Jahre Ruhe.
Machbar ist vieles, auch in Sachen Gewicht. Aber den Ausbau mit dicken 19mm-Platten aus dem
Baumarkt solltest Du Dir von vorn herein gleich aus dem Kopf schlagen.
Viel Erfolg weiterhin bei Planung und Suche!
der harleyman
319CDI, 2016, L3H2, graphitgraumet., 420.000km, na und?! :)
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Steffen G.
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#7 

Beitrag von Steffen G. »

Hallo Thomas,
als kleinen Gedankenanstosß möchte ich dich auf ein Sprinter mit Koffer hinweisen (ehemaliger RTW, die Postkoffer eher nicht). Ich hab mich damals dafür entschieden, da ich auch recht groß bin (1,95m) und auch Stehhöhe im Fahrzeug haben wollte. Mein RTW-Koffer ist innen LxBxH 3,3m x 2m x2m. somit ist stehen im Koffer kein Problem. Ich habe mich dann bei meinem Raumkonzept für ein Hochbett entschieden, da ich einfach den Platz über dem Bett nicht verschwenden wollte. Der Nachteil bei 2m Innenraumhöhe, ist, das ich jetzt darunter dem Hubbett nur ~1,7m platz sind. Da dort aber die Sitzgruppe drunter ist, wird dort Stehhöhe selten gebraucht, ein Kompromiss halt wie alles im Womo. Dafür wurde ich aber mit einer Küche von 1,8m x 50und einem kleinen Bad (TTT, und Waschbecken) entlohnt. Ach ja der Ausbau ist für Zwei + Hund.

Mein 1998 Sprinter 312D hat jetzt knapp 290Tkm runter, wovon ich 30tkm gefahren bin. Soll heißen ich hab ihn mit 260tkm vor knapp 4 Jahren gekauft. Mal abgesehen von den Filter und Ölwechseln, musste ich die Leitungen fürs Lenkgetriebe erneuern (Standartproblem), habe die Bremsen komplett ein mal neu gemacht (Scheiben + Steine vorn & hinten + Handbremse), und durfte die Kurbelwellen-Riemenscheibe tauschen, wobei der Riemenantrieb mit Dämpfer, Spannrolle und Wasserpumpe gleich mit gemacht wurden. Dann gabs mal noch ein neues AGR-Ventile und der Endschalldämpfer war fällig. Ersatzteilpreise incl. Öl und Filter unter 900€, Arbeitszeit war viel Freizeit.
Sprinter T1N W903, 312D mit Automatik Bj.98 (ehemaliger Krankenwagen)
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#8 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hallo Anton,
ich hatte und habe keine Bedenken bei Sprintern über 100.000 km. Manche hier im Forum haben welche mit weit über 300.000.
Aber wenn du nicht wegen jeder Kleinigkeit in die Werkstatt fahren willst, dann solltest du schon ein bischen Freude am Schrauben haben :D
Gibt es ein Baujahr bzw Modellreihe, die man eher nicht mehr kaufen sollte? z.B. Sprinter 1 bis 2006?

Ich finde Schrauben an sich schon interessant. Aber ich habe keine KFZ-Mechaniker-Ausbildung und auch keine Messgeräte oder Spezialgeräte. Ich vermute, dass dann doch beim Werkstattbesuch enden müsste, Zumindest bei den jeweils ersten Pannen :)
Zur Höhe: meiner ist nur H2. Ich bin nur 1,74 und kann trotz gut isolierten Boden mit Bodenplatte sehr gut stehen - auch mit Schuhen.
Aber hättest Du dann noch Platz über Dir für das Hubbett, ohne den Kopf einziehen zu müssen? Ich schätze, ein Hubbett nimmt bestimmt 25cm Höhe weg?
Wann was an Gebrauchtwagen kaputt geht kann natürlich niemand vorhersagen.
Hier mal meine größeren Reparaturen:
Klar, das ist nicht planbar, aber Eure Antworten helfen mir wirklich enorm, ein Gefühl für Sprinter zu bekommen.

In welcher Grössenordnung würde denn Deine Liste an Reparaturen in einer mittelteuren Werkstatt kosten?

Vielen Dank und viele Grüße, Thomas
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#9 

Beitrag von Mopedfahrer »

Hallo Thomas,
ThomasP hat geschrieben: 20 Feb 2022 23:04 Gibt es ein Baujahr bzw Modellreihe, die man eher nicht mehr kaufen sollte? z.B. Sprinter 1 bis 2006?
Ich glaube nicht das man das so pauschal sagen kann. Die Sprinter 1 sind halt etwas einfacher in der Technik (nicht so viel Elektronik).
ThomasP hat geschrieben: 20 Feb 2022 23:04 Ich finde Schrauben an sich schon interessant. Aber ich habe keine KFZ-Mechaniker-Ausbildung und auch keine Messgeräte oder Spezialgeräte. Ich vermute, dass dann doch beim Werkstattbesuch enden müsste, Zumindest bei den jeweils ersten Pannen :)
Man muss kein KFZ-Meister sein (auch wenn es hilft) um am Auto zu schrauben :wink: Aber ein einfaches Diagnosegerät (ca. 100 €) hilft in vielen Fällen schon weiter.
Für schwere Fälle müssen wahrscheinlich alle hier in die Werkstatt.
ThomasP hat geschrieben: 20 Feb 2022 23:04 Aber hättest Du dann noch Platz über Dir für das Hubbett, ohne den Kopf einziehen zu müssen? Ich schätze, ein Hubbett nimmt bestimmt 25cm Höhe weg?
Nein, das geht mit L2 natürlich nicht. Ich kann aber mit meiner Größe locker quer schlafen. Manchmal haben die kleinen Menschen doch auch Vorteile :D
ThomasP hat geschrieben: 20 Feb 2022 23:04 Klar, das ist nicht planbar, aber Eure Antworten helfen mir wirklich enorm, ein Gefühl für Sprinter zu bekommen.
In welcher Grössenordnung würde denn Deine Liste an Reparaturen in einer mittelteuren Werkstatt kosten?
Das kann ich nicht sagen. Sind sicher ein paar tausend Euro.
Viele Grüße Anton

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Re: Vorstellung und erste Fragen

#10 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hi Philipp,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort :)
um ein paar Hinweise zu geben, wäre es gut zu wissen, welches Budget angepeilt wird und wie viele Personen auf Reise gehen.
Budget ist eine gute Frage :) nachdem ich in den letzten Wochen Autoscout24 und mobile intensiv beobachtet habe, glaube ich kaum, dass ich einen nicht verhunzten 4x2 sprinter 2 L3/4 H2/3 zur Zeit unter 20.000 finden werde.

Ich würde die Frage gerne andersrum stellen, da meine Erfahrung bei Sprintern ja echt bescheiden ist und ich genug Realist bin, um zu verstehen, dass ein vermeintlicher billiger Wagenkauf sehr schnell sehr teuer werden kann. Ich würde gerne erst kalkulieren, mit wieviel ich rechnen müsste und entscheide dann, ob ich das stemmen kann. Aus dem Bauch würde ich sagen, es sollte klappen:

mit wieviel müsste ich für ein Fahrzeug plus der ersten/notwendigen/sinnvollen Generalüberholung rechnen?
Ich vermute, tendenziell wird die Generalüberholung umso teurer, desto billiger der Wagen ist?
Zu meiner Erfahrung mit L2H2 als 4x4 und 3,5To: auch mit vier Personen geht es, aber man muss sich sehr anstrengen und einige Kompromisse eingehen. Eine Markise ist zB nicht drin, das wäre bei Regen schon praktisch. Beim Packen muss ich auch immer genau gucken. Autarkie ist durch Strom und Wasser (beides wiegt viel) begrenzt.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wäre es für mich ein neuer 5,5To Daily 4x4 in Mittellang und Superhoch. Den Führerschein C1 müsste ich dann noch machen und sonst gibts ein paar Nachteile, aber egal.
Ich plane für 2 Personen. Meine Freundin kommt Zeitweise auch mit, evt. später ist auch ein kleiner/mittelgroßer Hund möglich.
Ich möchte aber einiges im Wagen transportieren können (Sportgeräte, Windsurfausrüstung, Räder), es soll eine Dusche/WC-TTT , eine Küche, eine Sitzgruppe und paar Schränke vorhanden sein. Wir wollen schon längere Zeit auf Reisen gehen und so auch entsprechend lange im Wagen leben. Daher plane ich mit L3/L4 und mindestens H2, lieber H3.

Mittellang entspräche L3? Und superhoch wäre H3?

Das 4x4 würde mir such gefallen. Auch wenn ich eigentlich mit dem Wagen nicht wirklich offroad fahren will, aber da, wo ich hinfahre, uss ich auch schon mal über weiche oder feuchte Sandpisten. Ich würde mir vom 4x4 erhoffen, deutlich seltener Luft ablassen oder schieben zu müssen.

Verändert sich das Fahrverhalten eigentlich deutlich zum Nachteil, wenn man den Sprinter höher legt und große Reifen aufzieht?
Hat der Sprinter eigentlich eine schaltbare Untersetzung?

Hast Du nicht den alten 3er Führerschein? Damit kannst Du doch bis 7,5to fahre

Viele Grüße, Thomas
ThomasP
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#11 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hallo Harleyman,

Ja, leider sind die 4x4 zur Zeit schwer zu bekommen und dann auch noch ein Schnäppchen :) Ich vermute, das könnte in 2-3 Jahren wieder anders aussehen. Aber will ich noch 3 Jahre warten? Bin nicht mehr so jung :)

Meinst Du, dass das Blech des Kastenwagens schwerer ist als eine Kabine gegen die Pritsche eines Pritschen-Sprinters auszutauschen? Diese GFK- oder Holzkabinen wiegen auch schnell eine knappe Tonne
Versuche in jedem Fall ein gepflegtes Fahrzeug mit durchgängiger Wartungshistorie zu finden.
Fahrzeugchecks vor Kauf sind ja heute bei DEKRA etc. problemlos möglich. Rostprobleme findest Du
eher bei den älteren Baujahren. Das wurde im Laufe der Jahre ab Werk besser. Wenn Du wie bereits
beschrieben dann noch Hohlräume und Unterboden nachbehandest, hast Du viele Jahre Ruhe.
Ja, guter Hinweis. Sowohl durchgehende Wartungshistorie als auch die Dekra vor dem Kauf einschalten sind schon mal definitiv eine gute Idee.

Viele Grüße, Thomas
ThomasP
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#12 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hi Steffen,
als kleinen Gedankenanstosß möchte ich dich auf ein Sprinter mit Koffer hinweisen (ehemaliger RTW, die Postkoffer eher nicht). Ich hab mich damals dafür entschieden, da ich auch recht groß bin (1,95m) und auch Stehhöhe im Fahrzeug haben wollte. Mein RTW-Koffer ist innen LxBxH 3,3m x 2m x2m. somit ist stehen im Koffer kein Problem. Ich habe mich dann bei meinem Raumkonzept für ein Hochbett entschieden, da ich einfach den Platz über dem Bett nicht verschwenden wollte. Der Nachteil bei 2m Innenraumhöhe, ist, das ich jetzt darunter dem Hubbett nur ~1,7m platz sind. Da dort aber die Sitzgruppe drunter ist, wird dort Stehhöhe selten gebraucht, ein Kompromiss halt wie alles im Womo. Dafür wurde ich aber mit einer Küche von 1,8m x 50und einem kleinen Bad (TTT, und Waschbecken) entlohnt. Ach ja der Ausbau ist für Zwei + Hund.
Ka, das ist eine guter Hinweis. Ich habe in der Tat danach Ausschau gehalten. Bei meiner ursprünglichen Planung mit dem NG/Atego wollte ich auch eine Kabine haben. Kein Rost am Aufbau, gerade Wände, einfacher zu isolieren und reparieren.

Aber auf Grund meiner Reiseplanung wäre mir eine 3,3m deutlich zu kurz. Ich habe nur wenige Kabinen-Sprinter gefunden. Daher hatte ich es eigentlich schon wieder aufgegeben :) Aber die Planung für 2 und Hunde inkl. Küche, Bad und Hubdach würde auch für mich gelten :)

Auch bei Dir scheinen sich die Reparaturen im akzeptablen Bereich zu finden. Immerhin darf man nicht vergessen, dass man ja dafür auch nicht den Neupreis als Kaufpreis zahlen brauch.

Viele Grüße, Thomas
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#13 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hi Anton,
Ich glaube nicht das man das so pauschal sagen kann. Die Sprinter 1 sind halt etwas einfacher in der Technik (nicht so viel Elektronik).
Genau aus diesem Grund hatten viele im Allrad-LKW-Forum sich einen 25 Jahre alten LKW wie z.B. einen NG 1017 oder ähnlich ausgebaut. Die Jungs wollen auf Weltreise und diese alten LKW kann jeder Dorfschmied „heilen“ :)
Man muss kein KFZ-Meister sein (auch wenn es hilft) um am Auto zu schrauben :wink: Aber ein einfaches Diagnosegerät (ca. 100 €) hilft in vielen Fällen schon weiter. Für schwere Fälle müssen wahrscheinlich alle hier in die Werkstatt.
Ok, das ist drin. Meine beiden LT 28 hatte ich damals ja auch selber ausgebaut und Kleinigkeiten selbst repariert :)
Nein, das geht mit L2 natürlich nicht. Ich kann aber mit meiner Größe locker quer schlafen. Manchmal haben die kleinen Menschen doch auch Vorteile :D
:D ok, das stimmt. Und beim Windsurfen würdest Du auch deutlich früher aufs Wasser können, als wir 100kg-Brocken :)

Viele Grüße Thomas
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#14 

Beitrag von der.harleyman »

ThomasP hat geschrieben: 20 Feb 2022 23:32 ...
Verändert sich das Fahrverhalten eigentlich deutlich zum Nachteil, wenn man den Sprinter höher legt und große Reifen aufzieht?
...
Schau mal hier:
viewtopic.php?t=23897
Das mit dem Höherlegen habe ich hinter mir. :) Bei Fragen zu diesem Thema meldest du dich einfach.
Falls Du einen Sprinter mit L3 kaufen solltest, achte auf die Vorderachslast. Meiner hat nur 1650kg. Das ist verdammt wenig und
bereitet mir für den geplanten Ausbau gerade eine Menge Kopfzerbrechen. Besser wären da 1850kg auf der VA.
Die 4x4 liegen da generell höher, schleppen aber auch mehr Gewicht mit sich herum (zus. Antrieb vorn).
der harleyman
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ThomasP
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Re: Vorstellung und erste Fragen

#15 

Beitrag von ThomasP »

 Themenstarter

Hallo Harleyman,

Das ist ja ein toller Bericht , habe ihn verschlungen :)

Übrigens komme ich aus Berlin :)

Würdest Du sagen, dass man mit 18“ Rädern wie bei Dir auf schlechten Wegen noch gut durch kommt ohne aufzusetzen?
Weisst Du, wie hoch die Bodenfreiheit unter deinen Achsen ist?
Ich vermute, man könnte mit Umbauten an den Kotflügeln auch noch größere Räder montieren? Würde sich der Sprinter dann noch zufriedenstellend fahren lassen? Oder liegt dann der Schwerpunkt im Verhältnis zur Spurbreite zu hoch?

Viele Grüße
Thomas
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