da meine freundliche MB-Werkstatt mit dem Problem nicht so recht weiter kommt, jetzt mal eine Frage an alle, die wissen wie die 9-Gang-Automatik des W910er Triebkopfes (hinten hängt ein "kleiner" Hymer MC-T 550 dran) funktioniert - bzw. was zu tun ist, wenn sie es nicht tut.
Da ich mein Leid ja schon an anderer Stelle beschrieben habe, fasse ich es hier nochmal zusammen:
Ich habe ein Womo als 4,4 Tonner (neu) gekauft, dieses wurde auf meinen Wunsch vor Zulassung auf 3,5 to. abgelastet. Das Problem mit der Automatik besteht darin, dass sie - insbesondere in Verbindung mit der Nutzung des Tempomaten - praktisch nie in den 9. Gang schaltet - v.a. bei den Geschwindigkeiten, für die das Mobil vom Band gerollt ist. Erst bei Geschwindigkeiten jenseits von 120 km/h (eff.) kommt gelegentlich der 9. Gang zum Einsatz (das kann man sich heute kaum noch leisten...). Eine weitere Gelegenheit, bei der der Schaltvorgang in den 9. Gang gelegentlich funktioniert ist dann gegeben, wenn´s bergab geht.
Bei "manuellem" Betrieb kann man ab 105 km/h (eff.) den 9. Gang "einlegen", wenn man kurz vom Gas geht. Die rechte Lenkrad-Schaltwippe ist hierbei ohne Funktion und kann nicht unterstützend eingesetzt werden. Vorübergehend klappt das auch, wenn man mit der Lenkradtaste den Tempomaten ausschaltet und ganz kurz danach wieder aktiviert.
Ein weiteres Problem ist die "hysterische Herunterschalterei" bei auch nur leichten Steigungen: Da geht´s dann (so er denn mal drin sein sollte) vom 9. in den 8., 7. und manchmal - wenn auch nur für ein paar Sekunden - in den 6. Gang, mit den entsprechenden Drehzahlorgien. Das wirkt absolut nervig und wenig souverän. (tritt so gravierend v.a. bei Tempomatnutzung auf)
Bei einer langen Autobahngfahrt hab ich nun folgendes Phänomen festgestellt: die Herunterschalterei ist nicht - wie eigentlich erwartet - von der geforderten Leistung oder dem Drehmoment abhängig sondern überwiegend von der Straßensteigung: Wenn´s leicht bergauf geht und ich um Leistung und Drehmoment einigermaßen konstant zu halten vom Gas gehe (das MBUX liefert die Werte), schaltet die Fuhre bei noch so minimalen Steigungen trotzdem runter.
Daher meine Frage an die "Wissenden" (also alle, die WISSEN, wie das 9-Gang-Getriebe in seinen Tiefen funktioniert): Gibt es irgendwo einen Neigungssensor, den man ggf. samt dem Getriebesteuergerät "falsch montieren" kann oder den man in seinem "Nullpunkt" kalibrieren könnte?
Einen Hinweis an meinen Freudlichen würde dieser sicher gerne annehmen, da er dieses Gewährleistungsthema gerne "vom Hof hätte".
Vielleicht hat jemand von Euch einen heißen Draht zu MB, das Problem sollte wohl schon öfters aufgeschlagen sein, insbesondere in Verbindung mit Hymer-Aufbauten.
Noch ein paar weitere Anmerkungen:
- der bisher einzige Hinweis seitens MB war: "andere Reifen ausprobieren" (siehe unten, bringt praktisch nichts)
- mit Sommerreifen (serienmäßig Ganzjahresreifen) ist das Phänomen nicht ganz so ausgeprägt, die haben aber auch einen knapp 8 % niedrigeren Abrollumfang (Tacho 110 = 100 eff.)
- der "Selbstlerneffekt" des Getriebes ("Fahrcharakeristik") funktioniert wohl: Je länger man mit Tempomat fährt, desto eher / "nervöser" wird runtergeschaltet...
- die Drehzahl ist im "manuellen Betrieb" durchaus bei langesamer Fahrt auch mal im Bereich von 1.500 / min, bei höheren Geschwindigkeiten (also ruhiger Autobahnfahrt) nie "freiwillig", auch wenn sowohl Leistungs- und Drehmomentbedarf dabei nicht an die Grenzen kommen würde.
- unnötig zu erwähnen, dass er im 9. Gang natürlich leiser und sparsamer fährt
- manche Hymers der selben Baureihe kennen das Problem auch, andere nicht (oder die Eigner merken´s nicht?)
Vorab schon mal vielen Dank für´s Durchlesen und hoffentlich für einen Lösungsansatz aus Euren geschätzten Reihen!
Viele Grüße,
Tourist