Hängen geblieben in Kanada - Antriebswelle

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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pappa
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Re: Hängen geblieben in Kanada - Antriebswelle

#16 

Beitrag von pappa »

Roberto, du schreibst, dass bereits ein neuer Simmerring eingebaut wurde. Wieviel Arbeitszeit steht auf der Rechnung?
Ich frage deshalb weil die Reparatur relativ aufwendig ist und ich den Verdacht habe dass die Werkstatt nicht fachgerecht gearbeitet hat.
Fürs Verständnis: um den Wellendichtring und die hinter dem Flansch verbaute Dichtung zu erneuern sind folgende Arbeiten nötig:
Hinterrad abbauen, Bremssattel abbauen, die Handbremsbeläge demontieren, Handbremsseil aushängen, 4 Schrauben vom Flansch, der die Antriebswelle hält, ausbauen und die Welle inkl. Bremsankerplatte aus der Achse ziehen.
Um den Simmerring und die Dichtung am Flansch zu wechseln muss das Radlager von der Welle runter. Das Radlager ist auf der Welle gepresst und muss, idealerweise, mit einem geeigneten Abzieher abgezogen werden. Außerdem ist es mit 2 speziellen Muttern und einem Sicherungsblech gegen seitliches verrutschen auf der Welle gesichert. Für die Muttern wird idealerweise ein passender Hakenschlüssel benötigt.
Ich habe, bei meiner gebraucht gekauften Hinterachse, die Radlager, Dichtungen und Bremsankerplatten erneuert und die Reparatur ohne Spezialwerkzeug durchgeführt. Alles was ich brauchte war Wärme, ein Schraubstock und ein zum Innendurchmesser des Radlagers passendes Rohr.
Als Zeitaufwand je Seite sollte mindestens 2 Stunden gerechnet werden.

Ich kann mir übrigens nicht vorstellen dass die Antriebswelle krumm sein soll. Wie sollte das passiert sein? Und wenn das so wäre sollte das Hinterrad massiv eiern.

Meine Vermutung ist, dass der Simmering aufgegeben hat und die erste Reparatur nur aus einer provisorischen Abdichtung mit Dirko o.ä. bestand.

Viel Glück
Andreas
316er Fernweh-Einsatzfahrzeug (ex RTW-Koffer von WAS) mit Wandlerautomatik und 225-75-16 auf Felgen vom "G"

Biete:
Bremsklötze hinten von Bosch für die kleine Ate-Bremsanlage.
Chirpy
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Re: Hängen geblieben in Kanada - Antriebswelle

#17 

Beitrag von Chirpy »

 Themenstarter

Hallo zusammen und sorry dass ich nicht vorher antworten konnte.
Leider hat uns Covid, neben dem ganzen Vaproblem, ziemlich flach gelegt. Zuerst mich und ein paar Tage später meine Freundin.

Es geht uns mittlerweile wieder gut aber wir sitzen noch immer in Moncton fest...

Ich war Ende letzte Woche nochmals bei Mercedes, denn nach der ersten Diagnose (200$) waren sie überzeugt, dass der Dichtring vom Lagerdeckel das Problem sei.
Also haben sie den Dichtring (25$) bestellt und von Toronto einfliegen lassen. Als ich am Donnerstag nochmals bei Mercedes war und sie angefangen haben alles komplett auseinander zu nehmen, ist ihnen aufgefallen, dass die Nutmutter ebenfalls defekt ist.
Es sieht danach aus, dass bei der vorherigen Werkstatt (Dodge) sie mit Gewalt versucht hatten es auseinander zu nehmen. Dabei ging mehr kaputt als repariert wurde.
Die Befürchtung ist, soweit ich verstanden habe, dass noch mehr kaputt sein könnte und es keinen Sinn macht einzeln alles auseinander zu nehmen und immer wieder neue Teile aus Toronto einfliegen zu lassen.

Also haben sie nochmals alles zusammen gebaut, damit wir uns übers Weekend bewegen konnten. Jetzt wurde der komplette Reparatursatz bestellt und wird hoffentlich am Montag eingebaut.
Kostenpunkt des Reparatursatz ca. 500$ dazu kommen noch 2-3h Arbeit...$$$

Der Dichtring, welcher in Prag gewechselt wurde, sieht wie neu aus. Das Problem war von Anfang an der Dichtring im Lagerdeckel.

Bezüglich den Teilen hatte die Dodge Garage einige Probleme da unser FZ ein europäisches Modell ist. Doch bei Mercedes in Kanada hatten wir jetzt überhaupt keine Probleme.
Die hatten richtig Freude, dass sie mal wieder ein Europäisches FZ mit Gangschaltung bestaunen konnten.
Allgemein, die Kanadier sind so super freundlich und hilfsbereit, wir sind immer wieder sprachlos, wie viel Freundlichkeit uns entgegengebracht wird.

Mal schauen ob wir nach über 2 Wochen Moncton verlassen können und gesund weiter reisen können :wink:

Vielen Dank euch allen für euren Support, ich habe durch diese Aktion nochmals einiges dazu gelernt :D

Gruss
Roberto
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pseudopolis
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Re: Hängen geblieben in Kanada - Antriebswelle

#18 

Beitrag von pseudopolis »

Die lager der steckachse sind kaum rauszubekommen, ohne, dass sie kaputt gehen. Also am besten gar nicht viel mühe mit dem retten des alten lagers machen, sondern das alte mit gewalt entfernen und gleich ein neues kit rein. Ist dann auch nicht soooo viel arbeit. 1-2std. In griechenland hab ich dafür 110€ incl teile gezahlt.
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Re: Hängen geblieben in Kanada - Antriebswelle

#19 

Beitrag von Chirpy »

 Themenstarter

pseudopolis hat geschrieben: 18 Mai 2022 00:41 Die lager der steckachse sind kaum rauszubekommen, ohne, dass sie kaputt gehen. Also am besten gar nicht viel mühe mit dem retten des alten lagers machen, sondern das alte mit gewalt entfernen und gleich ein neues kit rein. Ist dann auch nicht soooo viel arbeit. 1-2std. In griechenland hab ich dafür 110€ incl teile gezahlt.
So günstig sind wir nicht davongekommen :cry:
Der Spass hat uns umgerechnet ca. 1'200 Euro gekostet und die Geschichte ist leider nicht zu Ende....

Beim Ausbau wurde festgestellt, dass sich der Geschwindigkeitssensor so ins Gehäuse eingeklemmt hat, dass sie den nicht entfernen konnten.
Nun fahren wir mit einem kaputten Sensor durch die Gegend und müssen so bis nach Toronto weiterfahren. Aus Toronto werden alle Teile verschickt und da wir soweit fahren können haben wir uns entschieden bis da weiter zu fahren und nicht noch 1 Woche zu warten. Denn falls noch was zusätzlich kaputt geht hätten wir nochmals warten müssen.

Beim langsamen anfahren schaltet sich das ASR für kurze Zeit an, also starten wir halt immer zügig :D
Und beim Bremsen fühlen sich die letzten 2-3 Meter so an als würde das ABS einspringen... Alles ziemlich merkwürdig aber man gewöhnt sich :lol:
Axel
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Re: Hängen geblieben in Kanada - Antriebswelle

#20 

Beitrag von Axel »

zieht doch einfach die sicherung vom ABS.
Axel

312D Fensterbus 4x4 (Oberaigner zuschaltbar ohne Untersetzung, ohne HA-Sperre)
BJ 1997, Kauf 2000, niedrig, mittlerer Radstand, rot, 300.000 km

Alles Vernünftige ist einfach, alles Komplizierte ist überflüssig.
(Michail T. Kalaschnikow)
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