wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

Mercedes Sprinter 3 (Typ VS30, Baumuster W907/W910) - ab 2018
Zuschauer
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wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#1 

Beitrag von Zuschauer »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

ich habe mir vergangenes Jahr einen 907er mit Werksallrad zugelegt und zum Wohnmobil ausgebaut.

Es gibt irre viele Meinungen zum Werksallrad. In diversen Internetforen wird sehr viel negatives geschrieben. So nach dem Wortlaut "der taugt allenfalls für die feuchte Wiese", ein reiner Heckantrieb mit Sperre schafft mehr usw., etc. Erstaunlich ist, dass viele von den Kritikern noch nie einen Werksallrad gefahren hatten und sich dennoch ein Urteil erlauben.

Mich würden tatsächliche Erfahrungswerte und nicht theoretisches BlaBla interessieren.

Leider habe ich es versäumt meine bisherige Erfahrungen in Video festzuhalten. Sonst hätte ich meine Erfahrungen besser teilen können.

Testen konnte ich bisher hauptsächlich in Griechenland. Auf etlichen ziemlich steilen Anstiegen hat es mit dem 4ets, abgeschalteten ESP/ASR und der Untersetzung erstaunlich gut funktioniert. Ein besonders steiles mit Sand, Steinen und Felsen durchsetzt hat zu meinem eigenen Erstaunen geklappt, nachdem ich mit dem straßenbereiften Motorrad am Vortag keine Chance hatte hochzukommen.

Vergangenes Wochenende bin ich über einen festgefahrenen und trockenen Schlammweg in Tschechien zu einem See gefahren. Der Regen verwandelte den Weg über Nacht allerdings in Schlamm mit tiefen Furchen/Spurrillen. Ohne Allrad zuschalten ist nichts mehr gegangen. Mit Allrad und Untersetzung hat sich der Sprinter dann im Schneckentempo die sehr leichte Steigung durchgewühlt. Aus den Furchen/Spurrillen bin ich nicht herausgekommen. Ein Lenkeinschlag führte nur dazu, dass der Hintern wild umherrutschte. Etwas mehr Steigung wäre wahrscheinlich nicht mehr gegangen. Wie sich ein Sprinter mit Sperren verhalten hätte ist ein großes?

Was mich sehr interessieren würde ist die Tauglichkeit im Sand oder Kies (Strände etc.) Hat jemand von Euch damit echte Erfahrung und kann berichten?

Grüße
Thomas
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Mopedfahrer
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#2 

Beitrag von Mopedfahrer »

Hallo Thomas,

Bilder sagen ja bekanntlich mehr als taused Worte:
Mitten im Nirgendwo ...
Mitten im Nirgendwo ...

Der weiße Klecks da mitten im Bild ist mein Sprinter 4x4 Werksallrad.
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Viele Grüße Anton

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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#3 

Beitrag von v-dulli »

Gruß aus OWL
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juh
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#4 

Beitrag von juh »

Hallo,
ich kann mich bis jetzt auch nicht beklagen.
Beim offroaden mit dem Suzuki Jimny gab es auch genug Situationen, wo man mit 2 Sperren nicht weiterkam (das war schon das höchste der Gefühle, der Jimny hat kein Mitteldifferential). Wenn alle 4 Räder im Schlamm durchdrehen, ist halt mal Ende. Die Gedenksekunde vom 4ets kann man durch beherztes Gasgeben etwas reduzieren. Es war (evtl. sogar hier im Forum) mal ein Video verlinkt, wo u.a. eine G-Klasse mit 4ets ähnlich weit kam wie mit allen Sperren. Ich würde beim Werksallrad bleiben und lieber mal ein paar Stunden im Offroad-Park üben.
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Gruß Jürgen
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#5 

Beitrag von streetman23 »

Hallo,

frische Eindrücke nach einem Intensiv-Training mit einem Profi im Offroad-Park Langenaltheim.

Ich sage: Die allermeisten "Werksallradfahrer" werden den Antrieb nicht ausreizen können, weil Ihnen dazu die Fähigkeiten des Offroad-Fahrens fehlen:
- Beurteilung Gelände und "das Gelände lesen können"
- Basics Hindernisanfahrt, Geschwindigkeit etc.
- Erfahrung im Gelände und mit dem Auto
- Funktionsweise 4ets
- Wann wieviel Luft ablassen, und wie wieder hineinbekommen
- Wann welche Reifen
- etc....

Wer nicht mindestens die Offroad-Basics im Kopf und eingeübt hat, bekommt den Antriebsstrang so schnell nicht an seine Grenzen. Da setzt das eigene Können und "Mut" die Grenzen weit vorher. Nach dieser Erfahrung: 3-Sperren-Iglhaut und Co braucht nur, wer ständig in wirklich schwerem Geläuf unterwegs ist. Aber dafür gibts mit zB dem Iveco wiederum ganz andere Tiere.
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juh
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#6 

Beitrag von juh »

sehe ich auch so ... zudem ist es ein enormer Unterschied, ob man einen leeren Kasten oder 4,4 Tonnen WoMo mit hohem Schwerpunkt hat.
Ich hatte vorher 2 Geländewagen und hab die auch an die Grenzen gefahren bzw. auch darüber hinaus, hab mir Beschädigungen geholt und mußte öfters mal geborgen werden (im Offroad-Park). Einfach auch um zu sehen, was geht.
Mit dem Sprinter würde mich das auch mal reizen, natürlich wäre ich da viel vorsichtiger ... vielleicht hat ja mal jemand im Bereich Südpfalz Lust, sowas mitzumachen. Ich wüsste im Elsass ein super Gelände. Wenn sich 3 oder 4 Interessierte melden, kann ich ja mal ein Treffen organisieren.
Gruß Jürgen
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Thomas135
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#7 

Beitrag von Thomas135 »

Ich wäre dabei wenn wir einen Termin finden 8)
crafter4m
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#8 

Beitrag von crafter4m »

Wenn wir das gleiche Gelände meine würde ich da auch gerne dazu stoßen...
Ich war dort bis jetzt mit allen Autos von mir, und ich fahre nach einem Achleitner Crafter nun einen Werksallrad und bin durchaus positiv überrascht was alles geht, es ist eben eine andere Fahrweise nötig als mit dem Permanentallrad. Dieser bietet natürlich im verworfenen Gelände etwas mehr Ruhe und Gelassenheit aber kostet eben auch das dreifache. Wie so häufig ist es eine Brauchfarge, wie die Vorredner schon geschrieben haben, ist es häufig eine Frage der Übung und der richtige Einsatz der vorhandenen Technik welcher über das Vorankommen endscheidet.

Grüße Raphael
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juh
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#9 

Beitrag von juh »

das Gelände wäre entweder in Seltz, das muß man aber gut absprechen, oder etwas weiter aber viel größer in Saverne
https://www.alsace-off-road.fr/de/startseite/
Saverne hat halt regelmäßig freies Fahren und man kann auch übernachten -> netter Grillabend
ich schau mal nach möglichen Terminen und würde das dann unter Treffen eröffnen bzw. auch hier nochmal verlinken, demnächst
Gruß Jürgen
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#10 

Beitrag von Vagabundo »

streetman23 hat geschrieben: 04 Mai 2022 15:07 Hallo,

frische Eindrücke nach einem Intensiv-Training mit einem Profi im Offroad-Park Langenaltheim.

Ich sage: Die allermeisten "Werksallradfahrer" werden den Antrieb nicht ausreizen können, weil Ihnen dazu die Fähigkeiten des Offroad-Fahrens fehlen:
- Beurteilung Gelände und "das Gelände lesen können"
- Basics Hindernisanfahrt, Geschwindigkeit etc.
- Erfahrung im Gelände und mit dem Auto
- Funktionsweise 4ets
- Wann wieviel Luft ablassen, und wie wieder hineinbekommen
- Wann welche Reifen
- etc....

Wer nicht mindestens die Offroad-Basics im Kopf und eingeübt hat, bekommt den Antriebsstrang so schnell nicht an seine Grenzen. Da setzt das eigene Können und "Mut" die Grenzen weit vorher. Nach dieser Erfahrung: 3-Sperren-Iglhaut und Co braucht nur, wer ständig in wirklich schwerem Geläuf unterwegs ist. Aber dafür gibts mit zB dem Iveco wiederum ganz andere Tiere.
Vollkommen richtig und gut beschrieben... :idea:

Für mich gehört noch dazu auch mal auszusteigen und die Strecke begutachten und ablaufen. Insgesamt ist Erfahrung einfach die halbe Miete...

Ein Vergleich zwischen verschiedenen Marken, Größen, Radständen, Gewichtsklassen, Antriebsarten, Reifenprofilen usw. ist nicht zielführend. Das ist wie wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht... :idea: 4ETS ist sicher nicht das Wunderkind der Allradtechnik.

Gruß Vagabundo
Karl-Ernst
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#11 

Beitrag von Karl-Ernst »

Ich hatte durchaus auch Interesse.
Grüße
Gert
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#12 

Beitrag von Gelöschter User »

Man sollte halt wissen, dass in Saverne sehr tiefe und übel schlammige Wasserlöcher sind. Das ist für unsere Sprinter schnell der Tod an Kühler und allerlei Elektronik unter dem Auto!

Langenaltheim sind halt schuppig Steinplatten die auch gerne mal die Karkasse Sschlitzen...

Aber irgendwas ist ja immer!

Grüße Chris
crafter4m
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#13 

Beitrag von crafter4m »

@all also Savern bin ich gerne dabei ;-)) wie Chris schon geschrieben hat ist das Gelände halt recht schlammig wenn es geregnet hat. Aber bis jetzt habe ich immer die tiefen Löcher vermieden und habe die Fahrten dort so immer schadensfrei überstanden. Im Nächsten Dorf gibt es ja auch die Selbstwaschanlage welche auch Sonntags geöffnet hat.
Es ist eben ein Gelände was zum Teil sehr eng und anspruchsvoll ist aber eigentlich genug Stellen zur Übung bietet.
Langenaltheim ist natürlich auch nicht schlecht, aber die Schlammlöcher sind da auch nicht besser;-) alles leider schon leidvoll getestet...

Grüße Raphael
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#14 

Beitrag von derHenry »

Der grosse Unterschied zwischen Werksallrad und anderen Anbietern ( Iglhaut Achleitner ) dürfte wohl bei den anderen Anbietern die deutliche Höherlegung sein, und damit verbunden grösserer Böschungswinkel und mehr Verschränkung. Damit verbunden ist aber auch beim Einsteigen ins Auto geht es weiter rauf, macht sich mit zunehmendem Alter bemerkbar :lol:
Gruß Henry
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Re: wie gut oder schlecht ist der Werksallrad mit 4ets wirklich?

#15 

Beitrag von v-dulli »

derHenry hat geschrieben: 06 Mai 2022 09:14 Der grosse Unterschied zwischen Werksallrad und anderen Anbietern ( Iglhaut Achleitner ) dürfte wohl bei den anderen Anbietern die deutliche Höherlegung sein, und damit verbunden grösserer Böschungswinkel und mehr Verschränkung. Damit verbunden ist aber auch beim Einsteigen ins Auto geht es weiter rauf, macht sich mit zunehmendem Alter bemerkbar :lol:
Gruß Henry
Bei Blattfederung ist die Verschränkung bescheiden und eine Höherleitung mithilfe von Unterlagen zwischen Achse und Feder verbessert sie nicht. Auch ändert sich die Bodenfreiheit nicht. Einzig Rampen- und Böschungsfinken verbessern sich etwas.
Die Isländer bauen nicht umsonst Starrachsen mit langen Schraubenfedern unter ihre Umbauten.
Gruß aus OWL
v-dulli (Helmut)
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