Ich will den Forenbereich für eine kleine Vorstellung nutzen. Wir sind Mitte 30, kommen aus der Nähe von Kiel und sind im Sprinter zu Zweit mit unserem Neugeborenen unterwegs. Den Sprinter habe ich die letzten zwei Jahre nebenberuflich in gut 2100 Stunden gebaut. Hauptberuflich war ich auch in der Branche tätig, ich verschwinde nun aber erstmal in einem Jahr Elternzeit und auf viele Kilometer. Wir sind seit vier Wochen Eltern und kommen gerade von einer zweiwöchigen Dänemark Runde zurück.
Basis unseres Umbaus ist ein abgelasteter 416 4x4 H2L2 mit nachträglich eingebautem ZG4 Verteilergetriebe.
Endlich sind die langen Schrauber- und Werkabende/Wochenenden vorbei! Entstanden ist meiner Meinung nach etwas ganz Brauchbares mit folgenden Anforderungen:
* max. 6m Fahrzeuglänge
* Längsgarage für 2 komplette Mountainbikes/Ski etc. Alternativ zwei weitere Betten
* 4 Gurtplätze
* Winterfest, Doppelboden beheizt
* 150L Wasser/Abwasser/Trinkwasser Anlage
* Bad, Dusche, kleine Camping Waschmaschine
* Viel gut nutzbarer Stauraum, von innen (!) erreichbar
* 4-5 Tage Autarkie ohne Landstrom/Motorstart
* Stehhöhe 1,90
* Bett mind 200x140
* Große Küche, Arbeitsfläche mit Ofen
* mind 100L Kühlschrank mit Gefrierfach
* Schlechtwegetaugliches Fahrwerk und Ausbau
* Flexible Transportmöglichkeiten am Hochdach
Also: Basis ist ein niedriger Sprinter, dem ich ein SCA472 Hochdach aufgesetzt habe. Der Ausbau ist auf drei Ebenen aufgeteilt, mit Doppelboden versehen, in dem frostsicher Tanks und Technik verbaut sind.
Das Wichtigste: eine mit eingeplante Heckgarage, in der längs zwei Bikes reinpassen, ohne Räder ausbauen zu müssen. Alternativ können in der Heckgarage auch zwei Doppelstockbetten/Segelkojen vorgesehen werden. Der Rest sind viele lange Abende und ein bisschen Wahnsinn. Eh klar!
Gefertigt ist der Möbelbau aus 16/15/12 und 9mm Pappel-Sperrholz, teilweise furniert.
Die Bodenplatten bestehen aus 15 und 9mm Multiplex-Birke, der Boden aus 5mm Kork. Geschliffen und gewachst.
Die Möbel Teile und Bodenplatten sind im nicht sichtbaren Bereich maximal erleichtert/gelocht/gefräst um Gewicht zu sparen. Die Möbelteile sind per Nut, Leim und ein paar Schrauben verbunden, selbsttragend und pistenfest. Zur Vermeidung von Vibrations- und Schlagschäden sind diese nur mit Bodenplatte/Zwischenrahmen begestigt und sind Karosserieseitig lediglich mit Fangbändern fixiert.
Bei der Auswahl der Ausbautechnik habe ich auf Ausfallsicherheit, unkomplizierte Ersatzteilverfügbarkeit und Qualität geschaut. Langfristig zahlt sich das immer aus.
Fahrfertig für ein typisches Wochenende (Tank halb voll, 70L Wasser, zwei Räder, Vorräte, ein paar Klamotten, ausgerüsteter Küchenblock) sind wir mit 3260kg in Anbetracht des Ausbaus sehr gut unterwegs.
Das Maximalgewicht erreichen wir mit 100L Diesel, 150L Wasser, 2 MTBs, 2 Fahrräder, 2 Seekajaks, 2Personen, Kleidung/Sportequipment, volle Vorräte, Tarp, Spiele etc mit 3780kg. Ich wiege regelmäßig auf einer Plattenwaage. Die Achslasten sind gut auf alle vier Räder verteilt. Serienmäßig darf dieser Sprinter 4,4t wiegen, bereits angepasste einlagige Blattfedern/Dämpfer und eine Zusatzluftfeder würden jederzeit eine weitere Aufhängung ermöglichen. Somit wird der Sprinter mit sehr ausreichenden Reserven bewegt.
Aktuell werden noch ein paar Ausstattungen codiert und die Datenkarte damit aktualisiert.
Kleinere Holz Restarbeiten sind noch zu erledigen. So habe ich ähnlich CS keine Kantenumleimer verwendet, sondern klebe auf nahezu alle Holzkanten per Formatkreissäge dünn geschnittene Multiplex Streifen auf. Das dauert
Aber ein richtiges Reisefahrzeug ist eine langfristige Angelegenheit und darf...muss sich verändern können.