Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#31 

Beitrag von Fachmann »

Habe zwar schon mal geschrieben, aber warum kümmert sich keiner um die Mechanik? 1 und 4 er Injektor im oberen Toleranzbereich - warum? Weil der 2te Zylinder evtl. Probleme macht und die anderen versuchen es auszugleichen.
Wenn die Injektoren alle draußen waren, wäre es doch ein leichtes zu prüfen ob die Pleuel verbogen sind oder nicht.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#32 

Beitrag von CSLT2 »

Wenn die Injektoren alle draußen waren, wäre es doch ein leichtes zu prüfen ob die Pleuel verbogen sind oder nicht
Wenn eines oder mehrere der Pleuel verbogen sein sollten, stellen sich für mich folgende Fragen:
- Warum tritt das Problem dann nur sporadisch auf?
- Warum tritt das Problem dann nur einem bestimmten Drehzahlbereich auf?
Ich kenne das nur so , wenn ein Pleuel einen auf´s Dach bekommen hat, habe ich immer einen schlechteren Motorlauf, nicht nur sporadisch.

Außerdem wurde es nach meinem Verstädnnis " OT Pruefung waere schon bei der steuerkettenpruefung erfolgt, das Ergebnis war ja, dass das passen wuerde..." schon geprüft, wenn ich allerdings auch diese Aussage als unbefriedigend empfinde...frei nach dem Motto "passt schon"...

Bitte nict als Kritik verstehen , sondern als offene Diskussion.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#33 

Beitrag von Fachmann »

OT Prüfung hat nichts mit der Prüfung der Pleuel gemeinsam.
Bei der OT Prüfung schaue ich nur nach ob die Markierungen KW und NW uberein stimmen, daraus weiß ich ob die Kette was hat.
Die 651er Motoren haben aber das grundsätzliche Problem mit dem Kondenswasser im LLK. Ich kann da prüfen was ich will irgendwann mal kann es durch ungünstige Betriebsbedienungen passieren. In Folge schluckt der Motor etwas Wasser, meist 2ter Zylinder läuft aber weiter nur dass dann ein Pleuel verbogen ist und die Einspritzung=Zündung nicht mehr passt.
20231014_141858.jpg
Auf dem Foto sieht man leichten Überstand von dem Kolben 1 Zylinder, wenn der Zylinder Wasserschlag hat, hat man keinen oder fast keinen Überstand mehr.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#34 

Beitrag von OutdoorSprinter »

Zwischenzeitliche Weiterentwicklung:
Wir waren bei einem Daimler AG Truck Center, um eine weitere Meinung einzuholen, da unsere Werkstatt mit dem 4x Injektorenautausch der Meinung war, dass das Problem behoben ist, was leider nicht so war. 3 "Chefmechaniker" aus verschiedenen Arbeitsgruppen des Betriebs sind gefahren und konnten das Problem nachvollziehen, aber auch nicht klar einordnen.
Schwungrad wude ausgeschlossen, ebenso aufgrund der "Weichheit" des Ruckeln und dem Fehlen jeglicher begleitender Störgeräusche wurde auch ein mechanischer Defekt am Motor für unwahrscheinlich gehalten. Es soll aber motorischen Usprungs sein, nicht von getriebe, Hinterachse, Kradanwelle etc kommen (ist ja auch drehzahlabhängig, mindestens in den Gängen 1-4 provozierbar)
Für einen Sprinterguru aus dieser Werkstatt fühlte es sich an wie entweder ein Regeleingriff (ESP-Einsetzen) oder eine hin- und herregulierende Gemischaufbereitung. Es habe aber für ihn auch Ähnlichkeit mit dem AGR Leistungsruckeln, was insofern verwunderlich sei, da das AGR ja neu sei. Das muss ja darauf hin deuten, dass in der Regulierung und mit dem Ansprechen des AGR etwas nicht stimmt -> Steuerung/Sensoren/Software/Kennfelder.
Was bei dem Betrieb interessant hier war, war, dass ich in die Diagnosen und Probefarten mit einbezogen war, so dass ich die Überlegungen und struktrierteren Prüfungen mitbekommen habe und immer zur Historie befragt wurde. Bei den Prüfungen in meiner ursprünglichen Werkstatt, wo das Auto zehn Tage stand, konnte ich ja nicht dabei sein, weiss daher nicht, wie bestimmte Prüfungen durchgeführt werden. Wenn man mir sagt, dass beim Ausbau der 4 Injektoren da auch reingeleuchtet wurde, kann ich nur hoffen, dass dann auch die Pleuel überprüft/inspiziert wurde, wenn das eine so offensichtliche Prüfung sein sollte. Ich kann denen auch nicht alles vorgeben, es ist eh ein Wahnsinn wie weit ich mich hier mit einbringen und kämpfen muss, damit überhaupt etwas passiert. Das geht derzeit sehr auf die Substanz, soviel mal am Rande.

im Rahmen dieser 2x halbtägigen Diagnose bei dem TruckCenter wurde
ABS/ESP abgehängt, Ruckeln weiter da
Bremspedal probeweise erneuert, Ruckeln weiter da
und nun endlich mal eine Livedatenfahrt, es wurde eine Bildschirmseite mit Werten zusammengengestellt, wie vorgeschlagen as den Bereichen Luftmenge, Raildruck und diese ganzen Sachen. Am Hausberg 1km entfernt konnte das Ruckeln für etwa 20 Sekunden gehalten werden. Die Diagnose ist träge und schleppt zeitlich allerdings deutlich nach, live Ist/Soll Vergleiche waren schwierig, es waren keine signifikanten Schwankungen zu sehen, die auf ein hin- undherregeln rückschliessen lassen. Es gab ein leichtes Signal die Luftmenge betreffend und eventuell auch bei Raildruck, aber wohl nicht deutlich. Ich kann nur aus der Erinnerung wiedergeben, bzw wie es mir kommuniziert wurde.
daher LMM aus einem etwa gleich alten Vergleichfahrzeug unkalibriert eingebaut: mir wurde nur gesagt, nächste Probefahrt, ich an den Hausberg, und hatte plötzlich das Gefühl, ich bringe das Ruckeln auf der ersten Hälfte nicht hin und dann setzte es etwas schwächer ein.
Daraufhin wurde der ausgeborgte LMM eingelernt, es gab aber keine weitere Verbesserung/Veränderung.
ein neuer LMM war nicht da und wir konnten keine zweite Nacht (bzw noch eine dritte wegen Feiertag) da bleiben. --> Hinweis der Werkstatt, die mehrere tausend Sprinter im Jahr zu Gesicht bekommt: wir tauschen 3x im Jahr einen LMM

Was mich jetzt im Nachhinein wundert ist, warum dann bisher nicht ganz ohne LMM getestet wurde, ich wusste nicht dass das geht, aber warum hat die Werkstatt das dann nicht vorgeschlagen.
cappulino hat geschrieben: 31 Okt 2023 14:02 Hi Outdoorsprinter,
Wurde bei all den Testfahrten einfach mal der Stecker vom Luftmassenmesser am Luftfilter entfernt und ohne gefahren, wie es sich dann verhält oder ggf. ein neuer (nicht nur gereinigter) Sensor getestet? Ansonsten kam mir noch der Gedanke, ob die Ansaugluftstrecke z.B. durch einen Schnorchel verändert ist und dadurch beeinflusst wird?
Auch mal ohne aktives AGR gefahren, da lässt sich doch sicher auch ein Stecker abziehen oder?
Schnorchel gibt es keinen, Ansaugstrecke sollte unverändert und vor allem komplett neu sein.
AGR solle man nach Aussage meiner usprünglichen Werkstatt überhaupt nicht abschalten können, denn das war ja einer der allerersten Gedanken und Vorschlag meinerseits das zu probieren.
Also geht das doch?

Was ich weiss, ist noch folgendes: beim Auftreten des Notlaufs, den das Fahrzeug bis zum Ersetzen des Turbos immer wieder hatte (bis 3000 UPM, Turbo abgeschaltet), trat das Ruckeln auch auf.
Frage: wird im Notlauf AGR abgeschaltet? Wird im Notlauf auf fest hinterlegte LMM Werte zugriffen, oder werden eben doch echte Werte des eventuell verschlissenen LMM reingeholt?
Meine Überlegung wäre dann: wenn im Notlauf AGR nicht arbeitet und feste LMM Werte gefahren werden, kommt das Ruckeln nicht aus diesem Bereich...

Mittlerweile Verzweiflung pur...

weil es sich für die Mechaniker wie ein Steuerungsproblem "anfühlte", wurde natürlich auch auf das Softwareupdate hingewiesen. Letztes CDI Update auf meinem Steuergerät war 2017. Es wurde beraten und abgewogen. Unsere ursprüngliche Werkstatt hat das ja auch schon ins Gespräch gebracht. Mit der Hoffnung, dass die Kennfelder so auf den aktuellsten Stand gebracht werden können und der Überlegung, dass der Ansaugstrang ja komplett neu ist (und DPF auch), so dass eine durch das Update eventuell erhöhte AGR Rate vorerst keinen Schaden anrichten sollte, sowie dem Hinweis, dass von den vielen hundert Fahrzeugen, die dieser Betrieb betreut und upgedatet hat, es keine Berichte über Schäden und einzelne wenige Rückmeldungen über höheren Verbrauch gibt, habe ich das als letzten Strohhalm gesehen und es machen lassen.

Gebracht hat es nichts. das Ruckeln ist weiter da...
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#35 

Beitrag von JanN »

Deine Verzweiflung angesichts dieser Odyssee kann ich gut nachfühlen, und verstehe gut, dass du nicht nur wegen des vielen bisher vergeblich investierten Geldes nicht aufgeben magst. Deshalb wünsche ich dir weiterhin Kraft und einen kühlen Kopf.
Nur nach Gefühl (!) glaube ich mittlerweile, dass das Ruckeln entgegen aller Expertenbeteuerungen doch eine mechanische Ursache außerhalb des Motors hat. Ist das wirklich in alle Richtungen geprüft und ausgeschlossen worden?
Hat irgendwer hier kostengünstigen Zugriff auf einen Rollenprüfstand für ausgiebige "Testfahrten" unter enger definierten Bedingungen und besseren Beobachtungsbedingungen?
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#36 

Beitrag von OutdoorSprinter »

JanN hat geschrieben: 03 Nov 2023 14:28 Deine Verzweiflung angesichts dieser Odyssee kann ich gut nachfühlen, und verstehe gut, dass du nicht nur wegen des vielen bisher vergeblich investierten Geldes nicht aufgeben magst. Deshalb wünsche ich dir weiterhin Kraft und einen kühlen Kopf.
Nur nach Gefühl (!) glaube ich mittlerweile, dass das Ruckeln entgegen aller Expertenbeteuerungen doch eine mechanische Ursache außerhalb des Motors hat. Ist das wirklich in alle Richtungen geprüft und ausgeschlossen worden?
Hat irgendwer hier kostengünstigen Zugriff auf einen Rollenprüfstand für ausgiebige "Testfahrten" unter enger definierten Bedingungen und besseren Beobachtungsbedingungen?
Danke.
Welche mechanischen Komponenten kommen Dir/Euch in den Sinn?
Es bleibt die strikte Drehzahlabhängigkeit im Teillastbereich, die eigentlich alle Komponenten hinter dem Getriebeeingang ausschliessen, oder?

"Geprüft" wurden bisher: Kupplung/Schwungrad (neu), Kardanwelle kein Spiel, Mittellagerung neu, Öle Getriebe und HA abgelassen, "angeschaut/auf Späne untersucht (ohne Befund)" und neues eingefüllt, Hinterachse ohne Spiel, Radlager ohne Befund. Fehlt was?
Was ist IM Getriebe? Gibt es da noch etwas, was drehzahlabhängig in verschiedenen Gängen Probleme machen kann?

Wenn die Kurbelwelle "Spiel" hätte oder einen Schlag, würde es doch auch a) Fehlermeldungen geben, b) Ölaustritt und c) das Problem nicht so eingegrenzt auftreten?

Wir haben auch schon an Komponenten vor dem Motor gedacht, also LiMa, eventuell Klima usw. Diese sind als "ok/ohne Auffälligkeit" empfunden geworden, Klimakompressor kam sogar schonmal neu usw. Gibt es da noch weitere Kandidaten?



Tja, Hintergrund dieser Odyssee ist, dass wir mit dem Auto für ein Jahr nach Südamerika wollten, deswegen haben wir ihn nach dem Nordamerika-Roadtrip 2016/2017 aufbewahrt, weiter genutzt und immer bei MB gewartet. Einen Monat haben wir die Abfahrt jetzt schon verschieben müssen, weil die als Lösung diagnostizierten Reparatur"vorschläge" das Problem bisher nicht behoben haben.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#37 

Beitrag von JanN »

Ich habe auch keine konkrete Idee, nur das Gefühl...
Am Motor käme allerdings immer noch der Wasserschlag mit dem verbogenen Pleuel als Folgeschäden in Betracht (wenn die Verbiegung nur sehr leicht ist, könnte ich mir vorstellen, dass das nur in ganz begrenzten Lastsituationen/Drehzahlbereichen zum Ruckeln führt). @Fachmann schreib doch bitte mal konkret, wie das geprüft werden sollte, so dass das als konkreter Auftrag an eine Werkstatt gegeben werden kann.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#38 

Beitrag von CSLT2 »

Wenn die Kurbelwelle "Spiel" hätte oder einen Schlag, würde es doch auch a) Fehlermeldungen geben, b) Ölaustritt und c) das Problem nicht so eingegrenzt auftreten?
a) nein
b) nein
c) jain

Kommt wirklich darauf an wie groß der (Wasser)Schlag wäre....leider ist es ein Irrglaube das alles immer mit einer Fehlemerldung/DTC gemeldet wird.
Wenn der kurz einen aufs dach bekommen hat wird auch nirgendwo Öl austreten, warum auch die KuWe läuft ja weiterhin rund , nur das Pleuel "eckt" hinterher.

Und somit sind wir wieder bei dem nur in diesem bereich 1800-2200 auftretenen Problem.
Hmm...das AGR ist neu, aber was ist mit der gesamten AGR-Strecke (AGR Vorkühler, LAdeluftverteilerrohr) bis zum AGR? Der gesamte AGR trakt verkokt ja gerne.....und wenn der noch zu ist , das AGR aber neu, nützt das nix.
Was ist mit dem AGR Steller? Dieser wird PWM angesteuert..wurde das Signal mal geprüft?
Wurde die AGR-Unterdruckdose incl. verschlauchung, sowie das Umschaltventil der Bypassklappe ,sowie die Bypassklappe selber geprüft?

Ich habe mir jetzt nochmal alles durchgelesen. Die "Idee" mit dem ESP eingriff ist gar nicht schlecht, aber da eine der Werkstätten in #34 das ABS/ESP "abgehängt" (wie immer das gehen mag, ich nehme mal an die haben die Sicherung gezogen) hat, fällt das raus.

Besitzt der OM651 im Sprinter ebenfalls EKAS? Also Einlasskanalanschaltung? Wenn ja , dann könnte man den Stecker der EKAS mal abziehen und schauen ob sich was ändert....abgezogen werden die Klappen in den Spiraleinlasskanälen durch Rückstellfedern automatisch geöffnet.
dass beim Ausbau der 4 Injektoren da auch reingeleuchtet wurde, kann ich nur hoffen, dass dann auch die Pleuel überprüft/inspiziert wurde
Im schlimmsten Fall wurde wirklich nur reingeleuchtet, im besseren fall ein Endoskop genutzt um die Zylinderwände und den Kolben zu beurteilen...was aber beides nichts mit einer Beurteilung zu tun hat , ob der jetzt einen auf den Kopf bekommen hat....den dafür müsste ich den Kolbenunter/- überstand aller Zylinder messen. Im eingebauten Zustand schwierig durch das Loch der Injectoren , aber mit ein bisschen Aufwand nicht unmöglich....
Du siehst ja an FAchmann´s Beitrag #33 ,was mit der Prüfung gemeint war.
Da der Injector an sich ja recht schlank ist und die Öffnung echt klein, weiß ich nicht ob dort eine Messuhr angebracht werden kann, mit der 100% sichere Messungen vorgenmommen werden können, geht wahrscheinlich aus Platzgründen im eingebauten Zustand eher schlecht, oder @Fachmann?
Wurde denn wenigstens mal eine relative Kompressionsmessung gemacht, über den Anlasserstrom? Die ersetzt oben genanntes nicht, aber wäre ja zumindest in 10min durchgeführt.
und nun endlich mal eine Livedatenfahrt, es wurde eine Bildschirmseite mit Werten zusammengengestellt, wie vorgeschlagen as den Bereichen Luftmenge, Raildruck und diese ganzen Sachen. Am Hausberg 1km entfernt konnte das Ruckeln für etwa 20 Sekunden gehalten werden. Die Diagnose ist träge und schleppt zeitlich allerdings deutlich nach, live Ist/Soll Vergleiche waren schwierig, es waren keine signifikanten Schwankungen zu sehen, die auf ein hin- undherregeln rückschliessen lassen
Ja endlich.....aber........nein.......was soll das denn?
"Die Diagnose ist träge und schleppt deutlich nach"......ja wenn zu viele Daten gleichzeitig geloggt werden , dann kann man es direkt sein lassen, sorry. :roll:
Ich kenne die Sample-Rate der Mercedes Diagnosegeräte nicht, aber wenn der nachläuft beim Loggen, dann sollten nur 2 oder 3 Werte gleichzeitig geloggt werden, DAMIT man was sehen kann und LIVE Datenfahrt auch Sinn macht.
Wenn ISt/Soll Werte LIVE durch zu träge Abstast-rate (Sample-Rate) unmöglich ist, dann kann man auch keine Schwankungen erkennen , eben weil die Abtastrate zu träge ist.
Dann logge ich halt nur erstmal RPM, Einpritzdruck Soll/Ist im Fehlerfall, ist keine Unregelmäßigkeit zu sehen, nehme ich rpm, Ladedruck soll/ist, ist keine.....usw....

Bezüglich BiTurbo.....Wurde eigentlich mal geprüft ob die Übergänge beider Turbolader vernünftig arbeiten? Stichwort Zusammenspiel Hochdruck / Niederdruck Turbolader....(Hochdruck ist für den unteren Drehzahlbereich zuständig!)
Sind die Steuerleitungen der Unterdruckdosen richtig aufgesteckt und nicht vertauscht? Wurden die Unterdruckleitungen geprüft/erneuert?
Ab einer Motordehzahl von 1 200 1/min im Volllast-betrieb wird die Ladedruckregelklappe (LRK) in Abhängigkeit vom benötigten Ladedruck geöffnet.
Wurden die Soll/Ist-Werte der Ladedruckregelklappe geprüft?

Bezüglich LMM kenne ich das aus eigener Erfahrung nur so , daß bei Defekt die Leistung einfach nicht mehr so ist , wie gewohnt, insbesondere bergauf. Neuer LMM und es sind gefühlt 50PS mehr vorhanden. LMM Sterben ist meist ein schleichender Prozess und man gewöhnt sich auf die Dauer an das langsamere Fahren, so daß es nicht direkt auffällt....
Stecker vom LMM kann man abziehen , dann geht er in den Notlauf und nimmt einen Ersatzwert, der ein Weiterfahren ermöglicht , aber nicht die volle Leistung bereistellt, sollte jedem Mechaniker bekannt sein.
Es wird im Notlauf nur der Ersatzwert für die Komponente genommen , die den Notlauf verursacht. Angenommen AGR ist Versacher, dann läuft er mit den echten Daten des LMM weiter.

Das die neue Software nichts bewirkt, war absehbar....


Ratschlag, suche dir eine Werkstatt, die ein Picoscope mit einem NVH (Noise, Vibration, Harshness) Kit besitzt und damit umgehen kann.
Diese kann zumindest rausfinden, ob es eine Motorische oder eine Antriebsseitige Ursache ist. Anbringen des Kits incl.Probefahrt sollte nicht mehr wie eine Stunde dauern, bestenfalls 30min.
Von da ausgehend kann dann die weitere zielgerichtete Diagnose erfolgen.
Ich glaube bei dem Alter und der Laufleistung eher an einen korrodierten Kabelstrang/Stecker usw...kann leider auch die Symptome verursachen....
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#39 

Beitrag von Alkahest »

weit über 10.000 Euro versenkt ohne Lösung des Problems
das Auto habe ja auch schon 300.000km...
Stand jetzt haben sie beim aktuellen Werkstattaufenthalt 25 Std in die Diagnose investiert...
Das geht derzeit sehr auf die Substanz, soviel mal am Rande.
Mal aus der Außenperspektive, ohne die technische Diskussion hier stören zu wollen…
Ich bin auch jemand, der an seinen Autos hängt und in dieser Hinsicht nicht mit dem spitzen Bleistift rechnet. Aber hier würde ich mir sehr gut überlegen, ob sich der Aufwand wirklich lohnt. Finanziell ist das eine, schlimmer aber die verschwendete Energie und Lebenszeit, das klingt ja in deinem letzten Zitat schon an.
Mein Tipp wäre, mal einen Schritt zurückzutreten und darüber nochmal nachzudenken.
Auf jeden Fall alles Gute :wink:
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#40 

Beitrag von Fachmann »

JanN hat geschrieben: 03 Nov 2023 16:26 ...@Fachmann schreib doch bitte mal konkret, wie das geprüft werden sollte, so dass das als konkreter Auftrag an eine Werkstatt gegeben werden kann.
Es gibt dazu keine vorgegebene Prüfanweisung. 100%ig kann man wirklich nur machen wenn der Kopf abgebaut ist.
ABER... Man kann sich eine Vorrichtung bauen (hatte ich mal)
mit einem Winkeleisen und 2 Schrauben die in die Injektoren Befestungslöcher geschraubt werden (dadurch kann man die Höhe sauber einstellen). Gemessen wird dann von diesem Eisen aus dann mit einem Schweißdraht z.B.
Ist zwar nicht sehr genau, wenn aber eine Abweichung von 1-2 mm vorhanden ist, sieht man es gleich.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#41 

Beitrag von cappulino »

LMM wurde ja schon versuchsweise getauscht. Ob 1 oder 2 Turbolader an dem Motor verbaut sind, kann ich nicht sagen. Der relevante Drehzahlbereich könnte genau der Übergang von einem zum anderen sein. Wenn da eine Steuerungsdose (Unterdruck?) schwergängig ist oder nicht voll auf oder voll zu macht (sofern sie das in dem Bereich soll) kann das schon Auswirkungen haben. Oder gibt es eine Nockenwellenverstellung bei dem Motor? Wenn sich hinter den Spannern oder Verstellern Ölkohle gesammelt hat (man beachte die Laufleistung) so könnte es sein, dass die Verstellung nicht 100 % arbeitet und ggf. ständig hin und her arbeitet, wird wahrscheinlich über Öldruck gemacht? Würde bedeuten das Drehmoment kommt nicht in der erwarteten Höhe ans Getriebe.
Kupplung und Schwungrad wurde erneuert, wurde schon geschrieben, aber was ist mit dem Zweimassenschwungrad, sofern er eins hat? Wurde schonmal auf Reisen die Kupplung erneuert und damals mangels Verfügbarkeit kein Satz mit ZMS oder einem in anderer Ausführung verbaut?
AGR Strecke... selbst bei unserem Benziner kommt es in dem Bereich zum Ruckeln, wenn dieser nur in der Stadt rumtuckert. Keine Diagnose zeigt was an, nur minimale Zündaussetzer deuten etwas darauf hin, selbst nach Kerzenwechsel. Ultimate rein, nennenswert Leistung angerufen und durchbeschleunigt und weg war der Dreck und das Ruckeln.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#42 

Beitrag von Fernwehbus »

 Themenstarter

Moin Freunde!
Das ist ja alles nicht so erfreulich zu lesen... Ich war ja nun lange nicht mehr hier, aber das Ruckeln in meinem OM642 ist bestehen geblieben. Mittlerweile hat der Autowagen 280.000km auf dem Wecker und das Ruckeln habe ich ja schon viele tausend Kilometer davon.

Wenn ich viel Kurzstrecken fahre, ist es schlimmer, wenn ich "richtig freibrenne" ist es besser. Aber es bleibt.

AGR gereinigt, Ansaugtrakt ist in Ordnung und der LLk ist nur ein wenig ölfeucht, wie er sein soll. Meine Software im Motorsteuergerät ist die originale von 2008 und ich lasse da auch keinen dran rumfummeln von wegen Updates und so - wer wie ich seine Brötchen in der IT verdient, weiß genau: "never touch a running system!"

Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass es sich um ein Softwareproblem handelt. Auf die Alterung von Teilen (Steuerkette, Injektoren, Turbo, DPF) ist die Software nicht ausreichend ausgelegt und kann diese Toleranzen nicht ausgleichen. Man kann sich ja ein neues Auto kaufen, mehrere hunderttausend Kilometer muss es ja nicht halten, wenns nach dem Hersteller geht... :roll:

Ich habe mich damit abgefunden. Teile habe ich keine getauscht, Geld für Diagnose-Spazierfahrten habe ich auch keins, also kümmere ich mich um den Rost, dafür kann die Software auch nichts.

Mittlerweile habe ich mir auch schon ein weiteres Spielzeug gekauft, diesmal aus einer Zeit, wo es noch keine Diagnosestecker gab und wo man den Zündschlüssel auch während der Fahrt abziehen kann und der Motor läuft trotzdem weiter... :wink:
Matthias aus dem Fernwehbus
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#43 

Beitrag von CSLT2 »

Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass es sich um ein Softwareproblem handelt. Auf die Alterung von Teilen (Steuerkette, Injektoren, Turbo, DPF) ist die Software nicht ausreichend ausgelegt und kann diese Toleranzen nicht ausgleichen. Man kann sich ja ein neues Auto kaufen, mehrere hunderttausend Kilometer muss es ja nicht halten, wenns nach dem Hersteller geht...
Dem muss ich widersprechen.
Die Software ist durchaus in der Lage über eine sehr lange Zeit auf die Alterung von Teilen zu adaptieren.
Daraufhin werden diese programmiert.
Insofern glaube ich weder bei dir noch beim Themenersteller an ein Softwareproblem.
Motorelektronik-Software ist zu 99,9% kein Thema das so ein Verhalten produziert.
Kupplung und Schwungrad wurde erneuert, wurde schon geschrieben, aber was ist mit dem Zweimassenschwungrad, sofern er eins hat? Wurde schonmal auf Reisen die Kupplung erneuert und damals mangels Verfügbarkeit kein Satz mit ZMS oder einem in anderer Ausführung verbaut?
Mit Schwungrad ist das ZMS gemeint. Ein EMS (Einmassenschwungrad/Schwungrad) ist beim OM651 Dieselmotor nicht verbaut.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#44 

Beitrag von OutdoorSprinter »

Zwischenstand:

zur Frage, ist es motorbedingt oder fahrwerksbedingt
- Motor-Getriebeeinheit wurde mit Spanngurten festgezurrt, Ruckeln unverändert
- Hinterachse/Aufbau wurde runtergezurrt, um ein Stampfen, Aufschaukeln auszuschließen, Motorruckeln aber unverändert
- Kardanwelle nochmal geprüft, alles in der Norm

nochmal Hinweis darauf und Nachdenken darüber, dass es ja im gleichen Drehzahlbereich mindestens in den ersten 4 Gängen auftritt.

Berlin sagt nun, "ja, muss dann wohl Softwareproblem sein, zu wenig Einspritzung in dem Drehzahlbereich, Kennfelder verändert", will sich aufgrund des Alters des Fahrzeug auch immer noch nicht weiter einbringen, man habe auch keine Unterlagen mehr zum Baumuster, das sei bereits alles "abgelegt/archiviert" (tolle Arbeitseinstellung)

Aber Softwareproblem ist es eher nicht:
- das neueste "freiwillige Zwangsupdate" kam ja bereits drauf, ohne Änderung
- die Werkstatt hat aber aufgrund der TIPS Aussage in einer interessanten Form einer Zusammenarbeit mit einem "Softwareoptimierer" das Kennfeld testweise angehoben, keine Änderung, Ursprungszustand wieder zurückgespielt
- Die Alterung von Motorkomponenten und eine fehlende Anpassung der Software darauf kann es auch eher nicht sein, denn nach Austausch fast aller dieser Komponenten mit Neuteilen gab es keinerlei Änderung. Das einzige was nicht getauscht wurde, war die Steuerkette, die ist ja nach Prüfung noch gut.

Das Ruckeln ist ja auch im Notlauf vorhanden, AGR Strecke sollte damit komplett raus sein, auch wurde die gesamte Strecke gereinigt bzw geprüft.

LMM war es ja leider auch nicht, wurde zwischenzeitlich sogar auch noch mit Neuteil getestet.

Es wurde auch nochmal eine Livedatendiagnose Ist/Soll gemacht, diesmal mit weniger vorausgewählten Werten. Diagnose war genauso träge, schleppt ewig nach, Werte erscheinen geglättet. Hier minimale Hinweise auf Ladelufttemperatur und Raildruck. Raildruck war ja bei der ersten Echtzeitdatenfahrt auch schonmal aufgefallen.

Rail ist aber neu.
Hochdruckpumpe wurde in der Diagnose getestet, alle Werte 1A, mehrere Seiten Testprotokolle mit idealen Werten...
Eine Idee basierend auf einem Hinweis einen anderen Betriebs der Händlerkette gibt es noch, die derzeit geprüft wird.

...

zwischenzeitlich wurde dann auch die nächste Abfahrt nach Südamerika storniert. jetzt bleiben uns noch 9 Monate...

das verdeutlicht vielleicht ein bißchen den Grund, warum wir hier verbissen am Ball bleiben. Immerhin sind wir seit Januar dran, das Auto für die Reise vorzubereiten und dabei die Ursache des Ruckeln zu finden.

ja, man könnte die Kiste im jetzigen Zustand auch für nen Appel und nen Ei verkaufen und sich auf die Schnelle irgendetwas anderes holen, mit dem Tour auch machbar wäre. Wir haben sogar darüber nachgedacht, entweder mit unserem Patrol oder sogar dem Subaru Outback mit Dachzelt zu fahren, beide sind auch als Mikrocamper ausgebaut bzw der Patrol ist sogar als Womo eingetragen, aber das ist eben nicht das was wir wollen :-) Ich bin weiterhin der Meinung, dass ein von Menschen hergestelltes Produkt auch von Menschen repariert werden kann.
:-)
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Registriert: 30 Dez 2008 13:03
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#45 

Beitrag von CSLT2 »

Eine Idee basierend auf einem Hinweis einen anderen Betriebs der Händlerkette gibt es noch, die derzeit geprüft wird.
Und? :D
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Crafter L2H2 4x2 Womo , schlicht, unauffällig
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