der.harleyman hat geschrieben: ↑18 Apr 2024 14:15Insofern hat die Batterie keinen Einfluss auf diese Regel.
Das stimmt so nicht. Das Ohm'sche Gesetz U=R*I sollte bekannt sein.
Nehmen wir alle Verbraucher zur Vereinfachung als ohmsche Verbraucher an, das vereinfacht die Sache zunächst. Darüber hinaus hat die Batterie als reine Spannungsquelle zusätzlich einen Innenwiderstand, der den Kurzschlussstrom begrenzt. Kann man über den Daumen mit R=U/I, R=12V/600A, zu R=20mOhm berechnen.
Die Batterie muss mindestens 9V an ihren Anschlusspolen liefern, damit das Fahrzeug gestartet werden kann. Dann darf die Spannung, die im Startvorgang am Batterieinnenwiderstand abfällt, höchsten 3V betragen. Damit kann man den Strom berechnen, den der Starter maximal ziehen darf: I=U/R, I=3V/0,02Ohm, I=150A. Damit darf der Starter ca. 1,3kW aufnehmen, um die 9V Betriebsspannung des Fahrzeugs nicht zu unterschreiten.
der.harleyman hat geschrieben: ↑18 Apr 2024 14:15Nicht die Stromquelle bestimmt die aufgenommene Stromstärke sondern der Verbraucher.
In diesem Fall zur Bestimmung der Sicherungsstärke bestimmt nicht der Verbraucher die Stromstärke, denn wir gehen von einem Kurzschluss auf der Zuleitung aus. Und wir wollen eine Sicherung bestimmen, die verhindert, dass sich die Leitung soweit erhitzen kann, dass sie als Zündquelle für irgendwelche Stoffe rund um der Leitung herum dienen kann. Dazu hat man eine maximale Stromdichte bestimmt, die eine zulässige Erwärmung der Leitung erlaubt. Dazu gibt es eine
Tabelle, diese weist bei 35mm² zwischen 112A und 175A aus, je nach Vorschrift.
Also: Die Sicherung für eine 35mm² Leitung muss mindestens 150A für den Anlasser besitzen (wäre er ein ohmscher Widerstand), und maximal 175A, um eine unzulässige Erwärmung der Zuleitung bei Dauerstrom zu unterbinden.
Jetzt ist weder der Anlasser noch der Kurzschluss (wegen der begrenzten Akkukapazität) eine dauerhafte Belastung für die Zuleitung, die Sicherung darf also größer ausfallen.
der.harleyman hat geschrieben: ↑18 Apr 2024 14:15Nicht die Stromquelle bestimmt die aufgenommene Stromstärke sondern der Verbraucher.
Solange du nur Verbraucher hast, die einen wesentlich höheren Widerstand an der Versorgungsspannung darstellen, als die Batterie an Innenwiderstand aufweist, kannst du den Innenwiderstand der Batterie vernachlässigen. Bei Verbrauchern oder Generatoren mit hohen Strömen, bzw. niedrigen Widerständen, die in der Größenordnung des Batterieinnenwiderstands liegen, gilt dies nicht mehr.