1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
Colori
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1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#1 

Beitrag von Colori »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

ein bisschen was hab ich zu dem Thema schon gefunden, aber noch kein Fazit/Erfolgsbericht.

Ich hab einen Crafter 35 L3H3 mit Werkseintragung 3200kg und der 1650kg Vorderachse.

Mir ist unklar, wie das Fahrzeug überhaup jemals eine Zulassung bekommen hat, denn nach COC hat der Leer 14xx kg auf der Vorderachse leer. 2 Personen auf der Beifahrersitzbank und den Tank voll gemacht und die Vorderachslast ist erreicht.

Daher meine Frage: hat irgendwer im Forum schon mal erfolgreich die 1650kg Vorderachse auf die Standart 1850kg Vorderachse umgebaut und eingetragen bekommen - wenn ja, was ist dafür zu tun?

VW in Berlin in der Görzalle zeigte sich heute völlig planlos - ja, man verkaufe wohl nutzfahrzeuge, aber welche Teile für die 1850kg Vorderaches verbaut werden müssen oder was für die Auflastung zu tun wäre wüsste auch der TÜV Prüfer nicht.

Ach ja, rein optich sieht unser Crafter auch reisefertig mit 3-400kg Sportgepäck nicht überladen aus - die Vorderachse zeigte aber beim Wiegen im Vorbeifahren con 1680 kg, die Hinterachse 1600kg. Ich kann das Gewicht noch ein wenig weiter auf die Hinterachse verlagern, aber die noch fehlende Küchenzeile werde ich damit auch im Leichtbau nicht ausgleichen können.

Viele Grüße,
Colori
Zuletzt geändert von Colori am 23 Aug 2024 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
Colori
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Re: 1650kg Vorderachse

#2 

Beitrag von Colori »

 Themenstarter

Nachtrag: Komplette Vorderachsen für den Crafter 1 gibts ja genug und bezahlbar beim Verwerter... kann man nicht einfach die 1850er Achse/Achsträger/Federn drunter schrauben?
Bei 7Zap hab ich jetzt die Teilenummern 2E0401031AN und 2E0401031AP für den Achsträger gefunden... ist das das, was in anderen Beiträgen als Fahrschemel bezeichnet wird?
Gruß,
Colori
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klasi46
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Re: 1650kg Vorderachse

#3 

Beitrag von klasi46 »

Hallo,
gleiche Situation bei mir.(906, 316cdi, Bj.2012, 3,5to, bestellt von Ormocar))
Vorderachse darf 1650kg , leer 1460kg, Gesamtgewicht leer 2980kg.
Der Federweg beim normalen Fahrbetrieb = null, außerdem hing der Wagen vorne immer recht tief.
- Erste Maßnahme vor Jahren: So runde Kunststoffblöcke statt der serienmäßigen Anschlagdämpfer verbaut, die als Zusatzfedern verkauft wurden.
- Spätere Maßnahme: Zusatzschraubenfedern von Goldschmitt, die über die Dämpfer geschoben werden.
- Aktuelle Maßnahme: Zusatzfedern wieder ausgebaut und die Querblattfeder ausgetauscht, von ... 1003 auf...1603. Jetzt steht der Wagen vorne ca. 4-5 cm höher und gerade. Dadurch, daß er jetzt wegen des höheren Federwegs nicht dauernd durchschlägt, ist auch der Federungskomfort besser geworden. Vorher hatte ich die Sorge, die ...1603 konnte zu hart und unkomfortabel sein. Das ist nicht der Fall.
Hier bei der Federung aber auch bei der Handbremse verstehe ich einfach nicht, wie ein so rennomierter Autobauer wie Mercedes einen solchen Schrott abliefern kann. (Jede Art von Auflastung wurde kategorisch abgelehnt)
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#4 

Beitrag von Colori »

 Themenstarter

Ich hatte deine Beiträge schon überflogen... das bedeutet aber auch, dass Dein Auto zwar höher steht, Du aber im Reisebetrieb die zulässige VA Last überschreitest?
Gruß,
Colori
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Re: 1650kg Vorderachse

#5 

Beitrag von hljube »

Für die Erhöhte Traglast A 50 sind mindestens die Vorderfeder mit dazugehörigen Federlagern, Dämpfer, stützringe Domlager zu verbauen

Der Fahrschemel bleibt gleich bis XL4 (5.5t)

Bei jeglicher Anforderung über 3.5t Normal Fahrwerk ist aber die Fahrschemellagerung verstärkt.

Der Achsschenkel wird im Teilekatalog erst ab XL8 (Auflastung 3.88t) in Verbindung mit Federung zur Wankstabilisierung und/ oder Amerikanischen Länderausführungen und bei XL7 (4.05t) ein anderer.

Weder bei Unterbau, Rohbau, Bremsen etc gibt es ansonsten Unterschiede.

Aber nur weil man alles umbaut heißt das noch lange nicht, dass man dafür ne Freigabe des Herstellers noch eines TÜVers bekommt
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor hljube für den Beitrag:
U-903 (24 Aug 2024 03:29)
MFG
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#6 

Beitrag von hljube »

Colori hat geschrieben: 23 Aug 2024 22:04 Ich hatte deine Beiträge schon überflogen... das bedeutet aber auch, dass Dein Auto zwar höher steht, Du aber im Reisebetrieb die zulässige VA Last überschreitest?
Gruß,
Colori
Aber jetzt sieht es keiner mehr :roll: :twisted:
MFG
Julian

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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#7 

Beitrag von Colori »

 Themenstarter

Hallo Julian,
1850 ist schon erhöhte Traglast A50? - ich dachte das wäre erst die 2t Vorderachse.

Dass es keiner sieht ist ja schön, aber wenn es der TÜV Prüfer genau nimmt beim umschreiben wird er ggf. die nicht ausreichende Vorderachslast bemängeln.

Die Waage bei uns um die Ecke ist leider noch außer Betrieb sonst hätte ich mal nachschauen könne wie es leer aussieht. Das Gepäck haben wir ja ohnehin schon im 2m langen Stauraum unter dem Längsbett im Heck, also etwa 160 hinter und 40cm vor der Hinterachse... das dürfte die Vorderachse eher noch entlastet haben. Ich kann die Zweitbatterie im Motorraum rauswerfen und die 280Ah LFP Batterie für den Wohnraum, die jetzt provisorisch direkt hinterm Fahrersitz ist wandert auch nahe zur Hinterachse...

Gruß,
Colori
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#8 

Beitrag von hljube »

A50 ist nur 1850kg, richtig.
Die 2t sind meine ich erst bei XL4, also dem 5.5t Fahrwerk drin.
Das bedingt aber wie gesagt eine völlig andere Vorderachse inkl. Anderer Bremsanlage
MFG
Julian

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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#9 

Beitrag von farnham »

Eine überladene Vorderachse bei Sprinter/Crafter ist bei Womo-Ausbauten ein absoluter Klassiker. Neben den rechtlichen Problemen fährt ein Hecktriebler, der hinten leichter als vorn ist, auch ziemlich bescheiden - insbesondere wenn man auch mal den Asphalt verlässt.

Ich habs zum Glück vor Beginn meines Ausbaus mitbekommen und von Anfang an mit Momenten und Hebelarmen für jede nenneswert schwere Komponente geplant und habe jetzt tatsäclich 1.7t hinten und 1.4t von - trotz V6 und Automatik. A50 war bei mir glücklicherweise ab Werk vorhanden. Das erfordert etwas Kreativität beim Grundriss - mit klassischen Heckbetten und Heckgarage wird es zumindest beim L2 ziemlich sicher Probleme geben. Bei mir stehen Wassertank, Batterie, Multiplus, Kühlschrank und alles, was sonst noch schwer ist, nah oder gar hinter der Hinterachse. Und auch die bleischwere Anhängekupplung mit Stahl-Trittstufen bleibt dran. Erstens extrem hilfreich gegen Angriffe von hinten, andererseits hilft Ballast hinter der Hinterachse auch beim Entlasten der Vorderachse.
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#10 

Beitrag von Eck »

Moin,

so ein Umbau muß eingetragen werden damit Du bei einer Kontrolle nicht ausladen mußt.
Ich würde das Ganze per Gutachten (Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichtes) machen ohne weiteren Umbau.
Hat bei meinem Sprinter gut funktioniert.
Das kostet incl Eintragung im Schein ca. 700 Euro.
Ok - das war nicht Deine Frage, jedoch vielleicht eine Alternative die auch das Problem rein rechtlich löst.
Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an. Marc Aurel

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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#11 

Beitrag von hljube »

Die auflastung des zGG führt aber nicht dazu dass die VA nicht überladen ist bei Kontrolle....

Hilft ihm also nicht
MFG
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#12 

Beitrag von klasi46 »

Hallo,
wenn ich meine Zahlen mit denen des Themenstarters vergleiche, ist die mögliche Überladung der Vorderachse unerheblich. Wir fahren mit ca. 6-700Kg Zuladung, d.h. mit einem Gesamtgewicht zwischen 3600 -3700kg.
Der größte Teil der Zuladung liegt auf der Hinterachse (Fahrradgarage mit e-bikes, Stühle, Tisch, Gasflaschen). Die Vorderachse muß von den 600kg ca. 200kg tragen und ist damit gut ausgelastet, aber kaum überlastet. Und mit der härteren Feder fährt er sich gut und steht vor allem gerade. Wie hljube in Beitrag 6 schon schrieb:
Es sieht gut aus, Problem gelöst.
Schöne Grüße, klasi
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#13 

Beitrag von Colori »

 Themenstarter

farnham hat geschrieben: 23 Aug 2024 23:38 Das erfordert etwas Kreativität beim Grundriss - mit klassischen Heckbetten und Heckgarage wird es zumindest beim L2 ziemlich sicher Probleme geben. Bei mir stehen Wassertank, Batterie, Multiplus, Kühlschrank und alles, was sonst noch schwer ist, nah oder gar hinter der Hinterachse. Und auch die bleischwere Anhängekupplung mit Stahl-Trittstufen bleibt dran. Erstens extrem hilfreich gegen Angriffe von hinten, andererseits hilft Ballast hinter der Hinterachse auch beim Entlasten der Vorderachse.
Ich hab das Spiel schon mal mit Umsetzen einer Clou Kabine von VW LT auf Vario langer Radstand durch... da musste ich auch einiges verschieben.

Ich hab jetzt L3 und baue mir Module, die an den Airlinerschienen verankert werden, Grundriss bleibt mit Heckbett/Stauraum. Wie gesagt, einiges bekomme ich noch nach hinten, bzw war schon immer an der Hinterachse geplant - Gasflasche/Batterie/Standheizung/Wasser. Den Kühlschrank würde ich ungern von der Position hinterm Fahrersitz wegbewegen. Während der Fahrt in die Getränkeschublade greifen zu können ist ein Luxus, auf den wir nicht mehr verzichten möchten.

Ich dachte ja erst, das wäre eine besonders leichte Vorderachse wegen der 3200kg Ablastung aber, dass das die Standardachse ist und ein leerer L3 damit mit voll besetztem Fahrerhaus gerade mal noch 50kg Zuladung hat... mir völlig unklar, dass das jemals gebaut werden durfte.
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der.harleyman
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#14 

Beitrag von der.harleyman »

Ich möchte hier keine Hoffnungen zerstören, muss es aber wohl doch...
Ich habe eine offizielle Herstelleranfrage zu meinem 319 wegen Auflastung der VA / Umbau auf A50 gestartet. Es ist theoretisch (!) möglich. Eine Auflistung der erforderlichen Teile ist bei Bedarf beim Hersteller (MB) erhältlich.
Jetzt erstmal setzen wegen der drohenden Gefahr für den menschlichen Kreislauf.
Beide Längsträger des Fahrzeugs sind durch eine autorisierte Werkstatt (also Ndl. oder Vertragswerkstatt) ab Stirnwand durch die verstärkte Version der Sonderausstattung A50 zu ersetzen.
Ihr braucht Euch also wegen Federn, Dämpfern, etc. keine Gedanken zu machen. Das wären Peanuts... Die Festigkeit der vorderen Längsträger verhindert einen schnellen Umbau.
Damit dürfte dieses Thema (leider!) abgeschlossen sein. :(

Einzig der Weg, den Farnham beschrieben hat, führt ans Ziel. Gewicht nach hinten! Und zwar ausnahmslos.
Zuletzt geändert von der.harleyman am 24 Aug 2024 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
der harleyman
319CDI, 2016, L3H2, graphitgraumet., 420.000km, na und?! :)
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Re: 1650kg Vorderachse auf 1850 umbauen???

#15 

Beitrag von asap »

schaut auch mal hier vorbei, da wurde das Thema schon vor ein paar Jahren behandelt ...

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