Differential Öl wechseln

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
SilverLT
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Differential Öl wechseln

#1 

Beitrag von SilverLT »

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Hallo Freunde,
habe bei meinem LT2 trotz geringer Kilometerleistung (ca. 56000) - er ist allerdings 12 Jahre alt oder jung - das Diffi mal beäugt und einen Ölwechsel durchgeführt.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal die angeblich lebenslange Suppe aus dem Getriebe rausgelassen.
Das Getriebeöl sah gerade noch erträglich aus, war aber irgendwie zwischen den Fingerchen nicht so richtig flutschig.
Das Öl aus´m Diffi war eine stinkende dünne Suppe und war wohl an seiner Grenze angelangt. DA schmierte jedenfalls nix mehr....
Anschließend den Finger in´s Loch gesteckt und nach Spänen gesucht. Nö - alles noch ok. Mal aufs Tellerchen geäugt... sieht auch prima aus.
Nun ging es an die Neubefüllung. Normalerweise kommt ja in´s Diffi Hypoidöl rein, wegen der getriebespezifischen Eigenschaften und hohen Scherkräfte.
Da das vollsynthetische Motorenöl jedoch die hohen Scherkräfte in meinem nicht gerade schwachbrüstigen Motorrad mitmacht, erschien es mir geeignet, zumal ich durch günstigen Großmengenkauf genug davon da habe und die "vorgeschriebene" Getriebeölpampe oder Hypoidbrühe ja nicht billiger ist.
Jeder Herstellerangabe entgegen entschied ich mich für ein hochwertiges Motorenöl und fügte den Motorölzusatz CAR LUBE auch als MOTOR-X oder MOTOR DOCTOR (glitschig wie Schneckenschleim) ca. 150 Milliliter auf das DIFFI hinzu. Die Glibberpampe habe ich mit einer Spritze reingepresst und die vermischt sich dann mit dem Öl. Bei meinem 2,9ér FORD Cosworth heulte das Diffi damals gewaltig. Nach der Kur mit der Car-Lube-Pampe konnte ich die Fond-Passagiere wieder gut hören. Zu DDR-Zeiten hatte ich im Polski FIAT HDZ-Öl (Heißdampfzylinderöl von der Dampflok) im Diffi. Ziemlich zähe Paste übrigens, die erst bei Erwärmung schön dünne wird.
Beim Getriebe habe ich ebenfalls ein vollsynthetisches Motorenöl mit ca. 100 -150 Milliliter CAR-LUBE verwendet und satt befüllt. Achtung! Möglichst im Getriebe nicht mehr als 100-150 Milliliterchen davon verwenden, wegen der Synchronisation - dachte ich Dummerchen mir jedenfalls so...
Anschließend wurde wieder alles schön dicht zugeschraubt.

Nun kam die Probefahrt dran. Das Getriebe (MB) vom LT ist ja bekanntlich nicht so richtig fluffig und leichthändig zu schalten und gilt als etwas kratzig und antiquiert. Also schön sachte alles warmgefahren (dabei durchmischt sich der edle Saft homogen) und dann mit scharf gespitzten Stasi-Ohren genauer hingehört und -gefühlt.
Der AHA-Effekt kam umgehend. Die Gänge flutschen auf einmal sehr angenehm und irgendwie fühlt sich der Antriebsstrang viel geschmeidiger an. Die Geräuschkulisse unter dem Mobil erscheint mir auch deutlich geringer. Also hatte ich nach der Probefahrt mal wieder ein breites Grinsen im Gesicht und habe mir selbst auf die Schulter geklopft.
Nun haben wir ja schon Minusgrade am Morgen. Da wird das Getriebeöl ja auch zäher... Aber auch da flutscht alles ordentlich. Ich habe mit mir nix zu meckern.

Also sollten vielleicht auch mal andere Freunde über eine Verschleiß- und Geräuschmindernde Neufüllung nachdenken.
Das Zusatzschmiermittel verwende ich seit ca. 20 Jahren in allen meinen Fahrzeugen und bin schwer begeistert. Wenn man so einen richtig schön klappernden alten GOLF hat, der sich schon wie ein Sack Schrauben anhört, füllt man ein Pulle davon in´s Motoröl und man kann wieder ohne Gehörschutz fahren. Der Spritverbrauch geht sogar geringfügig zurück.
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Re: Differential Öl wechseln

#2 

Beitrag von Kühltaxi »

Die Achs-Erstbefüllung stinkt immer wie Sau und ist zudem klumpig, vor dem Ablassen ordentlich heiß fahren, also am besten direkt nach einer längeren Tour wechseln. Muß irgendwas biologisches sein, Rizinusöl? :mrgreen:
Habe nach dem Wechsel richtiges GL5-Hypoidöl reingemacht, war nicht teuer, siehe das ausführliche Thema dazu in den Schraubertips.
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Re: Differential Öl wechseln

#3 

Beitrag von jense »

SilverLT hat geschrieben:Hallo Freunde,
habe bei meinem LT2 trotz geringer Kilometerleistung (ca. 56000) - er ist allerdings 12 Jahre alt oder jung - das Diffi mal beäugt und einen Ölwechsel durchgeführt.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal die angeblich lebenslange Suppe aus dem Getriebe rausgelassen.
Das Getriebeöl sah gerade noch erträglich aus, war aber irgendwie zwischen den Fingerchen nicht so richtig flutschig.
Das Öl aus´m Diffi war eine stinkende dünne Suppe und war wohl an seiner Grenze angelangt. DA schmierte jedenfalls nix mehr....
Anschließend den Finger in´s Loch gesteckt und nach Spänen gesucht. Nö - alles noch ok. Mal aufs Tellerchen geäugt... sieht auch prima aus.
Nun ging es an die Neubefüllung. Normalerweise kommt ja in´s Diffi Hypoidöl rein, wegen der getriebespezifischen Eigenschaften und hohen Scherkräfte.
Da das vollsynthetische Motorenöl jedoch die hohen Scherkräfte in meinem nicht gerade schwachbrüstigen Motorrad mitmacht, erschien es mir geeignet, zumal ich durch günstigen Großmengenkauf genug davon da habe und die "vorgeschriebene" Getriebeölpampe oder Hypoidbrühe ja nicht billiger ist.
Jeder Herstellerangabe entgegen entschied ich mich für ein hochwertiges Motorenöl und fügte den Motorölzusatz CAR LUBE auch als MOTOR-X oder MOTOR DOCTOR (glitschig wie Schneckenschleim) ca. 150 Milliliter auf das DIFFI hinzu. Die Glibberpampe habe ich mit einer Spritze reingepresst und die vermischt sich dann mit dem Öl. Bei meinem 2,9ér FORD Cosworth heulte das Diffi damals gewaltig. Nach der Kur mit der Car-Lube-Pampe konnte ich die Fond-Passagiere wieder gut hören. Zu DDR-Zeiten hatte ich im Polski FIAT HDZ-Öl (Heißdampfzylinderöl von der Dampflok) im Diffi. Ziemlich zähe Paste übrigens, die erst bei Erwärmung schön dünne wird.
Beim Getriebe habe ich ebenfalls ein vollsynthetisches Motorenöl mit ca. 100 -150 Milliliter CAR-LUBE verwendet und satt befüllt. Achtung! Möglichst im Getriebe nicht mehr als 100-150 Milliliterchen davon verwenden, wegen der Synchronisation - dachte ich Dummerchen mir jedenfalls so...
Anschließend wurde wieder alles schön dicht zugeschraubt.

Nun kam die Probefahrt dran. Das Getriebe (MB) vom LT ist ja bekanntlich nicht so richtig fluffig und leichthändig zu schalten und gilt als etwas kratzig und antiquiert. Also schön sachte alles warmgefahren (dabei durchmischt sich der edle Saft homogen) und dann mit scharf gespitzten Stasi-Ohren genauer hingehört und -gefühlt.
Der AHA-Effekt kam umgehend. Die Gänge flutschen auf einmal sehr angenehm und irgendwie fühlt sich der Antriebsstrang viel geschmeidiger an. Die Geräuschkulisse unter dem Mobil erscheint mir auch deutlich geringer. Also hatte ich nach der Probefahrt mal wieder ein breites Grinsen im Gesicht und habe mir selbst auf die Schulter geklopft.
Nun haben wir ja schon Minusgrade am Morgen. Da wird das Getriebeöl ja auch zäher... Aber auch da flutscht alles ordentlich. Ich habe mit mir nix zu meckern.

Also sollten vielleicht auch mal andere Freunde über eine Verschleiß- und Geräuschmindernde Neufüllung nachdenken.
Das Zusatzschmiermittel verwende ich seit ca. 20 Jahren in allen meinen Fahrzeugen und bin schwer begeistert. Wenn man so einen richtig schön klappernden alten GOLF hat, der sich schon wie ein Sack Schrauben anhört, füllt man ein Pulle davon in´s Motoröl und man kann wieder ohne Gehörschutz fahren. Der Spritverbrauch geht sogar geringfügig zurück.
ich glaube, mit dem serienmäßig vorgesehenen Öl wäre es vermutlich derselbe Effekt, wenn nicht noch besser. Ich habe es bei meinem LT auch gemacht, bei 300000 zu ersten Mal, ohne schick-schnack mit dem vorgeschriebenen Öl, hat auch einiges an Ruhe gebracht und ließ sich besser schalten. Ein Motorenöl ins Getriebe zu schütten....ich denke nicht, dass das so ein super idee ist, vor allem weil die Temperaturen in Motor und Getriebe völlig anders sind, ob das Motoröl für diesen Spezialfall wirklich so optimal ist .... ich würde es nicht riskieren - du probierst es ja jetzt aus. Ich würde auch niemandem raten, wegen 20€ so einen Kompromiss zu machen, zu dem es keine Langzeiterfahrungen gibt.
Crafter 30, 2014, kurz und hoch, 136 PS BMT, Multivan XL mit WoMo-Zulassung und 2-5 Sitzplätzen (Lübeck)

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Re: Differential Öl wechseln

#4 

Beitrag von Kühltaxi »

jense hat geschrieben:Ein Motorenöl ins Getriebe zu schütten....ich denke nicht, dass das so ein super idee ist,
Der Gedanke kam mir auch gleich, aber sowas aktiv zu bemäkeln habe ich mir abgewöhnt. Jedem das seine und des Menschen Wille ist sein Himmelreich....

Gibt übrigens brauchbares Getriebe- und Hypoidöl 75W-90 schon für 5 € den Liter.
Ich war dabei:

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Re: Differential Öl wechseln

#5 

Beitrag von jense »

Kühltaxi hat geschrieben:
jense hat geschrieben:Ein Motorenöl ins Getriebe zu schütten....ich denke nicht, dass das so ein super idee ist,
Der Gedanke kam mir auch gleich, aber sowas aktiv zu bemäkeln habe ich mir abgewöhnt. Jedem das seine und des Menschen Wille ist sein Himmelreich....

Gibt übrigens brauchbares Getriebe- und Hypoidöl 75W-90 schon für 5 € den Liter.

Du hast Recht, aber zumindest sollen wir zufällig vorbei surfende Hilfesuchende vor solche Aktionen warnen....
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Re: Differential Öl wechseln

#6 

Beitrag von Kühltaxi »

Naja ich mache auch schon mal Sachen die andere für zu gefährlich halten, aber hier sehe ich auch keinen Sinn drin zumal man nicht großartig Geld spart und so stark von der Norm abweichender "Leichtlauf" in der Achse wird wohl ihrer Lebensdauer nicht zuträglich sein wenn schon die Motoren die gerade modernen auch heiß sehr dünnen 0W-30- oder gar 0W-20-Öle nicht besonders mögen.
Was ich allerdings noch merkwürdiger finde ist die komische Achs-Erstbefüllung mit diesem stinkigen Zeugs. Das Erstbefüllugs-Alt-Getriebeöl stinkt nicht und ist auch viel dünner. Meiner Meinung nach gehört da vom Grundöl und der Viskosität das gleiche rein, nur die Additivierung sollte anders sein, Getriebe GL4 und Achse GL5. Dann braucht man auch nicht noch irgendwelche Zusatzmittelchen.
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Re: Differential Öl wechseln

#7 

Beitrag von destagge »

SilverLT hat geschrieben:
Jeder Herstellerangabe entgegen entschied ich mich für ein hochwertiges Motorenöl
Ja, mir erschließt sich auch der Sinn nicht Hypoidöl für eine Hypoidverzahung zu verwenden, ich habe gehört 3,5%ige H-Milch soll da auch ganz gut funktionieren und die is ja auch nicht so teuer...
jense hat geschrieben: ich denke nicht, dass das so ein super idee ist, vor allem weil die Temperaturen in Motor und Getriebe völlig anders sind, ob das Motoröl für diesen Spezialfall wirklich so optimal ist...
...zu dem es keine Langzeiterfahrungen gibt...
Naja, die Temperatur des Diffs wird sich dann aufgrund des verschlechterten Wirkungsgrades (aufgrund höherer Planschverluste durch geänderte Viskosität) ja der Einsatztemperatur von Motoröl annähern...
Langzeiterfahrungen wird's da auch nicht geben, das wird nämlich nicht lange halten...


Grüße
Michael
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Re: Differential Öl wechseln

#8 

Beitrag von Kühltaxi »

Auch daß im Motorradgetriebe das Motoröl mitbenutzt wird ist kein Argument, das ist etwas anders als ein Autogetriebe. Wenn es beim Zweitakter eigenes Öl hat kommt da auch kein Getriebe- sondern Einbereichs-Rasenmäheröl rein. War zumindest bei den alten Yamaha RDs so.
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Re: Differential Öl wechseln

#9 

Beitrag von SilverLT »

 Themenstarter

Kühltaxi hat geschrieben:
jense hat geschrieben:Ein Motorenöl ins Getriebe zu schütten....ich denke nicht, dass das so ein super idee ist,
Der Gedanke kam mir auch gleich, aber sowas aktiv zu bemäkeln habe ich mir abgewöhnt. Jedem das seine und des Menschen Wille ist sein Himmelreich....

Gibt übrigens brauchbares Getriebe- und Hypoidöl 75W-90 schon für 5 € den Liter.
Danke für die Info. Moderne Motorenöle sind übrigens grundsätzlich höher legiert, temperaturstabiler und scherfester. Schließlich werden sie thermisch viel höher belastet.
Und was ein User hier über eine Zweitakt-Säge (motorrad) abließ, war bissel daneben und bar jeder Sachkenntnis.
Moderne Viertaktmotorräder nutzen für den Motor und das Getriebe die gleiche Ölfüllung. Also meine hat aus etwas über 1000 Kubik angebliche 185 PS und da sind doch bissel Kräfte am Werk - oder?
Also ist es ja logisch, das bessere Öl auch für das Getriebe zu verwenden.
ZITAT: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Gut erkannt! Genau - deswegen falle ich auch nicht der allgemeinen Verblödung anheim, für niedrig legierte Getriebe-Öle aus der Literflasche für´s Getriebe Unsummen zu bezahlen. Die Funktion eines Hypoidgetriebes und die Anforderungen sind mir sehr wohl bekannt. Die leicht korrosive Eigenschaft dieser Öle ebenfalls.
Ich kann nur von meinen positiven Erfahrungen berichten. Etwas Hirn hilft manchmal.
Ich bin ja schon recht alt, aber ich glaube dass ich nicht falsch liege. Ich habe übrigens damals meinen Beruf nicht umsonst gelernt-nur kostenlos.
VWEH schreibt ja auch spezielle ÖLE vor. Bei diesen Vorschriften stellen sich jedem Fachmann die Nackenhaare auf.
Mein Kumpel ist übrigens Inhaber eines großen VWEH - Autohauses und lacht sich natürlich persönlich über diese Dikussion kaputt.
Natürlich füllen seine Mitarbeiter den Kunden ein, was VWEH vorschreibt. Die fühlen sich gebauchpinselt und zahlen fett dafür.

Also kauft ruhig weiter billig hergestelltes Öl für einen zu hohen Preis.
Ein Getriebeöl hat ja in erster Linie die Schmierfunktion, dann die Kühlfunktion und dann die spezielle Schmierfunktion durch spezielle Additive in einem begrenzten Temperaturbereich. Ein modernes Motorenöl muss viel mehr leisten.

Aber vielen Dank für Eure Meinungen.
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Re: Differential Öl wechseln

#10 

Beitrag von SilverLT »

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jense hat geschrieben:
SilverLT hat geschrieben:Hallo Freunde,
habe bei meinem LT2 trotz geringer Kilometerleistung (ca. 56000) - er ist allerdings 12 Jahre alt oder jung - das Diffi mal beäugt und einen Ölwechsel durchgeführt.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal die angeblich lebenslange Suppe aus dem Getriebe rausgelassen.
Das Getriebeöl sah gerade noch erträglich aus, war aber irgendwie zwischen den Fingerchen nicht so richtig flutschig.
Das Öl aus´m Diffi war eine stinkende dünne Suppe und war wohl an seiner Grenze angelangt. DA schmierte jedenfalls nix mehr....
Anschließend den Finger in´s Loch gesteckt und nach Spänen gesucht. Nö - alles noch ok. Mal aufs Tellerchen geäugt... sieht auch prima aus.
Nun ging es an die Neubefüllung. Normalerweise kommt ja in´s Diffi Hypoidöl rein, wegen der getriebespezifischen Eigenschaften und hohen Scherkräfte.
Da das vollsynthetische Motorenöl jedoch die hohen Scherkräfte in meinem nicht gerade schwachbrüstigen Motorrad mitmacht, erschien es mir geeignet, zumal ich durch günstigen Großmengenkauf genug davon da habe und die "vorgeschriebene" Getriebeölpampe oder Hypoidbrühe ja nicht billiger ist.
Jeder Herstellerangabe entgegen entschied ich mich für ein hochwertiges Motorenöl und fügte den Motorölzusatz CAR LUBE auch als MOTOR-X oder MOTOR DOCTOR (glitschig wie Schneckenschleim) ca. 150 Milliliter auf das DIFFI hinzu. Die Glibberpampe habe ich mit einer Spritze reingepresst und die vermischt sich dann mit dem Öl. Bei meinem 2,9ér FORD Cosworth heulte das Diffi damals gewaltig. Nach der Kur mit der Car-Lube-Pampe konnte ich die Fond-Passagiere wieder gut hören. Zu DDR-Zeiten hatte ich im Polski FIAT HDZ-Öl (Heißdampfzylinderöl von der Dampflok) im Diffi. Ziemlich zähe Paste übrigens, die erst bei Erwärmung schön dünne wird.
Beim Getriebe habe ich ebenfalls ein vollsynthetisches Motorenöl mit ca. 100 -150 Milliliter CAR-LUBE verwendet und satt befüllt. Achtung! Möglichst im Getriebe nicht mehr als 100-150 Milliliterchen davon verwenden, wegen der Synchronisation - dachte ich Dummerchen mir jedenfalls so...
Anschließend wurde wieder alles schön dicht zugeschraubt.

Nun kam die Probefahrt dran. Das Getriebe (MB) vom LT ist ja bekanntlich nicht so richtig fluffig und leichthändig zu schalten und gilt als etwas kratzig und antiquiert. Also schön sachte alles warmgefahren (dabei durchmischt sich der edle Saft homogen) und dann mit scharf gespitzten Stasi-Ohren genauer hingehört und -gefühlt.
Der AHA-Effekt kam umgehend. Die Gänge flutschen auf einmal sehr angenehm und irgendwie fühlt sich der Antriebsstrang viel geschmeidiger an. Die Geräuschkulisse unter dem Mobil erscheint mir auch deutlich geringer. Also hatte ich nach der Probefahrt mal wieder ein breites Grinsen im Gesicht und habe mir selbst auf die Schulter geklopft.
Nun haben wir ja schon Minusgrade am Morgen. Da wird das Getriebeöl ja auch zäher... Aber auch da flutscht alles ordentlich. Ich habe mit mir nix zu meckern.

Also sollten vielleicht auch mal andere Freunde über eine Verschleiß- und Geräuschmindernde Neufüllung nachdenken.
Das Zusatzschmiermittel verwende ich seit ca. 20 Jahren in allen meinen Fahrzeugen und bin schwer begeistert. Wenn man so einen richtig schön klappernden alten GOLF hat, der sich schon wie ein Sack Schrauben anhört, füllt man ein Pulle davon in´s Motoröl und man kann wieder ohne Gehörschutz fahren. Der Spritverbrauch geht sogar geringfügig zurück.
ich glaube, mit dem serienmäßig vorgesehenen Öl wäre es vermutlich derselbe Effekt, wenn nicht noch besser. Ich habe es bei meinem LT auch gemacht, bei 300000 zu ersten Mal, ohne schick-schnack mit dem vorgeschriebenen Öl, hat auch einiges an Ruhe gebracht und ließ sich besser schalten. Ein Motorenöl ins Getriebe zu schütten....ich denke nicht, dass das so ein super idee ist, vor allem weil die Temperaturen in Motor und Getriebe völlig anders sind, ob das Motoröl für diesen Spezialfall wirklich so optimal ist .... ich würde es nicht riskieren - du probierst es ja jetzt aus. Ich würde auch niemandem raten, wegen 20€ so einen Kompromiss zu machen, zu dem es keine Langzeiterfahrungen gibt.
Hallo jense,
ich habe die Langzeiterfahrungen längst gemacht.
Bei anderen Fahrzeugen in meiner Familie und auch bei den eigenen Fahrzeugen.
Du darfst mir glauben, es ist sinnvoll.
Aber ich bin zu alt für Streitereien.
SilverLT
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Re: Differential Öl wechseln

#11 

Beitrag von SilverLT »

 Themenstarter

Kühltaxi hat geschrieben:Naja ich mache auch schon mal Sachen die andere für zu gefährlich halten, aber hier sehe ich auch keinen Sinn drin zumal man nicht großartig Geld spart und so stark von der Norm abweichender "Leichtlauf" in der Achse wird wohl ihrer Lebensdauer nicht zuträglich sein wenn schon die Motoren die gerade modernen auch heiß sehr dünnen 0W-30- oder gar 0W-20-Öle nicht besonders mögen.
Was ich allerdings noch merkwürdiger finde ist die komische Achs-Erstbefüllung mit diesem stinkigen Zeugs. Das Erstbefüllugs-Alt-Getriebeöl stinkt nicht und ist auch viel dünner. Meiner Meinung nach gehört da vom Grundöl und der Viskosität das gleiche rein, nur die Additivierung sollte anders sein, Getriebe GL4 und Achse GL5. Dann braucht man auch nicht noch irgendwelche Zusatzmittelchen.
Na dann denke doch mal um. Ich will ja unser Urlaubsmobil nicht Killen, denn ein Ausfall wäre im Ausland recht fatal.Es war ja auch nur eine Empfehlung....
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Re: Differential Öl wechseln

#12 

Beitrag von SilverLT »

 Themenstarter

Kühltaxi hat geschrieben:Auch daß im Motorradgetriebe das Motoröl mitbenutzt wird ist kein Argument, das ist etwas anders als ein Autogetriebe. Wenn es beim Zweitakter eigenes Öl hat kommt da auch kein Getriebe- sondern Einbereichs-Rasenmäheröl rein. War zumindest bei den alten Yamaha RDs so.
Ein Zweitakt-Moped unterscheidet sich bissel von modernen Supersportlern. Die haben nämlich eine Ölfüllung für alles....
Zuletzt geändert von SilverLT am 17 Okt 2015 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Differential Öl wechseln

#13 

Beitrag von SilverLT »

 Themenstarter

destagge hat geschrieben:
SilverLT hat geschrieben:
Jeder Herstellerangabe entgegen entschied ich mich für ein hochwertiges Motorenöl
Ja, mir erschließt sich auch der Sinn nicht Hypoidöl für eine Hypoidverzahung zu verwenden, ich habe gehört 3,5%ige H-Milch soll da auch ganz gut funktionieren und die is ja auch nicht so teuer...
jense hat geschrieben: ich denke nicht, dass das so ein super idee ist, vor allem weil die Temperaturen in Motor und Getriebe völlig anders sind, ob das Motoröl für diesen Spezialfall wirklich so optimal ist...
...zu dem es keine Langzeiterfahrungen gibt...
Naja, die Temperatur des Diffs wird sich dann aufgrund des verschlechterten Wirkungsgrades (aufgrund höherer Planschverluste durch geänderte Viskosität) ja der Einsatztemperatur von Motoröl annähern...
Langzeiterfahrungen wird's da auch nicht geben, das wird nämlich nicht lange halten...


Grüße
Michael
Ja , Ihr werdet Recht haben. Warum habe ich eigentlich kein Wasser eingefüllt? Ihr langweilt mich! Wenn mein WOMO noch läuft, habt Ihr schon längst schon die nächsten zwei zerwürgt.
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Re: Differential Öl wechseln

#14 

Beitrag von jense »

SilverLT hat geschrieben:
Kühltaxi hat geschrieben:
jense hat geschrieben:Ein Motorenöl ins Getriebe zu schütten....ich denke nicht, dass das so ein super idee ist,
Der Gedanke kam mir auch gleich, aber sowas aktiv zu bemäkeln habe ich mir abgewöhnt. Jedem das seine und des Menschen Wille ist sein Himmelreich....

Gibt übrigens brauchbares Getriebe- und Hypoidöl 75W-90 schon für 5 € den Liter.
Danke für die Info. Moderne Motorenöle sind übrigens grundsätzlich höher legiert, temperaturstabiler und scherfester. Schließlich werden sie thermisch viel höher belastet.
Und was ein User hier über eine Zweitakt-Säge (motorrad) abließ, war bissel daneben und bar jeder Sachkenntnis.
Moderne Viertaktmotorräder nutzen für den Motor und das Getriebe die gleiche Ölfüllung. Also meine hat aus etwas über 1000 Kubik angebliche 185 PS und da sind doch bissel Kräfte am Werk - oder?
Also ist es ja logisch, das bessere Öl auch für das Getriebe zu verwenden.
ZITAT: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Gut erkannt! Genau - deswegen falle ich auch nicht der allgemeinen Verblödung anheim, für niedrig legierte Getriebe-Öle aus der Literflasche für´s Getriebe Unsummen zu bezahlen. Die Funktion eines Hypoidgetriebes und die Anforderungen sind mir sehr wohl bekannt. Die leicht korrosive Eigenschaft dieser Öle ebenfalls.
Ich kann nur von meinen positiven Erfahrungen berichten. Etwas Hirn hilft manchmal.
Ich bin ja schon recht alt, aber ich glaube dass ich nicht falsch liege. Ich habe übrigens damals meinen Beruf nicht umsonst gelernt-nur kostenlos.
VWEH schreibt ja auch spezielle ÖLE vor. Bei diesen Vorschriften stellen sich jedem Fachmann die Nackenhaare auf.
Mein Kumpel ist übrigens Inhaber eines großen VWEH - Autohauses und lacht sich natürlich persönlich über diese Dikussion kaputt.
Natürlich füllen seine Mitarbeiter den Kunden ein, was VWEH vorschreibt. Die fühlen sich gebauchpinselt und zahlen fett dafür.

Also kauft ruhig weiter billig hergestelltes Öl für einen zu hohen Preis.
Ein Getriebeöl hat ja in erster Linie die Schmierfunktion, dann die Kühlfunktion und dann die spezielle Schmierfunktion durch spezielle Additive in einem begrenzten Temperaturbereich. Ein modernes Motorenöl muss viel mehr leisten.
K
Aber vielen Dank für Eure Meinungen.
,

Mach was du willst, aber lass uns machen, was wir wollen. Ich möchte kein Motoröl in meinem Getriebe! Ist dass ok für dich? Danke im voraus!
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Re: Differential Öl wechseln

#15 

Beitrag von Kühltaxi »

SilverLT hat geschrieben:
Kühltaxi hat geschrieben:Auch daß im Motorradgetriebe das Motoröl mitbenutzt wird ist kein Argument, das ist etwas anders als ein Autogetriebe. Wenn es beim Zweitakter eigenes Öl hat kommt da auch kein Getriebe- sondern Einbereichs-Rasenmäheröl rein. War zumindest bei den alten Yamaha RDs so.
Ein Zweitakt-Moped unterscheidet sich bissel von modernen Supersportlern. Die haben nämlich eine Ölfüllung für alles....
Du hat das wahrscheinlich falsch verstanden was ich schrieb. Daß beim Viertakt-Mopped ein Öl für alles ist weiß ich selber. Ein Zweitakter hat separates Öl für Getriebe und Kupplung und da gehört kein Auto-Getriebeöl rein weil die Kupplung dessen Additive nicht mag und davon rutschen könnte und Motorradgetriebe für dünnes Öl tauglicher sind, die Wellen liegen hier ja hinter- und nicht übereinander wie beim Auto, das Öl muß weniger stark anhaften und nicht zur oberen Welle "hochklettern", früher nahm man für Zweitakter Viertaktrasenmäheröl (30W) als Getriebeöl, Mehrbereichsmotoröl wäre wohl auch gegangen.
Motorradgetriebe sind soviel ich weiß auch unsynchronisiert und brauchen deshalb die Schaltgetriebeadditive nicht.
So hab ich's mal gelesen und es erscheint mir plausibel, kein Grund für geringschätzige Kommentare! Wenn du meinst der einzige hier mit Ahnung zu sein mach's halt wie du willst, bitteschön!
Hier wäre unser Moppedfachmann Rossi gefragt, aber der meldet sich in letzter Zeit leider nicht mehr, ist wohl noch sauer wegen dem geplatzten Treffen letztes Jahr, schade. :(
Ich war dabei:

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