Zunächst mal Danke für die sachliche Antwort.
JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55
Nein, weiß ich tatsächlich nicht - meinst du Orientierung an den sogenannten "Sachzwängen" (die gemeinhin eher nichts mit den zwingenden Erfordernissen zu tun haben)?
Nein, ich meine eher, dass wir uns als Gesellschaft versuchen ein kleines bisschen zu einigen und auf die Probleme besinnen, die wirklich drängen. Viel zu oft werden Randthemen und der Zeitgeist benutzt, um uns “kleinen Leute” zu spalten und gegeneinander aufzuwiegeln. Thematisch dem Forum naheliegende Beispiele wären die “SUV-Debatte” oder Dieselfahrverbote, aber Beispiele finden sich auch in anderen Bereichen. Deine erste Antwort war ja ziemlich bezeichnend: weil ich 150 statt 110 fahre, bin ich für dich gleich der Ignorant, der auf alles sch…
Ist das wirklich so? Woher kommen diese Denkmuster? Und wem nutzen sie?
JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55
Die Frage ist erlaubt, und ich habe mir da wenig vorzuwerfen, übrigens schon länger als 40 Jahre. Und wie siehts bei dir aus?
Ich habe mit da ebenfalls “wenig vorzuwerfen”, was auch immer das heißen mag…
JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55
Fehler in der Struktur führen irgendwann zu einer "tiefgreifenden strukturelle Krise". Das ist Naturgesetz und nicht verwunderlich. Verwunderlich ist aber immer wieder, dass das von aus vielen Einzelnen bestehenden Mehrheiten so lange ignoriert wird, bis es zu spät für "die Rettung des Planeten" zu sein scheint, um dann fatalistisch und ignorant einfach so weiter zu machen wie bisher, weil ja eh nichts mehr zu retten sei.
Das sehe ich tatsächlich anders. Der Klimawandel ist kein “Fehler in der Struktur”, sondern eine logische und zwingende Folge der zunehmenden menschlichen Entwicklung. Die Weltbevölkerung wächst nahezu ungebremst. Milliarden von Menschen in Asien, Afrika und Südamerika träumen (zu Recht) von einem Leben in Wohlstand und Würde. Gleichzeitig gehen schon heute zunehmend Ressourcen für Siedlung und Landwirtschaft verloren. Schwellen- und Entwicklungsländer werden noch Jahrzehnte auf fossile Energie angewiesen sein.
Kipppunkte was den Anstieg des Meeresspiegels und das Tauen der Permafrostböden angeht, sind sehr wahrscheinlich schon überschritten. Die Ozeane als Grundlage der Nahrungskette sterben, angefangen von Krill und Plankton. Bis 2040 wird es hierzulande keine Nadelbäume mehr geben, im Sauerland kann man sich davon heute schon ein gutes Bild machen. Der Amazonas brennt wie selten zuvor. Die letzten Reste des Südostasiatischen Regenwaldes fallen für Palmöl. Das gegenwärtige 6. Massenaussterben wird die Perm-Trias-Grenze in den Schatten stellen.
Man muss also kein Hellseher sein, um die Zustände in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts zu erahnen.
JanN hat geschrieben: 05 Sep 2022 10:55
Auch dein Verhalten zählt!
Und deshalb kann ich genau diese Art von Kirchentagsrhethorik einfach nicht mehr ernst nehmen.
Ich bin übrigens Anfang 30 und habe kleine Kinder. Es ist also wirklich nicht so, dass mir die Zukunft egal wäre oder ich völlig unreflektiert bin. Ich sehe aber leider langfristig nur sehr wenig Hoffnung. Wenn du da zuversichtlicher sein kannst, ist es ja eigentlich gut für dich und dein Seelenwohl
