ich lese hier schon einige Zeit mit und muss mich jetzt mit einem Problem melden, weil alles, was ich dazu bislang hier und in anderen Foren gelesen und ausprobiert habe, nicht erfolgreich war. Und weil ich mittlerweile am Verzweifeln bin.
Für die Länge des Textes muss ich mich entschuldigen, aber das Problem und meine Erfahrungen damit sind so komplex, dass ich ausholen muss.
Kurz zur Vorstellung: Ich habe einen 907 (L2H2, Heckantrieb, Automatik) mit Erstzulassung 9/2023. Es ist ein Kastenwagen, der von einer Fachfirma zum Camper ausgebaut wurde. Das Fahrzeug wurde direkt vom Hersteller zum Aufbauer geliefert und von diesem dann an mich übergeben. Der Aufbauer hat u. a. eine Bord-Elektroanlage verbaut (CEE-Außensteckdose, Ladegerät Victron IP22 30a, Lithium-Zusatzbatterie, Votronic LCD-Batterie-Computer, Tiefenentladungsschutz Victron Smart BatteryProtect, Solarpanels, Laderegler Victron SmartSolar MPPT, Ladebooster Victron Orion, Wechselrichter Victron 1600 VA). Zwischen Starterbatterie und Ladebooster ist eine 50-Ampere-Sicherung.
Bereits seit den ersten Wochen nach Zulassung tritt folgendes Problem auf: Die Starterbatterie wird im Stand stark entladen. Dies tritt nicht immer auf, aber regelmäßig alle paar Wochen, etwa in besonders kalten Nächten (< 6 Grad). Verursacher sind augenscheinlich MB-Steuergeräte, die sich nicht zuverlässig „schlafenlegen“ bzw. die scheinbar grundlos aufgeweckt werden (das zeigt sich dadurch, dass das Handbremsen-Symbol ohne erkenntlichen Auslöser aufleuchtet, verbunden mit einem Klacken, das signalisiert, dass Steuergeräte aktiviert werden). Dieses Verhalten tritt auf, wenn das Fahrzeug nicht genutzt wird und verschlossen ist. Aufmerksam geworden bin ich dadurch, dass die Me-App eine und das Kombiinstrument eine entsprechende Nachricht anzeigen, dass die Starteriebatterie in einem schwachen bzw. kritischem Zustand wäre. Der Batteriecomputer zeigt dann 11,8 Volt und weniger an. An langen Standzeiten kann es nicht liegen. Regelmäßig war es so, dass ich das Fahrzeug nach einer 300-Kilometer-Fahrt am Abend abstellte, und noch in derselben Nacht meldete sich die Me-App mit einem kritischen Batteriezustand.
Das Fahrzeug war deswegen bereits mehrere Male im Rahmen der Gewährleistung bei drei (!) verschiedenen Freundlichen. Mit dem Problem wurde sehr unterschiedlich umgegangen – aber ich stieß überwiegend auf Ratlosigkeit. Dreimal wurde die Starterbatterie offenbar ohne weitere Tests auf Garantie ersetzt (Oktober 2023, Oktober 2024, Dezember 2024), mal wurden Updates von Steuergeräten aufgespielt, der dritte Freundliche (spezialisiert auf Nutzfahrzeuge) war im Mai 2025 der erste, der das Problem richtig ernst genommen und über mehrere Tage ausführliche Tests durchgeführt hat. Auf meinen Wunsch hin wurden entsprechend meiner Forenrecherchen kostenpflichtige Umcodierungen vorgenommen (Stichwort „Busruhe“: „Auf Kundenwunsch Codes D64 sowie FD2 in die Datenkarte eintragen und Steuergeräte aktualisieren“). Zudem hatte ich die Schiebetür in Verdacht, weil sie vom System mitunter nicht als geschlossen erkannt wird, obwohl sie mechanisch vollständig verschlossen ist. Ich hatte die Vermutung, dass hier Kontakte nicht richtig sitzen würden, was insbesondere bei kalten Temperaturen zu dem beschriebenen Verhalten führen könnte, wenn sich das Metall zusammenzieht. Die Türkontakte wurden erneuert.
Aber leider musste ich in der ersten sehr kalten Nacht Ende August feststellen, dass das Problem weiterhin besteht. Es war zufällig eine Nacht, die ich im Fahrzeug verbracht habe. Ich wurde gegen 6:30 Uhr wach, weil ich das Klacken der Steuergeräte hörte – und dann sah ich, wie beinahe im Sekunden-Takt das Handbremsen-Symbol auf- und ableuchtete. Zur Dokumentation habe ich ein Video angefertigt. Ich würde es gerne teilen, aber ich bin noch nicht berechtigt, zu verlinken (das erste Mal gehen die Steuergeräte nach 0:56 an, bei 1:23 aus und sofort wieder an – so geht das die ganze Zeit während der zehnminütigen Aufnahme). Es ist kein Wunder, dass die Starterbatterie so in relativ kurzer Zeit einen kritischen Zustand erreicht.
Nun läuft die Gewährleistung in diesem Monat ab. Am Montag bin ich zur Zwei-Jahres-Inspektion. Ich muss das Thema nach dem erneuten Auftreten Ende August wieder aufrufen. Bei allen Terminen zuvor hatte ich stets um eine Dokumentation der im Rahmen der Gewährleistung erledigten Arbeiten gebeten, dem wurde aber nie entsprochen.
Da sich nun bereits drei Freundliche vergeblich daran versucht haben, hoffe ich auf die kollektive Intelligenz hier im Forum:
- Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
- Was könnte der Auslöser sein, dass dieses Problem ausschließlich bei kalten Außentemperaturen auftritt (nicht immer, aber nur dann)?
- Ist das ein MB-Problem?
- Könnte es am Aufbau liegen?
Viele Grüße
dabaschdie