Das Mercedes Sprinter, VW LT2, VW Crafter und MAN TGE Forum

Tag 13

Wieder so ein Kilometerschrupptag…mein eigentliches Ziel den Ayers Rock habe ich aber nicht erreicht. Da wäre ich erst in der Dämmerung angekommen und da hupft mir hier in Australien zuviel Getier auf der Straße rum. So ein Känguruh ist ordentlich groß und das möchte ich nicht als Beifahrer haben. Nun sitze ich hier auf dem Campingplatz der Tankstelle des Erldunda Roadhouse am Stuart Highway irgendwo mitten im nirgendwo. Na wenigstens geht hier das Internetz.

Ich bin heute früh in Coober Pedy losgefahren und weiter auf dem Stewart Highway nach Norden. Unterwegs habe ich noch einen Abstecher in die Painted Dessert gemacht. Ich fand es zwar landschaftlich einmalig aber nicht so beeindruckend wie die Breakaways. Aber es war schön, dass ich es trotz der großen Entfernung vom Highway gemacht habe. Das Gute war, dass die Gravelroad derartig gut in Schuss war, dass ich dort mit 80 km/h über den Kies brettern konnte (war ne schöne Staubfahne und der Camper sieht hinten ganz schön saftig aus ). Leider kommt man an die Felsen nicht ran, weil links und rechts der Piste Privatland ist und damit no entry. Schade…aber ich habe doch noch ein paar schöne Aufnahmen machen können.

Dann ging es wieder die rd. 50km zurück auf den Highway und weiter nach Nordennordennordennorden…die Kilometer scheinen irgendwie immer mehr statt weniger zu werden.

Interessant war der landschaftliche Übergang von South Australia zum Northern Territory. Es wurde merklich abwechslungsreicher. South Australia hat scheinbar die landschaftliche Langeweile gepachtet. (naja, so pauschal kann man es ja eigentlich auch nicht sagen…)

Irgendwie hatte ich heute auf der Strecke den Eindruck, dass entlang der Straße mehr Autowracks rumliegen als totgefahrene Kängurus oder Kühe. Hier kann man sich noch einen gesamten Fuhrpark zusammensammeln.

Achja..tanken musste ich auch noch…hier mitten im Outback. Ich war ja vorgewarnt, dass der Sprit im Outback teurer ist. Aber das ist hier die wahre Wertsteigerung, wenn man irgendwelchen Kram mal 1000km durch die Pampa karrt. In Pt. Augusta habe ich noch für 1,50$ getankt und hier waren es schon 1,99$. Aber es ist wie es ist, greift man dir irgendwo in die Tasche, gibt man es dir woanders wieder zurück. Dafür kostet der Zeltplatz (mit Dusche, ohne Strom) nur 11$ (in Coober waren es 25$). Wenn es hier schöner wäre, dann könnte man glatt noch eine Nacht länger bleiben…aber hier is nüscht.

So, dann macht Euch mal einen schönen Arbeitstag oder was auch immer ihr im kalten Deutschland so unternehmt. Ich schwitze hier in der Abendsonne vor mich hin und hoffe, dass wenn sie untergegangen ist, es auch kühler wird.

Seid alle gegrüßt von hier aus der Einöde…

Timm (unten rechts)

S 25°11'56'' E 133°11'55'' (gaaanz nah ranzoomen, dann erkennt ihr den Camper)

Tag 14

Ja, ich glaube, heute ist Halbzeit (ich erwarte von allen jetzt ein deutliches: SCHAAADEEE !!!!!)

Aber wenn ich daran denke, dass ich diese Hitze nach 12 Tage aushalten muss, dann wird mir schon ganz schwummrig. Heute waren es 38°C !! Es ist so warm, dass ich die Hautcreme in den Kühlschrank gestellt habe, damit ich kein Babyöl bekomme . Die Klimaanlage ackert während der Fahrt auf voller Leistung, weil man es sonst echt nicht anders aushällt. Wenn ich daran denke, dass man vielleicht bei der Wärme noch Arbeiten müsste…bspw. im Straßenbau am Fertiger…uiuiuiuiu. Soviel kannste gar nicht trinken, wie man da schwitzt.

Nun genug gejammert & gebarmt.

Ich habe es ja angekündigt, dass ich heute zum Ayers Rock fahre. Sprachs und rollte heute früh von Erldunda zum Ayers Rock (das sind nochmal knappe 300 km !). In der größten Mittagshitze war ich dann da und habe mich erstmal auf dem Zeltplatz für 2 Nächte breit gemacht (36$ ohne Strom; die 3. Nacht ist, wenn ich es richtig verstanden habe, kostenlos…das ist doch mal ein Angebot). Anschließend bin ich dann in den Nationalpark eingerückt (3 Tagesticket 25$) und ich muss sagen…dieser Felsen kann einen in den Bann ziehen. So ein riesen Teil…das kommt auf den Bildern gar nicht so rüber. Eine Runde drumherumlaufen sind 10 km !!! Auf dem höchsten Punkt ragt er 348m aus der Ebene heraus. Die Dimensionen werden einem erst wirklich klar, wenn man davor steht.

Der Aufstieg auf den AR ist derzeit (Dez - Feb) sowieso gesperrt und die Aboriginals bitten darum, den AR nicht zu besteigen. Ich hätte es aus diesem Grunde sowieso nicht gemacht, obwohl mich der Ausblick wahnsinnig gereizt hätte.

Eben habe ich mir noch den AR im Sonnenuntergang angesehen. Wahnsinn, wie das Licht und die Schatten den Felsen verändern. Anfangs wirkt er monolithisch und konturarm…aber wenn die Schatten länger werden, dann bekommt man ganz viele neue Reliefstrukturen zu sehen. Ist wirklich sehr beeindruckend.

Morgen schaue ich mir das bei Sonnenaufgang an und dann werde ich gleich, so lange es noch kühl ist (25°C) eine Runde drumherum laufen. Danach bin ich bestimmt von der Hitze ordentlich gar gekocht und werde mich irgendwo in den Schatten setzen oder in einen klimatisierten Raum verziehen .

Also…seid schön fleißig weiterhin. Ich bin es nicht…

VG

Timm (unten rechts…aber davon jetzt in der Mitte)

S 25°14'11'' E 130°59'22''

Tag 15

Diese Hitze ist der Wahnsinn…ich sitze im Camper und der Schweiß rinnt vom nichts tun in Strömen. Heute kommt der Tagesbericht mal ein wenig früher, weil ich nachher nochmal zum Sonnenuntergangsparkplatz fahre, um mir nochmal den Ayers Rock beim Sonnenuntergang anzusehen.

Heute früh bin ich kurz nach 5 Uhr aufgestanden (und das im Urlaub…) und ich habe mich, wie viele andere auch, auf den Weg zum Sunrise Parkplatz gemacht, um den Ayers Rock im Sonnenaufgang zu erleben. Das ist wirklich toll, wie sich, ähnlich beim Sonnenuntergang, die Farben des Felsens verändern.

Anschließend bin ich zur Wanderung um den Felsen aufgebrochen. Laut GPS sind die Runde exakt 11 km und nach 2,5h war ich einmal rum und um rd. 200 Fotos "reicher" (und da darf man noch nichtmal überall fotografieren). Aber der Detailreichtum dieses Felsens ist wirklich beeindruckend. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre, dann hätte ich mir mehr Zeit gelassen. Aber so wollte ich irgendwann nur wieder in den Schatten…der Hitze kann man nur beim Daueraufenthalt in der Kaufhalle entfliehen (aber das fällt irgendwann auch auf) und so blieb nur die Fahrt zum Campingplatz, um der erfrischenden Dusche näher zu sein.


Tja, mehr gibt es heute einfach nicht zu schreiben. Viel Spaß beim Bilder guggn…

bis denne

Timm (unten rechts)

Guten Abend nach Hause…

irgendwie habe ich heute gar keine Lust so viel zu schreiben. Aber wat mut datt mut…also wenigstens ein paar Zeilen.

Das war heute mal wieder eine Hitze…wenn der Wind geht, dann ist es auszuhalten. Aber wehe, der Wind weht mal nicht…

Nachdem ich heute früh mir den Sonnenaufgang am AR nochmal angesehen habe (und auch hoffentlich alle Bilder im 30s Abstand was geworden sind), bin ich rüber zum Katatjuta gefahren, um dort noch zwei kleinere Wanderungen zu unternehmen. Die Katatjutas sind anders beeindruckend als der AR. Das Gestein ist auch anders (ein Konglomerat als wunderschönster Kartoffelacker…jeder Bauer wäre über die großen Kartoffeln glücklichst) und dadurch sind natürlich auch andere Erosionsformen zu sehen. Diese Riffelung wie beim AR ist dort bspw. nicht vorhanden. Die ganze Gegend wirkt irgendwie wie Meteora in Griechenland nur das die Klöster fehlen. Da ich vor um 11 Uhr am Ausgangspunkt zur Wanderung ins Valley of Wind war, konnte ich die kleine Runde (rd. 7,5km) auch noch wandern. Ab 11 Uhr wird der Wanderweg wegen der Hitze gesperrt. Bis zum ersten Lookout verstand ich auch gar nicht wieso. Es weht doch ein schöner Wind durch das enge Tal und der kühlt doch…naja, aber nach dem 2. Lookout war es mir dann klar. Man geht dann in einen regelrechten Kessel und dort steht die Luft und die Hitze staut sich immer mehr. Aber nach 2,5h war ich dort durch. Unterwegs konnte man an zwei Trinkwasserstellen noch die frechen Zebrafinken beobachten, wie sie das verschüttete Wasser tranken. Das ist echt ne richtige Rasselbande…

Der zweite Weg führte dann nur in eine Klamm/Schlucht und endete dort auch. Man saß dann zwischen den hohen Felswänden und konnte das ganze richtig auf sich wirken lassen.

Am Abend habe ich mir dann noch den Sonnenuntergang am Katatjuta angesehen. War auch wunderschön…

So, morgen gehts ein "Stückchen" nach Norden zum Kings Canyon. Wenn ich die Netzabdeckungskarte von Telstra richtig deute, ist dort mit Mobilfunk nüscht. Also wird es dann auch morgen und ggf. Übermorgen keinen Tagesbericht geben. Nur Geduld…irgendwann bin ich wieder mit dem Weltnetz verbunden.

bis denne

Timm (unten rechts)