Der Lack ist ein erheblicher Kostenfaktor in der Produktion. Wie schon erwähnt, soll der Koffer keine 6 Jahre überstehen, ohne ausgetauscht zu werden. Dahingehend liegen die Grundsteine.
Also wird ein maximal reduzierter Lack für Nutzfahrzeuge genutzt, der günstig sein muss. Dann wird in der Schichtdicke gespart. Wenn hier pro KFZ in der Lackierung 10 Mü gespart wird ist das erst mal nicht viel, jedoch auf die vielen Millionen KFZ schon eine ganze Menge an Lack. Diese 10 Mü wirken sich aber dann ganz schnell negativ auf die Haltbarkeit aus. Und weil wir alle wissen wie der Hase läuft, wird es nicht bei den 10 Mü bleiben. Nicht ohne Grund haben wir heute solche extremen Orangenhäute aufm Blech und das ab Werk. Früher wäre ich so direkt durch die Gesellenprüfung gefallen. Dazu kann der Schnafdolin sicher mehr sagen.

Will man nun einen haltbaren roten, gelben, blauen, etc. Lack haben, so muss das kein Hexenwerk sein. Spätestens, wenn ein Lack in PKW Qualität verwendet wird, schaut es besser aus. Eben, weil dieser meist seltenst ein 2K 1Schicht Uni Decklack ist wie bei den NFZ.
Daher bestehend aus Grund/Füller, Basis und Klarlack. Da gibt es auch wieder enorme Unterschiede bei den Klarlacken was die UV Beständigkeit angeht. Jedoch sind so ziemlich alle besser als ein reiner 1Schicht Lack.
Die Kosten für eine Lackierung kann man nicht mal eben so aus dem Ärmel schütteln.
Wie schon Schnafdolin erwähnt hat, ist der Lack das Geringste an Kosten.
Ich selber habe einen L1H1 umlackiert. Da sind einige Quadratmeter Blech neu reingekommen. Weiterhin musste ich einige Sachen schweißen und bearbeiten.
Kosten für den Lack waren überschaubar. Stammlack waren 10 Liter plus 5 Liter Härter und 5 Liter Verdünnung. Das waren keine 500 €. Brutto. Dazu einiges an verschiedenen Spachtelmassen, EP Füller + Härter, Unmengen Schleifpapier, Folie, Papier, Putztücher, Silikonentferner und Waschverdünnung. Also so das was Schnafdolin schon aufgezählt hat.
Effektiv habe ich eine volle Woche 14h lang daran gesessen und hätte gerne noch mehr Zeit investiert, nur war mein Urlaub dann zu Ende.
Alleine das Zerlegen hat gut einen Tag beansprucht. Alles zerlegen, alles ab, Dichtungen raus, Scheiben raus, Türen weg und aufbaumeln, Stoßstange und Sakkobretter aufbaumeln usw. Jeden Stopfen ziehen, Clips entfernen.
Die Öffnungen zukleben usw.
Dann lackierst das Dach als erstes, trocknen lassen und abkleben. Danach kümmerst Dich um den Rest.
Ich hatte dafür eine Kabine gemietet. All-In am Tag 150 €. Brutto.
Leider ist der Besitzer kürzlich verstorben. Somit ist diese Möglichkeit nicht mehr gegeben.

Zum Schluss alle Hohlräume versiegeln und ebenso den Unterboden mit dem einhergehenden zusammenstecken vom Auto. Und da kommen erst die Kosten.
Was man da alles neu macht und neu kauft.... Hier war der Hund begraben. Clips, Stopfen, Dichtungen, Halter, Seile usw usw usw.
Naja. Scharf wird kaum eine Lackiererei darauf sein. Unter 8000€ wirst schwer eine finden, wenn ich bedenke das die Lackierer Arbeitsstunde mit 135€ verrechnet wird. Dann wären wir schon beim zuzahlen.
Grüße
Lack_Rick